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Gewalt-Sehen-Helfen
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg sind der landesweiten Kampagne „gegen das Wegschauen“ im April 2008 beigetreten.
Die Initiativgruppe „Gewalt-Sehen-Helfen“ besteht aus Mitgliedern des Kreispräventionsrates, der VHS, ausgebildeten GSH - Multiplikatoren und Vertretern örtlicher Präventionsräte.
Immer wieder liest oder sieht man in der Berichterstattung, dass gut gemeinte Hilfe dazu führt, dass der Helfer oder die Helferin selbst zum Opfer werden. Das mutige „Dazwischengehen“ führt oft dazu, dass sich die Täter dem Helfer zuwenden und ihn angreifen. Man kann aber auch aus der sicheren Distanz helfen, Öffentlichkeit erzeugen, Hilfe herbeirufen oder sich nur als Zeuge zur Verfügung stellen. In zahlreichen Fällen hat auch das Opfer selbst sich falsch verhalten, um den Konflikt nicht eskalieren zu lassen, frühzeitig aus dem Konflikt „auszusteigen“ oder ihm vollständig dem Wege zu gehen. In den GSH - Kursen wird einfach verständliches Wissen vermittelt, wie man sich in bedrohlichen oder gewalttätigen Situationen richtig verhält, um anderen zu helfen und dabei selbst nicht zu Opfer zu werden.
Gewalt-Sehen-Helfen möchte eine „Kultur des Hinsehens und Helfens“ fördern und deutlich machen, dass jeder Mensch unabhängig von Alter, Geschlecht, Größe oder Körperbau, in der Lage ist, in einer Gewaltsituation Hilfe zu leisten, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
Was ist Gewalt-Sehen-Helfen?
Gewalt-Sehen-Helfen ist gewaltfrei, opferzentriert und gemeinwesenorientiert.
Der weite, die Opferperspektive betonende Ansatz von Gewalt-Sehen-Helfen will dafür sensibilisieren,
- möglichst frühzeitig bedrohliche Situationen wahrzunehmen
- dem Bauchgefühl zu folgen und sich entweder selbst aus der unangenehmen Situation (dem entstehenden Magnetfeld) zu befreien (man darf einfach aufstehen, wenn einem etwas unangenehmen ist!!!) oder
- anderen Menschen zu helfen, sich aus einer für sie möglicherweise unangenehmen Lage zu lösen.
Kein Einstieg ist der beste Ausstieg.
Das Einhalten bzw. Herstellen von öffentlicher Distanz ist im Konfliktfall wichtig, damit der Täter nicht sofort sein Opfer attackieren (Kopfnuss/Schläge) kann und das Opfer Raum hat, sich dem Täter zu entziehen.
Menschen möchten helfen! Sie wissen häufig nur nicht wie.
Hier erreichen Sie Ihren Ansprechpartner:
Herr Johannes Maaser
Universitätsstadt Marburg
FD 32/Gefahrenabwehr – Bereich Prävention
Frauenbergstr. 35
35039 Marburg
Tel: 06421/201-1296
Fax: 06421/201-1593
E-Mail: johannes.maaser@marburg-stadt.de