© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Das Forum ist ein zentraler Ort für die Richtsberg-Gesamtschule, es ist der Lebensmittelpunkt. Ich freue mich mit den Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern, dass das Forum nun – angefangen von vielfältigen Kulturveranstaltungen bis hin zum täglichen Treffen in den Pausen – ein richtig attraktiver und einladender Ort ist“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Das sei durch das Bildungsbauprogramm möglich, mit dem innerhalb von fünf Jahren 30 Millionen Euro in Marburgs Schulen investiert werden. „Ich wünsche euch hier nun viel Kreativität, schlaue Gedanken und schöne Pausen!“
Die in den 70er-Jahren errichtete Gesamtschule ist in der Marburger Schullandschaft mit dem kreuzförmig angelegten Bau, in dessen Mitte sich das nun sanierte Forum befindet, einzigartig. So hat es bisher das gemeinschaftliche Miteinander und Begegnungen über Klassen- und Altersstufen hinweg gefördert und ist nun noch attraktiver geworden. „Durch die Grundsanierung des Forums haben wir vieles deutlich verbessert, etwa die Bodenbeläge und Wandverkleidungen, die Veranstaltungstechnik und die angrenzenden Treppenräume. Auch die Haustechnik mit verbesserter Belüftung und vor allem mehr Tageslicht ist eine immense Qualitätsverbesserung für die Schule“, sagte Bürgermeister und Baudezernent Wieland Stötzel. Durch das pultförmige Glasdach hat sich somit eine neue räumliche Atmosphäre ergeben, die außerdem durch die Komplettsanierung des Daches eine neue Wärmedämmung, Dachbegrünungsmöglichkeiten und eine verbesserte Brandschutztechnik mit sich bringt. „Ich bin erstaunt, wie hell dieser Raum sein kann und wünsche euch allen viel Freude mit diesem schönen Mittelpunkt der Schule“, so Stötzel.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Von besonderem Belang für die Schule ist das Forum außerdem als Veranstaltungsbereich, weil die Richtsberg-Gesamtschule eine hessische Kulturschule ist. Für die Schule hat die kulturelle Bildung einen besonderen Stellenwert. Gerade an einer Gesamtschule mit einem heterogenem Schülerklientel bieten Musik, Theater und andere Angebote die Möglichkeit, sowohl soziale als auch sprachliche Hürden zu überwinden. „Die Schule, die in jedem Fach mit künstlerisch, ästhetischen Zugangsweisen arbeitet, kann diesen Raum wunderbar nutzen“, freut sich Stadträtin und Schuldezernentin Kirsten Dinnebier. „Durch die Möglichkeiten, den Raum mit einer Trennwand separat zu nutzen oder als Bühne mit Vorhang und steuerbarer Beleuchtung einzusetzen, werden die kreativen Möglichkeiten erweitert“, führte Dinnebier weiter aus. Zur Eröffnung hat Dinnebier noch ein Geschenk mitgebracht: Neue Stühle und Tische, um den Schüler*innen Sitzgelegenheiten für die Pause zu bieten.
„Im Namen der gesamten Schulgemeinde möchten wir uns bedanken“, sagte Schulleiter Thomas Ferber – nicht nur für die Stühle und Tische. „Das Herz der Schule ist neu gestaltet und bietet uns so viele neue Möglichkeiten für den Unterricht, aber auch für den Stadtteil, etwa mit dem Suppenfest.“ Wie gut die Schüler*innen und die Schule ihr neues Forum bereits nutzen, zeigten sie an diesem Tag mit Musik und einem Theaterbeitrag.
So bildet die Übergabe des Forums an der Richtsberg-Gesamtschule auch eine passende Ergänzung der pädagogischen Weiterentwicklung. Beginnend mit der Jahrgangsstufe 5 in diesem Schuljahr bricht die Schule mit den traditionellen Klassenräumen und unterrichtet in einer völlig neuen Struktur. Dieses Modell wird umgesetzt unter dem Namen: PerLenWerk und steht für „personalisierte Lernumgebung und Werkstätten“. Kurze thematische Inputs ersetzen den Frontalunterricht, das Lernen findet in ruhiger Atmosphäre an einem personalisierten Arbeitsplatz oder aber auf der Kooperationsfläche in Einzel- oder Gruppenarbeit statt. Dieses Umdenken im Lernen stellt nicht nur die Schüler*innen vor Herausforderungen, sondern verlangt auch ein Umdenken der Lehrkräfte und stellt damit insgesamt eine große pädagogische Herausforderung für die Schule dar. „Vor diesem hohen persönlichen Engagement der Lehrkräfte und Beteiligten, habe ich großen Respekt“, unterstrich noch einmal Bildungsdezernentin Dinnebier.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Die Universitätsstadt Marburg hat neben der Sanierung des Forums die Umgestaltung der Räumlichkeiten zum neuen Schuljahr ebenfalls durch das BiBaP unterstützt und will dies auch in den kommenden Jahren tun. Darüber hinaus starteten zwei weitere IPad-Jahrgänge in diesem Jahr. Die Stadt hat daher auch in die erforderliche Versorgung mit Wlan und Breitband investiert.
„Die Einweihung des Forums erfolgt somit in einer sehr spannenden Zeit für die Schule“, so Spies. Ein großes Dankeschön richtete Stötzel an die Mitarbeiter*innen des Fachdienstes Hochbau und die beteiligten Planer, Architekten und Firmen. Das Bauprojekt wurde zeitlich in dem vorgesehenen Rahmen fertiggestellt, war letztendlich aber aufgrund verschiedener Unwägbarkeiten, die sich immer wieder bei Sanierungen im Bestand ergeben, etwas teurer. Veranschlagt waren im Bildungsbauprogramm ursprünglich 1,5 Millionen Euro, tatsächlich belaufen sich die Kosten jetzt auf knapp 1,7 Millionen Euro.