© Stadt Marburg, i. A. Heiko Krause
Auf Initiative des Ortsbeirates Cappel hat die Stadtverordnetenversammlung am 29. Januar 2016 beschlossen, die Halle in der Beethovenstraße, im allgemeinen Sprachgebrauch als „Sporthalle am Köppel“ bekannt, umzubenennen. Als Zeitpunkt dafür wurde bewusst das Jahr 2017 gewählt, da der am 28. November 2012 verstorbene Conrad Hahn am 5. Mai 95 Jahre alt geworden wäre. Einen Tag später wurde das Schild nun feierlich enthüllt.
„Conrad Hahn war gefühlt eigentlich immer Bürgermeister von Cappel“, sagte Oberbürgermeister Spies. Mit 30 Jahren wurde er ehrenamtlicher Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Von 1959 bis zur Eingemeindung Cappels in die Universitätsstadt Marburg im Jahre 1974 war er hauptamtlicher Bürgermeister. Danach engagierte sich Hahn bis 1993 noch weitere 19 Jahre als Ortsvorsteher „seines“ Stadtteiles. Darüber hinaus war er von 1974 bis 1985 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.
„Conrad Hahn hat all die Jahre immer für seinen Stadtteil gekämpft“, betonte Spies. Mit seinem großen Einsatz stehe er aber nicht nur für Cappel, sondern für die ganze Stadt, so der Oberbürgermeister. Denn die Interessen eines Stadtteils nach der Gebietsreform und der Eingemeindung zu vertreten, habe geholfen, Ängste in den ehemals selbstständigen Gemeinden zu nehmen. „Die dörfliche Gemeinschaft lag ihm sehr am Herzen“, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk. Für seine Verdienste wurde Hahn mehrfach ausgezeichnet. Neben dem Bundesverdienstkreuz nannte Wölk die Ernennung zum Stadtältesten. In dieser Funktion habe Hahn immer wieder an Veranstaltungen teilgenommen.
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Dass die Initiative für die Conrad-Hahn-Sporthalle jetzt aus Cappel gekommen sei, so der Oberbürgermeister, zeuge davon, dass Conrad Hahn noch heute im Bewusstsein der Menschen im Stadtteil tief verankert ist. Und das wundere nicht, „denn er war die Personifizierung dessen, was wir Ehrenamt nennen“, sagte Spies. So war Hahn neben seiner politischen Arbeit Schöffe bei der Jugendstrafkammer des Landgerichts Marburg, Arbeitsrichter beim Arbeitsgericht Marburg, stellvertretender Vorsitzender des Abwasserverbandes Marburg und Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde Cappel. Dazu kommen weitere herausragende Tätigkeiten auf Kreis- und Landesebene.
Ortsvorsteher Wahlers erinnerte daran, dass auch eine Umbenennung des August-Bebel-Platzes im Gespräch war. Die Sporthalle sei aber der richtige Ort, befand er, „denn Conrad Hahn war immer auch ein Mann der Vereine und des Sports“. Sein Name werde nun immer genannt werden, wenn Cappeler Sportlerinnen und Sportler in „seiner“ Halle Erfolge feiern werden.
„Cappel war immer Mittelpunkt seines Lebens und seines Denkens“, sagte Dr. Bettina Schulz über ihren Vater. Die Umbenennung der Sporthalle erfülle die Familie mit Stolz und Dankbarkeit“, betonte sie. „Sport führt Menschen jeglicher Herkunft zusammen und das wäre ganz in seinem Sinne gewesen“.