© Freya Altmüller, Stadt Marburg
„Wie schon im Georg-Gaßmann-Stadion haben wir in der Ukrainehilfe auch am neuen Standort alle Leistungen für die Kriegsgeflüchteten in Marburg wieder zentral zusammengefasst“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir bitten alle, die sich noch nicht registriert haben, das bei der Ukrainehilfe am Stadtbüro zu tun, damit sie auch alle mögliche Unterstützung bekommen“, so Spies.
Denn: Wer aus dem Krieg in der Ukraine in einer Stadt in Deutschland ankommt, muss zum Stadtbüro für die Anmeldebestätigung, zur Ausländerbehörde für die Registrierung und dann mit beiden Papieren zum Sozialamt für finanzielle Unterstützung und bei Bedarf für eine Unterkunft. Auch wer arbeiten will, muss zumindest bei zwei der drei Ämtern Termine ausmachen und dort die notwendigen Bescheinigungen einholen.
In der Ukrainehilfe der Stadt Marburg gibt es diese Leistungen an einem Ort. Im Georg-Gaßmann-Stadion wurden so innerhalb einer Woche rund 300 Menschen angemeldet, registriert und versorgt. Nach dem Umzug der Ukrainehilfe geht es am Stadtbüro weiter.
Von der zentralen Anlaufstelle profitieren beide Seiten: Die Ukrainer*innen finden alle Ansprechpartner*innen an einem Ort, sie können mehrere Behördengänge in einem Durchgang erledigen. Auf der anderen Seite arbeiten die Mitarbeiter*innen der Verwaltung bei der Betreuung der Menschen unmittelbar Hand in Hand, beziehungsweise Tisch an Tisch. So können komplizierte Fragen oder schwierige Sachverhalte direkt gemeinsam bearbeitet und geklärt werden – auf dem kurzen Dienstweg im wahrsten Sinn des Wortes. „Das spart allen Beteiligten Zeit und Nerven und den Ukrainer*innen, die schon genug zu tragen haben, zusätzliche Belastungen“, erklärt Regina Lang, Leiterin des Ordnungsamts.
Die Ukrainehilfe öffnet ihre Türen
- ab Montag, 21. März 2022
- in der Temmlerstraße 5, 35039 Marburg, Warteraum 1. OG (Update vom 4. Juli)
- geöffnet montags von 8 bis 11 Uhr (Update vom 4. Mai)
- für persönliche Vorsprachen ohne Anmeldung
- mit Maskenpflicht und 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen mit Nachweis). Eine Teststation gibt es direkt vor Ort.
Die Ukrainehilfe ist außerdem erreichbar per
- Hotline: (06421) 201-4000 (Mo und Do 10-13 Uhr und Mi 10-16 Uhr) +++Update vom 18.05.22+++
- Email: ukrainehilfe@marburg-stadt.de
Ukrainehilfe-Seite online - bitte Anträge runterladen und ausgefüllt mitbringen
Für den Tag der Neueröffnung rechnet die Stadt mit einem sehr großen Andrang – und bittet alle, die nicht unmittelbar und sofort Unterstützung brauchen, möglichst einen oder zwei Tage später zu kommen.
Außerdem: Die notwendigen Anträge und Formulare für den Besuch in der Ukrainehilfe stehen auf der Ukrainehilfe-Info-Seite der städtischen Homepage zum Download. Die Stadt bittet alle ukrainischen Staatsangehörige, die die Möglichkeit haben, die Formulare schon ausgefüllt zur Ukrainehilfe mitzubringen, um die Abläufe zu beschleunigen:
Falls das nicht möglich ist, gibt es alle Formulare natürlich auch vor Ort.
Wohnraum dringend gesucht – unter www.marburg.de/ukrainehilfe
Außerdem sucht die Stadt weiterhin dringend Wohnraum für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine. Wer eine Wohnung, ein Haus oder eine andere Unterkunft zu Verfügung stellen kann, kann das Angebot bei der Online-Ukrainehilfe-Börse eintragen – unter anderem mit Angaben zu Größe, Preis, Lage und Dauer der Verfügbarkeit:
„Jedes Angebot wird von uns geprüft. Es kann einige Zeit dauern, bis wir auf Sie zukommen“, erklärt OB Spies. „Und im Interesse der sehr belasteten Menschen sind vor allem Unterkünfte gesucht, in denen die Familien mindestens sechs Monate bleiben können“.
+++Update 23.03.22+++: Sollten Menschen aus der Ukraine auf der Straße stehen und kurzfristig dringend eine Unterkunft brauchen, werden sie gebeten, sich an die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in Gießen (Rödgenerstraße/Ecke Lufthansastraße in 35394 Gießen, Hotline: 0641 303-0) zu wenden. Die Stadt sucht fortlaufend nach Wohnraum für die Geflüchteten. Ob zusätzliche Unterkünfte in Marburg verfügbar sind, ändert sich jeden Tag. Je nach Verfügbarkeit kann nach erfolgter Registrierung eine Unterkunft beantragt werden.
Freiwilliges Engagement bei der Hilfebörse anmelden
„Das Leid der Geflüchteten ist unfassbar – und die Hilfsbereitschaft in Marburg unbezahlbar“, sagt OB Dr. Thomas Spies. Schon in den ersten Tagen hat die Ukrainehilfe der Stadtverwaltung ein überwältigendes Hilfsangebot von Einzelpersonen, verschiedenen Organisationen, Vereinen, Unternehmen und anderen mehr erreicht. Viele sind schon aktiv. Alle Angebote, die über die „Ukrainehilfe-Börse“ angemeldet sind, werden noch von den Mitarbeiter*innen der Ukrainehilfe gesichtet und mit dem Bedarf abgeglichen. Auch dafür baut die Stadt eine tragfähige Organisationsstruktur auf, „damit die jeweilige Art der Hilfe auch passgenau dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, erklärt Regina Lang. „Auch hier kann es noch einen Moment dauern, bis wir auf jedes einzelne Angebot reagieren oder sie vermitteln können.“ Wer Hilfe und Engagement anbieten möchte, kann das über das Onlineformular tun:
Bitte keine Sachspenden
Die Stadt unterstützt die Spendenaktion, die der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit dem Kreisverband Marburg-Gießen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ins Leben gerufen hat, um Geldspenden für dringend benötigte Medikamente und medizinische Hilfsgüter zu sammeln. Die Hilfsgüter werden vom DRK beschafft und in die Ukraine gebracht:
Spendenkonto des DRK-Kreisverband Marburg-Gießen,
Stichwort: Nothilfe Ukraine
IBAN: DE 02 5335 0000 0011 0066 20
BIC: HELADEF 1MAR
Sparkasse Marburg-Biedenkopf
Außerdem nimmt der gemeinnützige Verein „Förderverein Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner e.V.“ Spenden an, die gezielt den geflüchteten Menschen aus der Ukraine in Marburg zu Gute kommen:
Förderverein Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner
Stichwort: Ukraine
IBAN: DE66 5139 0000 0075 9785 02
BIC: VBMHDE5F
Volksbank Mittelhessen
Es werden keine Sachspenden entgegengenommen und es wird kein Lager für Hilfsgüter eingerichtet. Wenn bekannt ist, was an welcher Stelle benötigt wird, wird die Stadt mit gezielten Aufrufen um bestimmte Sachspenden bitten.