© Heiko Krause i.A.d. Stadt Marburg
Mit dem Stipendium sollen spitzensportliche Leistungen honoriert werden. Gefördert werden stets jeweils eine Nachwuchssportlerin und ein Nachwuchssportler, die regelmäßig leistungssportlich trainieren. Die Gesamtfördersumme beträgt 4.000 Euro. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch eine Fachjury. Mit der Förderung soll den jungen Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern beispielsweise die Teilnahme an Wettkämpfen oder ein Trainingslager mit den entsprechenden Kosten ermöglicht werden.
In diesem Jahr geht die eine Hälfte des Stipendiums an die 16-jährige Rhöntradturnerin Lea Meier. Ebenfalls 2.000 Euro erhält der junge Schwimmer Christopher Kunath. „Eure Bewerbungen haben uns überzeugt“, betonte Sportdezernentin Dinnebier, selbst Jurymitglied. „Und ich freue mich, dass ihr euren Sport gut weitermachen könnt, denn ihr habt klare Ziele vor Augen.“ Dank gebühre natürlich auch den Familien, die ihre Kinder ideell und finanziell unterstützten und die Trainerinnen und Trainer in den Vereinen, die bei Training und Wettkampf einen sehr großen Teil ihrer Freizeit opferten, so Dinnebier.
Seit 2010 übt Lea Meier ihren Sport beim TSV Marburg-Ockershausen aus. Anfangs trainierte sie zweimal wöchentlich und nahm an kleineren Einzel- und Mannschaftswett-kämpfen teil. 2014 stieg sie dann in eine höhere Klasse ein, dies bedeutete mehr Trainings-aufwand mit drei Tagen und acht Stunden in der Woche, und es stellten sich die ersten größeren Erfolge ein, so dass sie sich heute auf nationaler Ebene mit anderen Rhönradturnerinnen aus ganz Deutschland messen kann.
Seit 2014 nahm sie unter anderem an Deutschen Meisterschaften teil und wurde Hessenmeisterin. Der Höhepunkt im Jahr 2018 war die Deutschen Meisterschaft, bei der sie aufgrund ihrer guten Leistungen im Spiraleturnen unter den drei Erstplatzierten der Altersklasse turnte und somit die Finals erreichte. Dort musste sie sich gegen zwei Weltmeisterinnen und ältere Konkurrentinnen durchsetzen und belegte den sehr guten fünften Platz.
Lea Meiers Motivation für den Leistungssport „Rhönrad“ ist sehr vielfältig. Zum einen versucht sie sich in den drei Disziplinen Sprung – Spirale – Gerade stetig zu verbessern, wobei ihr Spirale besonders wichtig ist: In dieser Disziplin erreicht sie bereits die größten Erfolge. Zum anderen bietet ihr der Sport einen erfolgreichen Ausgleich zum Schulalltag. Ihre sportlichen Ziele für die Zukunft sind der erneute Gewinn der Hessischen Meisterschaften, ein Medaillenplatz bei den Süddeutschen Jugendmeisterschaften und eine Platzierung unter den ersten Fünf bei den Deutschen Meisterschaften. Ihr Traum ist es, im Jahr 2020 an der Weltmeisterschaft in New York teilzunehmen.
Der zwölfjährige Christopher Kunath schwimmt – wie Mutter, Schwester und Bruder – beim VfL 1860 Marburg. Er trainiert fünf Tage in der Woche jeweils zwei Stunden sowie darüber hinaus drei Stunden Training im Athletikbereich. Im Wasser fühlt er sich eigenen Angaben zufolge so richtig gut, wenn er gleitet. Auf jeden Fall möchte er schneller sein als seine Geschwister, das ist für ihn ein großer Ansporn.
In seiner noch jungen Karriere konnte auch Christopher Kunath bereits eine Vielzahl an Erfolgen verbuchen. Bei den Hessischen Jahrgangsmeisterschaften auf der Kurzbahn landete er 2016 über 100 Meter Rücken und im Freistil auf dem Treppchen, wurde ein Jahr später Hessenmeister über 100 Meter Freistil und holte weitere Medaillen. In diesem Jahr gelangten ihm auf Landesebene weitere Platzierungen unter den ersten drei, bei den Süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften holte er Bronze über 100 Meter Freistil und landete bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in dieser Disziplin als bester Platzierung auf Platz neun.
Seine Ziele für die Zukunft sind Hessischer Meister auf der Kurzbahn zu werden, wie sein Bruder, und dann eine Auszeichnung bei der Sportlerehrung der Stadt Marburg zu bekommen. Er möchte darüber hinaus Süddeutscher Jahrgangsmeister und mindestens einmal Deutscher Meister werden. Zudem wünscht er sich, möglichst lange in der nationalen Spitze zu schwimmen, um dann irgendwann vielleicht auch in den Kader des Deutschen Schwimmverbandes aufgenommen zu werden um sich seinen Traum, die Teilnahme an Europameisterschaften, zu verwirklichen.
Stadträtin Dinnebier wünschte den beiden alles Gute für ihre sportliche Zukunft und dafür, dass sie ihre Ziele auch erreichen. Wie Björn Backes, Leiter des städtischen Fachdienstes Sport und selbst Jurymitglied, berichtete, gab es insgesamt acht Bewerbungen. Die lebhaften Diskussionen innerhalb der Jury über die Preisvergabe zeige laut Backes, dass es um den leistungssportlichen Nachwuchs in der Universitätsstadt sehr gut bestellt ist. Insgesamt sind nun bereits acht junge Sportlerinnen und Sportler bedacht worden. Sie stammen aus sieben verschiedenen Sportarten – das zeigt, so Backes, dass Marburg in sportlicher Vielfalt breit aufgestellt ist.