Seit Mittwochabend sind sieben Personen im Landkreis Marburg-Biedenkopf bekannt, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Der Landkreis hat vor dem Hintergrund dieser Entwicklung bekanntgegeben, dass er mit einer Allgemeinverfügung alle Veranstaltungen, zu der 1000 oder mehr Gäste erwartet werden, untersagt. Außerdem empfiehlt der Kreis, alle Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Besuchern ausfallen zu lassen oder zu verschieben. Die Stadt Marburg folgt der Empfehlung des Landkreises und sagt daher – Stand heute – alle eigenen öffentlichen Veranstaltungen – entsprechend der Weisung des Sozialministeriums – bis einschließlich 10. April ab. Über diesen Zeitraum hinaus wird nach Entwicklung der Lage entschieden.
„Es ist uns nicht leichtgefallen, diese Entscheidung zu treffen – aber unsere Veranstaltungen können wir nachholen. Es ist nun viel wichtiger, gemeinsam dafür zu sorgen, das Risiko der Virusübertragung zu minimieren und den Verlauf der Ausbreitung zumindest zu verlangsamen und dadurch die medizinische Versorgung der Betroffenen sicherzustellen“, so Spies.
Damit finden nun unter anderem die Eröffnung der Marburger Fototage am Freitag, 13. März, oder die Eröffnung des Hexenjahres mit einem Gedenkgottesdienst am Sonntag, 15. März, nicht statt. Auch die Sportlerehrung der Stadt Marburg am Freitag, 20. März, oder die Verleihung des Marburger Kamerapreises werden verschoben.
Ebenfalls verschoben werden die Vor-Ort-Dialoge in Wehrda und am Richtsberg sowie der Auftakt zum Stadtteilfonds in Wehrda. Hierzu hat die Stadt 1200 zufällig ausgewählte Menschen in Wehrda zum Stadtteilfonds und etwa 200 Menschen zu den Vor-Ort-Dialogen persönlich schriftlich eingeladen. Die Interessierten an diesen Veranstaltungen können sich unter marburgmachtmit@marburg-stadt.de oder unter (06421) 201-1040 bzw. 201-1317 melden, um Informationen zur Wiederholung der Veranstaltungen zu bekommen.
Um den Brandschutz in Marburg und die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt zu gewährleisten, werden die Aktivitäten der Feuerwehren ab sofort auf mögliche Einsätze beschränkt. Die Ausbildungsdienste bei den Einsatzabteilungen, den Kinder- und Jugendfeuerwehren werden bis auf weiteres ausgesetzt. Auch die gemeinsame Jahreshauptversammlung aller Marburger Feuerwehren wird verschoben. Die Kindergärten bleiben geöffnet, um die Betreuung der Kinder sicherzustellen. Würden diese Betreuungsmöglichkeiten wegfallen, würde es die Handlungsfähigkeit der Gesellschaft, beispielsweise im Gesundheitssektor, deutlich einschränken, wenn Großteile der Bevölkerung zur Betreuung der Kinder zuhause bleiben müssten.
Veranstaltungen mit einer erwarteten Besucher*innenzahl von 1000 oder mehr werden wegen der Allgemeinverfügung des Gesundheitsamtes ab sofort untersagt. Der Kreis folgt damit dem Erlass des Hessischen Sozialministeriums vom 12. März. Für Veranstaltungen mit weniger Teilnehmenden gibt die Stadt Marburg aber die Empfehlung des Gesundheitsamtes an die Veranstalter weiter, auch diese ausfallen zu lassen oder zu verschieben.