© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Das Personal unseres Ordnungsamtes wird weiter spezialisiert. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aufgaben effektiver erfüllen“, sagt Bürgermeister Wieland Stötzel. Der Ordnungsdezernent erklärt: „Wir teilen die Ordnungspolizei künftig in die beiden Aufgabenbereiche Verkehrsüberwachung und Stadtpolizei ein.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des jeweiligen Bereiches werden stärker entsprechend ihrer Aufgaben geschult. „Marburg ist eine sichere Stadt, das zeigen auch die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik. Aber es gibt Bereiche, in denen es häufiger zu Beschwerden kommt. Die neue, effektivere Aufgabenteilung dient daher auch dazu, das Sicherheitsgefühl der Menschen in Marburg weiter zu steigern“, sagt Stötzel.
Ein Tätigkeitsfeld der Ordnungspolizei ist die Verkehrsüberwachung. Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden künftig insbesondere für die Kontrolle des ruhenden Verkehrs – also beispielsweise parkender Autos – zuständig sein. „Für diesen Aufgabenbereich innerhalb der Ordnungspolizei haben wir drei neue Stellen geschaffen und bereits besetzt. Derzeit werden die neuen Kolleginnen und Kollegen geschult und nehmen dann zum April ihren Dienst in der Verkehrsüberwachung auf“, erklärt Bürgermeister Stötzel.
Als neue Komponente innerhalb der Ordnungsbehörde wird die „Stadtpolizei“ eingeführt. „Die Kernaufgabe der Stadtpolizei ist die Aufrechterhaltung der allgemeinen öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, so der Ordnungsdezernent. „Für diesen Aufgabenbereich wurden elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv geschult und ausgerüstet.“ Weil ein Sicherheitsgefühl auch immer mit Präsenz zusammenhänge, werde die Stadtpolizei häufiger unterwegs sein: Ab April von Montag bis Samstag in der Zeit von 5.30 Uhr bis 1.00 Uhr im Dienst sein, in den Sommermonaten dann 24 Stunden in einem Dreischichtmodell. „Die Struktur der Stadtpolizei macht es möglich, besonderen Anforderungen – beispielsweise bei Großveranstaltungen oder nächtlichen Kontrollen – gerecht zu werden“, erklärt der Bürgermeister. Unterwegs ist die Stadtpolizei im gesamten Stadtgebiet; stärker kontrolliert werden zum Beispiel die Bereiche Innenstadt und um den Hauptbahnhof.
„Die Stadtpolizei achtet darauf, dass Regeln, die ein verträgliches Zusammenleben der Menschen in Marburg gewährleisten, eingehalten werden“, erklärt Regina Lang, Fachbereichsleiterin Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Brandschutz. Konkrete Aufgabengebiete sind daher beispielsweise Jugendschutzkontrollen, das Eindämmen nächtlicher Ruhestörungen, Kontrollen hinsichtlich der Einhaltung der Marburger Straßenordnung, Gaststätten- und Spielhallenkontrollen und Präsenzstreifen in den Abend- und Nachtstunden, wie Christian Prölß, Fachdienstleiter Sicherheit und Verkehrsüberwachung, ausführt.
„Um diesen Aufgaben gerecht werden zu können, wurden auch die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend angepasst“, führt Stötzel aus. Demzufolge darf die Stadtpolizei etwa Personalien feststellen und Platzverweise aussprechen und durchsetzen. „Grundsätzlich ist es natürlich das Ziel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Situationen durch Gespräche zu lösen“, erklärt Stötzel. Helfen ein Appell und die Kommunikation mit den Beteiligten nicht weiter, darf die Stadtpolizei auch entsprechende Maßnahmen treffen, um ihre Aufgaben zu erfüllen – bis hin zur Ingewahrsamnahme. Die Stadtpolizei der Stadt Marburg wird eng mit der Landespolizei zusammenarbeiten. Die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landespolizei soll damit weiter fortgesetzt werden. Im Juni 2018 unterschrieben Stadt und Polizei die gemeinsame „Vereinbarung von Universitätsstadt und Polizei zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, deren Ziel es ist, die Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsempfinden in Marburg weiter zu erhöhen. „Die Maßnahmen, die wir bereits gemeinsam mit der Landespolizei ergriffen haben, haben sich bereits deutlich bewährt. Nun gehen wir den nächsten Schritt für die weitere Verbesserung der Sicherheit und des Sicherheitsempfindens“, sagt Stötzel.
Anregungen oder konkrete Beschwerden nimmt der Fachdienst Sicherheit und Verkehrsüberwachung gerne unter (06421) 201-1292 entgegen. Außerhalb der Bürozeiten kann die Feuerwehreinsatzzentrale unter (06421) 201-0 kontaktiert werden, die mit der Stadtpolizei unmittelbar in Kontakt steht und Anliegen entsprechend weiterleitet.