Am vergangenen Freitag, 14. Juni, hatte Stephan Neher (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Rottenburg am Neckar und Mitunterzeichner des Briefes angekündigt, die 53 Menschen an Bord der Sea-Watch 3 aufnehmen zu wollen. Berlin und Kiel schlossen sich dieser Initiative unmittelbar an.
Am gleichen Tag gründeten zwölf der 60 Städte "Sichere Häfen" in Deutschland in Berlin das gleichnamige Bündnis - neben der Universitätsstadt Marburg sind das die Städte Berlin, Detmold, Flensburg, Freiburg, Greifswald, Hildesheim, Kiel, Krefeld, Potsdam, Rottenburg am Neckar und Rostock.
"Damit wiederholen wir Ihnen gegenüber unsere Bereitschaft, aus Seenot gerettete Menschen zusätzlich (über den Königsteiner Schlüssel hinaus) bei uns aufzunehmen. Solidarität mit Menschen auf der Flucht, der SEEBRÜCKE und der zivilen Seenotrettung sind für uns kein Lippenbekenntnis, sondern ein Ziel", heißt es in dem Offenen Brief an den Bundesinnenminister. "Wir verlangen eine schnelle, humane und solidarische Aufnahmepolitik Deutschlands angesichts der Notlage im Mittelmeer. Am Mittwoch, den 12. Juni, hat das zivile Seenotrettungsschiff Sea-Watch 3 53 Personen gerettet und wird bisher am Einlaufen in einen sicheren Hafen gehindert. Es ist für Europa unwürdig, Menschen in Not tagelang auf einem Schiff festzusetzen."
Den Offenen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer im Wortlaut finden Sie hier.