© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Stadt die geplante Veranstaltung für die Eigentümer*innen ins Netz verlegt. Knapp 30 Teilnehmer*innen haben sich zu einem digitalen Immobilienforum zur Zukunft der Oberstadt zusammengefunden. Mit dabei waren Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung sowie das prozessbegleitende Stadtplanungsbüro FIRU und Eigentümer*innen von Oberstadt-Immobilien. „Die Oberstadt als lebendige Innenstadt ist für alle Marburger*innen und auch Gäste von zentralem Interesse“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Sie steht für Lebensqualität, Arbeitsplätze und Handel. Die Eigentümer*innen von Immobilien in der Oberstadt sind essentieller Bestandteil und eine besondere Gruppe innerhalb des Prozesses, deshalb danke ich Ihnen allen für Ihre Teilnahme.“
Von den entsendeten Fragebögen wurden 170 ausgefüllt an die Stadt zurückgeschickt. „Das entspricht einer Rücklaufquote von 28 Prozent, was sehr gut ist“, berichtete Alena Röhrich vom Stadtplanungsbüro FIRU. Knapp 60 Prozent der Befragten sind Einzeleigentümer*innen, 37 Prozent Miteigentümer*innen in Eigentumsgemeinschaften, wenige Prozent entfallen auf Erbgemeinschaften und Immobilienunternehmen. Von den Befragten, die freiwillig Angaben zum eigenen Wohnort gemacht haben, leben 82 in Marburg, 14 im Landkreis und 20 außerhalb der Region.
Themenschwerpunkte der Befragung waren Leerstand, Gebäudezustand/Sanierung, Qualität des Umfelds und die Bereitschaft zur Mitwirkung am Zukunftskonzept Oberstadt. So gaben rund 90 Prozent der Befragten an, keinen Leerstand in ihren Immobilien zu haben. Etwa 60 Prozent planen momentan keine größeren Sanierungen für ihre Immobilie. 80 Prozent empfinden das Umfeld ihrer Immobilie als wichtig oder sehr wichtig. Gut ein Drittel der Befragten ist daran interessiert, am Zukunftskonzept mitzuwirken.
Weiter ergaben sich folgende Themen aus Gesprächen mit einzelnen Teilnehmer*innen: Lärmbelästigung und Zurücklassen von Leergut und Unrat in Verbindung mit Kneipen und Spätkauf-Läden, Sorge um die Zukunft des lokalen Handels und Mangel an geeignetem Wohnraum für Familien. Als Stärke der Oberstadt wurde vor allem die vermietungssichere Lage genannt. Bezüglich der „Späti“-Problematik berichtet OB Spies vom Beschluss des Stadtparlaments in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, den Verzehr alkoholischer Getränke auf allen öffentlichen Flächen in einem 20-Meter-Umkreis von Verkaufsläden zu verbieten. Damit soll künftig verhindert werden, dass die „Spätis“ – insbesondere in der Oberstadt – zu Treffpunkten mit Begleiterscheinungen wie Lärm und Müll werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung fanden sich die Teilnehmenden in separaten Chatrooms in Kleingruppen zusammen, um die oben genannten Themen näher zu diskutieren und Ideen auszuarbeiten.
Am 23. August sollen in einer Perspektivenwerkstatt Ideen konkretisiert und Visionen entwickelt werden. Begleitet wird der Beteiligungsprozess „Zukunftskonzept Oberstadt“ neben der Koordinierungsgruppe vom Stadtplanungsbüro FIRU aus Kaiserslautern. Die Projektleitung liegt beim Fachdienst für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung der Universitätsstadt Marburg.