Die Arbeitsphase hat nun begonnen: Rund 60 engagierte Marburger*innen und interessierte, potenziell zukünftige Bürger*innen haben sich am vergangenen Samstag, 18. Mai, in den Räumen der Initiative für Kinder, Jugend- und Gemeinwesenarbeit (IKJG) im Marburger Stadtwald getroffen. Damit folgten sie der Einladung von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, sich am Prozess rund um die Vorbereitung des Städtebaulichen Wettbewerbs Hasenkopf zu beteiligen.
Für die Interessierten begann der Workshop gemeinsam: Mit seiner Begrüßung leitete Reinhold Kulle, Leiter des Fachdienstes 61 Stadtplanung und Denkmalschutz, dazu über, miteinander an den Wettbewerbsvorgaben zu arbeiten. Nach einer fachlichen Input-Phase informierten sich die Teilnehmer*innen in einer Ausstellung über das Thema Wohnen sowie über den bereits durchgeführten Städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 1998. Monika Brüning, Manuela Klug, Rose Michelsen und Jürgen Kaiser vom Fachdienst 61 standen dabei für fachliche Rückfragen zur Verfügung. Der Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz war es auch, der die Veranstaltung gemeinsam mit der Koordinierungsstelle für Bürger*innenbeteiligung der Stadt unter der Leitung von Dr. Griet Newiger-Addy organisiert hatte.
Nach diesem Einstieg fanden sich die Teilnehmer*innen in sechs Arbeitsgruppen zusammen, um miteinander zu diskutieren. Diskussionsgrundlage waren Fragestellungen, die der Fachdienst entwickelt hatte: „Wer sollen die neuen Stadtbewohner sein?“, „Wie sollen die neuen Gebäude aussehen und angeordnet werden?“, „Wie können gemischte Nachbarschaften entstehen?“, „Wie können Erdgeschosse genutzt werden?“ oder „Was macht die Wohnqualität im künftigen Quartier aus?“. Etwa eine Stunde lang arbeiteten die Teilnehmenden rege und konstruktiv in einer angenehmen Atmosphäre aktiv zusammen und hielten ihre Ergebnisse auf Plakaten fest oder zeichneten Skizzen.
Die während der Veranstaltung eingebrachten Anregungen und Vorschläge wurden nicht nur in Schrift und Bild dokumentiert (Text-Bild-Zeichung „Graphic Recording“). Die Bürger*innen stellten ihre Ideen auch den anderen Arbeitsgruppen vor und erläuterten diese kurz. Diese Ergebnisse als Fotodokumentation sowie weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.marburg.de/wohnenimwesten.
Während dieser Ergebnispräsentation wurde nochmals deutlich, dass auch der Spaßfaktor während der gesamten Arbeitsphase nicht zu kurz gekommen war. Als besonders positiv bewerteten es die Teilnehmer*innen, dass „auf Augenhöhe diskutiert“ und sich ausgetauscht wurde. Auch sei bereits eine „gemeinschaftliche Atmosphäre“ entstanden. Diese sowie auch die positive Stimmung sollen auch während der weiteren Veranstaltungen beibehalten werden, wünschten sich die Beteiligten.
Der nächste Workshop zum Thema „Infrastruktur, Soziales“ findet am Dienstag, 28. Mai, von 18 Uhr bis 21 Uhr in den Räumen der IKJG, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 16, statt. Dabei soll es etwa darum gehen, zu schauen, welche Infrastrukturen und Einrichtungen – etwa Kindertagesstätte, Grundschule und Einkaufsmöglichkeiten – im Stadtteil vorhanden sind und welche es nach Meinung der Marburger*innen bei der Entwicklung des Wohngebiets am Hasenkopf zusätzlich brauche. Außerdem geht es um die Frage, wie eine harmonische Nachbarschaft zwischen dem bestehenden und dem entstehenden Wohnquartier entstehen könne.