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Fairer Handel in Marburg
Die Stadt Marburg ist seit 2009 Teil der Kampagne Fairtrade-Towns ‒ und damit die erste Fairtrade-Stadt in Hessen. So übernimmt die Stadt soziale Verantwortung und positioniert sich als innovative und weltoffene Kommune. Mit Projekten und Aktionen in unserer Kommune zeigen wir faires und nachhaltiges Engagement.
Was ist fairer Handel?
Fairer Handel ist eine Strategie zur Linderung von Armut und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Er ermöglicht benachteiligten Produzent*innen einen Marktzugang und dient so langfristig der globalen Verständigung und der Sicherung des Friedens.
Produzent*innen bekommen die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt nachhaltig und langfristig zu sichern. Das bedeutet, dass nicht nur ihre wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bedürfnisse stärker Beachtung finden, sondern auch die Bedingungen für die Zukunft verbessert werden.
Der Faire Handel ist seit der Gründung des Weltladens 1980 in Marburg zuhause. Die Produkte bereichern unser Warenangebot und schaffen ein Bewusstsein für ungerechte Strukturen des Welthandels.
Die wichtigsten Aspekte des Fairen Handels
Faire Bezahlung
- Unabhängig von den Schwankungen der Weltmarktpreise
- Prämien für die Umsetzung von Projekten zur Verbesserung der Situation der Produzent*innen, bei Bedarf werden Vorfinanzierungen gewährt
- Die Existenz aller beteiligten Produzent*innen entlang der Produktionskette wird gesichert.
- Schule statt Arbeit: Kinder können zur Schule gehen, anstatt für das Familieneinkommen zu sorgen.
Sozialverträgliche Arbeitsbedingungen
- Das Arbeitsumfeld muss sicher und gesundheitsverträglich sein.
- Ausbeutung, Kinder- und Sklavenarbeit sind verboten.
- Gewerkschafts- und Versammlungsfreiheit
- Langfristige Handelsbeziehungen
- Gleichberechtigung von Frauen und Männern
- Aufbau von Know-how: Fairer Handel soll die Produzent*innen unabhängiger machen und sie befähigen, sich auf dem Markt zu behaupten.
Ökologie und Umwelt
- Ein Großteil der Produkte ist bio-zertifiziert.
- Bio-Anbau ist nicht vorgeschrieben, wird aber gefördert.
- Bestimmte Pestizide sind verboten.
- Schutzkleidung für Produzent*innen ist vorgeschrieben.
Wie wird man Fairtrade-Stadt?
Um den Titel „Fairtrade-Town“ beziehungsweise "Fairtrade-Stadt" zu erhalten, muss eine Stadt oder Gemeinde fünf Kriterien erfüllen.
Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“
Seit 2003 wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung alle zwei Jahre der Titel „Hauptstadt des Fairen Handels“ verliehen. Der Wettbewerb soll Kommunen dazu anregen und darin bestärken, sich auf kommunaler Ebene für den Fairen Handel und eine global nachhaltige Entwicklung einzusetzen.
Aktionen und Projekte
© Universitätsstadt Marburg Fachdienst Umwelt, Fairer Handel und Abfallwirtschaft
Der faire Handel lässt sich mit ganz unterschiedlichen Aktionen und Projekten verbinden. Die Stadt Marburg hat seit 2009 verschiedene Formate entwickelt, um sich als Fairtrade-Town zu präsentieren.