© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg
Die Marburger Milieustudie zeigt auf 174 Seiten auf, wie die Marburger*innen leben, was sie arbeiten, wo sie wohnen und wie sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Damit bietet sie eine wichtige Grundlage für die zukünftige Stadtplanung, die kooperative Sozialplanung und die quartiersorientierte Steuerung, die sich an Menschen und nicht an den Institutionen orientiert.
Die detaillierte Strukturanalyse hat die Universitätsstadt in Kooperation mit dem vhw Bundesverband Wohnen und Stadtentwicklung erstellt. In Marburg ist zum ersten Mal mit den sogenannten „Sinus-Milieus“ gearbeitet worden, die der vhw bereits seit 2002 einsetzt, um Erkenntnisse für Stadtentwicklungsthemen oder für Bürger*innenbeteiligung zu nutzen. Dabei ist ein Milieu als eine Gruppe von Gleichgesinnten definiert. Unterschieden wird beispielsweise zwischen Liberal-Intellektuellen, Konservativ-Etablierten oder sozial-ökologischem Milieu.
Damit die Studie so detailliert Auskunft über die einzelnen Quartiere geben kann, wurden anonymisierte Daten aus 33 statistischen Bezirken in Marburg zusammengeführt – zu Bevölkerungs- und Altersstrukturen, deren Entwicklung sowie der Bezug von Wohngeld und Sozialhilfe. Dazu kamen Informationen aus städtischen Berichten und Broschüren, aus dem Bildungsbereich, zur Infrastruktur und zum Wohnungsmarkt.
© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Neben der Stadtverwaltung haben auch regionale Netzwerkpartner*innen Daten für die Studie zur Verfügung gestellt. Insbesondere das Kreisjobcenter Marburg-Biedenkopf, die Philipps-Universität Marburg, die GWH, die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, die GeWoBau und das Studentenwerk haben die Studie mit Zahlen unterstützt. Schließlich wurden auch noch Interviews durchgeführt. All das fand unter Maßgabe eines detaillierten Datenschutzkonzeptes statt.
Die Marburger Milieustudie sowie weitere Dokumente zum Thema sind online abrufbar unter www.marburg.de/sozialberichterstattung. Interessierte können die Studie auch als Druckexemplar kostenfrei bestellen auf www.vhw.de/publikationen/vhw-schriftenreihe/. Die Studie steht dort ebenfalls zum Download bereit.