© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Das Ehrenamt in Marburg ist vielfältig – und in jedem Bereich absolut wertvoll und unverzichtbar für unsere Gemeinschaft. Heute ehren wir zwei Marburger, die sich ebenso in unterschiedlichen Bereichen engagiert haben – aber beide jeweils mit Herzblut, Überzeugung und mit großem Gewinn für unsere Stadtgesellschaft“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Er verlieh zwei verdienten Bürgern der Universitätsstadt Marburg den Ehrenbrief des Landes Hessen bei einem Empfang im Historischen Saal des Rathauses.
Einen Landesehrenbrief erhielt Klaus Dorn für mehr als zwei Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement in Marburg von OB Spies. Dorn war von 1999 bis 2020 Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und wurde von seinem Nachfolger Sebastian Sack für die Ehrung vorgeschlagen. „Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, beide Glaubensrichtungen in Marburg näher zusammen zu bringen. Mit Verständnis und gegenseitigem Vertrauen war sie in den letzten Jahrzehnten damit überaus erfolgreich – und das ist zu großen Teilen auch dem Wirken von Klaus Dorn zu verdanken“, so Spies. „Der Unterschied im Glauben sollte nicht zum Streit zwischen den Menschen führen. Sie suchen das Verbindende.“ So verantwortete Dorn auch viele Jahre das gemeinsame Gedenken der Stadt, der Gesellschaft und der jüdischen Gemeinde am 9. November am Ort der ehemaligen Marburger Synagoge mit. „Auch bei vielen anderen Veranstaltungen zeigt Dorn immer, wie wichtig es ist, respektvoll mit anderen Glaubensgemeinden umzugehen.“
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Der Geehrte ist außerdem Mitglied in der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Marburg. Dort war er unter anderem für die weit über die Grenzen der Gemeinde bekannten Krippenspiele verantwortlich. „Er verstand es, die Geschichte, die vor mehr als 2000 Jahren stattfand, zeitgenössisch darzustellen“, so Spies. Dorn engagierte sich auch in der Bildungsarbeit der Gemeinde. So organisierte er Bildungsveranstaltungen sowie die Vorbereitung der Jugendlichen für ihre Firmung und eine Gemeindefahrt nach Israel. Dorn ist zudem Mitglied im Pfarrgemeinderat der Kugelkirche und seit 2021 Vorsitzender. „Klaus Dorn kümmert sich um alles! Und damit ist eigentlich alles gesagt“, so Helmut Wöllenstein vom Vorstand der Gesellschaft.
Ebenso erhielt Jürgen Wieprecht den Landesehrenbrief im Rahmen der Feier im Rathaus. Dr. Catharina Graepler und Dr. Bernhard Conrads, die Vorsitzenden der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, schlugen Wieprecht für die Ehrung vor. Dieser war bis April 2022 insgesamt 26 Jahre Schatzmeister des Vereins und unterstützte in seiner Arbeit auch die drei Direktoren des Museums, Dr. Jürgen Wittstock, Dr. Agnes Tietze und Dr. Christoph Otterbeck. „Jürgen Wieprecht war über Jahrzehnte eine absolute Konstante im Vorstand und hat sich mit Sachverstand und viel Empathie für das Wohl des Museums und des Freundeskreises eingesetzt“, so OB Spies.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Ebenso engagierte der Geehrte sich im Freundeskreis Hessisches Landestheater – 1994 war er dort Gründungsmitglied und bis 2016 auch Schatzmeister. „Er hat das Vertrauen der Mitglieder von zwei Freundeskreisen über Jahrzehnte hinweg genossen und gezeigt, dass er genau und zuverlässig ist“, sagte Spies. „Mit seinem Wissen und seiner Arbeit hat er sich um das Wohl der Kultur in Marburg mehr als verdient gemacht.“ Catharina Graepler zeigte sich dankbar für die Arbeit von Wieprecht: „Gerade für mich als neues Vorstandsmitglied und Quereinsteigerin ist so eine Konstante wie du unglaublich wertvoll.“ Er habe unentwegt Kampagnen begleitet und Geld für das Museum akquiriert. „Und wenn es ein Problem gab, hat er sich bis in die Nacht dahinter geklemmt – bis es gelöst war.“