© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
„Das Zukunftskonzept Oberstadt ist abgeschlossen und damit ist gleichzeitig der Startschuss gegeben für eine schrittweise Umsetzung von Maßnahmen und Projekten, die unsere Oberstadt zukunftsfähig machen“, verkündet Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Basierend auf den Vorschlägen der Bürger*innen, der Gewerbetreibenden und der Immobilien-Eigentümer*innen, die sie über eineinhalb Jahre hinweg in den verschiedenen Beteiligungsformaten an uns herangetragen haben, haben wir nun das Konzept für eine nachhaltige Wohn-, Lebens- und Einkaufsqualität und Mobilität im Herzen Marburgs erstellen lassen. Die Stadt bedankt sich ausdrücklich bei allen engagierten Teilnehmer*innen an dem Prozess und bei der Firma FIRU aus Kaiserslautern, die uns alle in diesem Prozess begleitet und das Zukunftskonzept in der vorliegenden Form erstellt hat.“
Den im Konzept beschriebenen Handlungsfeldern und Leitzielen ist eine Gesamtvision vorangestellt, die das „Dach“ über allem bildet und zum Ausdruck bringt, wie sich die Oberstadt zukünftig entwickeln soll. Sie wurde im Rahmen der abschließenden Perspektivenwerkstatt mit Bürger*innen erarbeitet und ist der Ausdruck für den gesamten Zukunftsprozess. „Die Marburger Oberstadt – lebendig, l(i)ebenswert und vielfältig für Alle!“, so lautet die Vision.
Aus den Beteiligungsformaten haben sich sieben Handlungsfelder ergeben: Mobilität, soziale und öffentliche Infrastruktur, Barrierefreiheit und Erreichbarkeit, Kunst und Kultur/Stadtmarketing, Gewerbe/Nahversorgung und Oberstadtmarkt, Wohnen/Immobilien und Eigentümer*innen sowie Sauberkeit und Lärm. Für jedes dieser Handlungsfelder wurden mehrere Leitziele festgelegt. Diese sind zum Beispiel:
- Mobilität: Die Oberstadt soll hohe Aufenthaltsqualität haben; folglich ist dort der motorisierte Verkehr (Pkw und Lieferwagen) auf das Nötigste zu beschränken.
- Soziale und öffentliche Infrastruktur: Die Oberstadt-Bewohner*innen haben gute Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Zwecke.
- Barrierefreiheit und Erreichbarkeit: Die öffentlichen Plätze, Sehenswürdigkeiten und erlebenswerten Orte in der Oberstadt sind barriereärmer zugänglich. Das Schloss ist auf mindestens einem Weg barrierefrei erreichbar.
- Kunst und Kultur/Stadtmarketing: Die Oberstadt hat ihre identitätsstiftenden Merkmale erkannt sowie geschärft und eine unverwechselbare sowie unverkennbare kollektive und kulturelle Identität ausgebildet, was durch ein aktives Stadtmarketing unterstützt wird.
- Gewerbe/Oberstadtmarkt und Nahversorgung: Die Oberstadt zeichnet sich durch hohe Aufenthaltsqualität, einen hohen kulturellen Erlebniswert und ein vielfältiges Angebot des Einzelhandels für alle Käufer*innen-Schichten aus.
- Wohnen/Immobilien und Eigentümer*innen: Auch für Familien und generationenübergreifende Wohnprojekte gibt es bezahlbaren Wohnraum.
- Sauberkeit und Lärm: Sämtliche Zugänge zur Oberstadt einschließlich der Aufzüge sind ansprechend gestaltet und werden auch so erhalten.
Das Zukunftskonzept bildet die Basis für Maßnahmen und Projekte auf räumlicher und organisatorischer Ebene in den kommenden Jahren. So soll schrittweise die Gesamtvision sowie die Leitziele in den einzelnen Handlungsfeldern mit Leben gefüllt werden. Im Konzept sind insgesamt 130 Einzelmaßnahmen angeführt – große und kleinere. Dazu zählen die Einrichtung eines „Oberstadtkümmerers“, die langfristige Schaffung neuer, barriereärmerer Zugangswege ins Quartier, zum Beispiel in Form eines weiteren Aufzugs im Süden der Oberstadt, sowie die Einrichtung von Begegnungsräumen. Außerdem soll die „Marke“ Oberstadt mit ihren Alleinstellungsmerkmalen entwickelt werden.
Das abgeschlossene Konzept ist gleichzeitig die Basis für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das gerade im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ des Landes Hessen erstellt wird. „Lebendige Zentren“ ermöglicht die Förderung einer Reihe baulicher und sonstiger Maßnahmen in der Oberstadt in den kommenden zehn Jahren.
Das gesamte Zukunftskonzept steht unter www.marburg.de/oberstadt zum Download bereit.