© Stadt Marburg, i. A. Heiko KrauseNormalerweise bereiten die Köchinnen und Köche an Marburger Kindertagesstätten in den Einrichtungen der Stadt Marburg, der Evangelischen Kirche Marburg oder freier Träger täglich die Mittagsmahlzeiten frisch zu. Bürgermeister Dr. Franz Kahle, als Jugenddezernent zuständig für die Kindertagesstätten, betonte bei der symbolischen Scheckübergabe, dass gesunde Ernährung besonders für Kinder wichtig ist, „und dabei wird in Marburg nicht nur lecker, sondern auch ökologisch und regional gekocht“.
Christiane Kappelhoff, Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes Marburg-Biedenkopf und Koordinatorin des Arbeitskreises der Köchinnen und Köche, ergänzte, dass dies keine Mehrkosten für die Eltern bedeute, denn in den Küchen werde darauf geachtet, dass Einkäufe durch Auswahl saisonaler Produkte trotzdem nicht zu teuer sind.
Monika Stein, Fachdienstleiterin Kinderbetreuung, berichtete, dass das Marburger Modell ohne Produkte aus Großküchen auszukommen, auf großes Interesse auch bei anderen Kommunen stoße. Sie wies zudem auf den pädagogischen Wert hin, wenn Kinder Essenszubereitung aus nächster Nähe miterleben. „Sie bekommen so einen Zugang zu den Lebensmitteln.“
Die kleinen Besucher der Marburger Einrichtungen würden optimal versorgt, so Bürgermeister Kahle. „Gerade in benachteiligten Familien kommen gesunde selbst zubereitete Mahlzeiten sonst oft zu kurz“, sagte Kahle. Umso lobenswerter sei es, dass die Marburger Köchinnen und Köche aus insgesamt 14 Einrichtungen die Kindertafel unterstützten.
Dafür hatten die Spenderinnen unter dem Motto „Kitas helfen Kindern“ bereits zum vierten Mal in ihrer Freizeit hochwertige Produkte für die Advents- und Weihnachtszeit hergestellt. Gebäck, Konfitüren, Gelees, Würzen, Chutneys und andere Artikel boten sie auf dem Weihnachtsmarkt an, um mit den Einnahmen die Kindertafel zu unterstützen. „Und nebenbei zeigen wir dabei der Bevölkerung, was wir machen“, erklärte Kappelhoff. Kai Abraham, Geschäftsführer der evangelischen Kindertagesstätten, hob hervor, als Arbeitgeber die Aktion sehr gerne zu unterstützen.
„Ich finde die Idee super“, lobte auch Tafel-Vorsitzende Rita Vaupel, die die Spende zusammen mit Waltraud Dorn, Ansprechpartnerin der Kindertafel, entgegennahm. Laut Vaupel hält die Marburger Tafel in Stadtallendorf seit 2007 ein Tafelangebot speziell für Schulkinder von sechs bis 16 Jahren bereit, die kindgerechte Lebensmittel bekommen. Inzwischen kämen nach der Schule mehr als 100 junge Menschen. Deshalb sei die Kindertafel sehr auf ehrenamtliche Hilfe und Spenden angewiesen. Wie Dorn berichtete, ist die Essensausgabe dabei auch ein sozialer Anlaufpunkt für die Schülerinnen und Schüler. Das gespendete Geld werde in den Zukauf von Milchprodukten investiert. Denn die kämen von den Partnern der Tafel, den Lebensmittelmärkten, leider nicht in ausreichendem Maße.