„Im Alltag sind Menschen mit Migrationsgeschichte mit verschiedenen Barrieren wie Sprache und Informationszugang konfrontiert. Es sind interkulturelle, diverse, und niedrigschwellige Angebote notwendig, die allen Bewohner*innen der Universitätsstadt Marburg und darüber hinaus für Mittelhessen die gesundheitliche Chancengleichheit ermöglichen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
Für Menschen mit Migrationsgeschichte bietet die Stadt im Rahmen des Projekts nun Workshops, Vorträge, Bewegungsangebote und Tagungen zur Gesundheitsförderung an. Dabei sollen auch migrantische Vereine in die Organisation mit einbezogen werden und Impulse von Menschen mit Migrationsgeschichte aufgenommen werden. Die Angebote sollen auch mit der Unterstützung durch Ehrenamtliche stattfinden.
Kulturelle Unterschiede machen sich auch etwa in der Deutung von Krankheitssymptomen bemerkbar oder darin, wie Gesundheit in verschiedenen Kulturen thematisiert wird. Das Projekt legt den Schwerpunkt speziell auf diese Zielgruppe und möchte Selbsthilfe ermöglichen und der Prävention dienen.
Die Stadt Marburg ist als einer von hessenweit drei Standorten des Projekts auch für den Landkreis Marburg-Biedenkopf und ganz Mittelhessen zuständig. Die beiden anderen Standorte sind die Stadt Kassel für Nordhessen und der Landkreis Darmstadt Dieburg für Südhessen. Begleitet wird „WIR fördern Gesundheit“ auch von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Hessen (LAGFA Hessen).
Das Projekt wird mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (www.gkv-buendnis.de) und mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) gefördert. Es läuft zunächst bis Januar 2025.
Angebote der Gesundheitsprävention durch die Stadt Marburg – wie interkulturelle Radtouren, das Gesundheitsangebot am Richtsberg und das Projekt KOMBINE mit dem Schwerpunkt der Bewegungsförderung – sollen durch „WIR fördern Gesundheit“ ergänzt werden. Das Projekt ist beim Fachdienst Gesunde Stadt angesiedelt.
„Die Bedarfsanalyse in der Zielgruppe und die Vernetzung mit migrantischen Vereinen stellen erste wichtige Säulen im Projekt dar. Zudem gibt es noch Bereiche, die von der Zielgruppe wenig in Betracht gezogen wurden wie die seelische Gesundheit, die wir stärker in unserem Projekt behandeln werden. Wir sind gespannt auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Projekts mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie Mittelhessen“, so Susanne Hofmann, Leiterin des Fachdienstes Gesunde Stadt. An dem Projekt sind neben Hofmann auch Andrea Fritzsch (Leitung WIR-Vielfaltszentrum) und Piri Savunthararajah (Projektkoordination „WIR fördern Gesundheit“) beteiligt.
Ideen und Anregungen sind willkommen, weitere Informationen außerdem unter (06421) 201-2551 oder per Mail an Pirijanga.Savunthararajah@marburg-stadt.de.