© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg
Hilfe beim Einkauf, erste Begleitung im ÖPNV, warmes Mittagessen, die kostenlose Lieferung von Lebensmitteln und Hygieneprodukten und Fahrräder für eine selbstständige Mobilität: Die Geflüchteten, die auf dem Freizeitgelände im Stadtwald untergebracht sind, bekommen vielfältige Hilfe von verschiedenen Seiten, damit sie gut ankommen – und damit sie zugleich ihre Eigenständigkeit behalten können. „Ein großes Dankeschön gilt allen, die dabei helfen, schnelle, direkte und unbürokratische Hilfe für die Menschen aus der Ukraine anzubieten und die sie so willkommen im Stadtwald und in Marburg heißen“, sagt Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. „Die Stadtgesellschaft zeigt einmal mehr ein breitgefächertes und beispielhaftes Engagement für Menschen, die vor Krieg und Tod flüchten.“
Die Menschen aus der Ukraine sind in der Unterkunft mit allem versorgt, was sie für den Alltag benötigen. Die JUKO liefert täglich warmes Mittagessen. Die Bewohner*innen des Freizeitgeländes sollen sich jedoch für Frühstück, Abendessen und am Wochenende selbst versorgen und dafür auch selbst einkaufen. „Das ist uns sehr wichtig, dass die Menschen, die zu uns kommen, ihre Eigenständigkeit behalten, selbst ins Tun kommen und auch selbst entscheiden, was sie sich einkaufen und kochen möchten. Sie sollen sich nicht abhängig fühlen“, sagt Ulrike Munz-Weege, Leitung des städtischen Fachdienstes Jugendförderung.
Die Geflüchteten erhalten Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, mit dem sie selbstständig einkaufen gehen können. Ebenso können sie bei der Tafel Marburg und im Kilo-Laden der Tafel Marburg einkaufen, um sich etwa mit Lebensmitteln und Kleidung zu versorgen, wie Rita Vaupel, Vorsitzende der Marburger Tafel, erklärt. Kostenlose Kleidung gibt es außerdem von der Marburger Kleiderkammer.
Damit die Geflüchteten aus dem Stadtwald auch selbstständig unterwegs sein können, organisiert die Stadt Hilfen. So gibt es etwa eine Begleitung, um an den ÖPNV heranzuführen. Damit die untergebrachten Menschen im Stadtwald noch unabhängiger unterwegs sein können, hat außerdem das StEBB vom Elisabeth Verein 10 Fahrräder gespendet.
„Viele müssen erst richtig ankommen und nehmen die Möglichkeiten für die eigene Mobilität, wie die Bushaltestelle am Platz der Weißen Rose, noch nicht so wahr“, so Munz-Weege. „Hier leistet auch die Marburger Tafel wertvolle Hilfe, mit der sie die Hilfsstrukturen der Stadt entlastet“, so Bernshausen. Die Tafel liefert vorerst zwei Mal in der Woche Lebensmittel, Hygieneartikel und Spielsachen direkt zum Freizeitgelände.
Geflüchtete in Marburg:
Aktuell sind in Marburg 617 Geflüchtete registriert. Sie sind untergebracht im bisherigen Altenhilfezentrum in der Sudetenstraße, im Stadtwald, in einem Hostel und in vielen privaten Unterkünften. Wer Hilfen oder eine Unterkunft zur Verfügung stellen möchte, findet Informationen und Kontaktdaten zur Ukrainehilfe unter www.marburg.de/ukrainehilfe.