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Marburger Umweltscouts kehren zurück
Kippen zwischen Pflastersteinen in der Oberstadt? Sind seit dem Einsatz der Umweltscouts im vergangenen Jahr deutlich weniger geworden. Die haben 2022 rund 2400 Taschenaschenbecher und unzählige Hundekotbeutel verteilt – geknüpft an eine freundliche Ansprache der Menschen, die freitags und samstags abends in der Marburger Oberstadt unterwegs sind. „Die Arbeit der Umweltscouts hat sich bewährt“, zieht Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies Bilanz. „Deswegen sind die Umweltscouts auch seit April wieder unterwegs, um den Menschen auf eine nette Art zu erklären, dass es ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz ist, den eigenen Müll auch richtig zu entsorgen.“ Schließlich vergifte schon eine Kippe bis zu 40 Liter Grundwasser.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Seit Ende April sind die Marburger Umweltscouts an den Wochenenden wieder in der Oberstadt unterwegs, um die Menschen weiter dafür sensibilisieren, Kippen und Müll ordentlich zu entsorgen. Und weil das Pilotprojekt im vergangenen Jahr in der Oberstadt so erfolgreich lief, hat die Stadt das Einsatzgebiet der Umweltscouts erweitert: Sie sind seit diesem Jahr auch an den Lahnwiesen unterwegs, die im Sommer ein beliebter Treffpunkt sind. „Ich freue mich, dass die Umweltscouts dazu beitragen, die Innenstadt sauberer zu machen, besonders an den Wochenenden und zu Stadtfesten“, sagt Oberstadtmanagerin Nadine Kümmel zum Projekt.
Wie die freundlichen Umweltscouts – deutlich erkennbar an ihren grünen Westen – das machen? „Wir gehen etwa zu einer Gruppe Jugendlicher, die feiert, sich unterhält. Und wir sprechen sie freundlich an, ob sie einen Müllbeutel brauchen“, erklärt Peter Murrenhoff. Katharina Wende ergänzt: „Wir sprechen auch Raucher*innen an oder Menschen, die mit ihrem Hund unterwegs sind.“ Immer dabei haben die Umweltscouts dann Taschenaschenbecher, Hundekotbeutel oder Müllbeutel, die sie gerne verteilen. „Wir führen tolle Gespräche. Die Menschen wollen ja auch ihren Müll mitnehmen. Meistens fehlt es einfach an dem richtigen Mittel“, erklärt Wende. Dabei wollen die Umweltscouts einfach helfen – „und wir zeigen, dass jedes kleinste Teil, das im Mülleimer landet dabei hilft, unsere Umwelt zu schonen“, so Murrenhoff. „Die lockere Art und die freundliche Ansprache von Gleichaltrigen kommen gut an und bringen bei den meisten Menschen auch viel mehr, als der erhobene Zeigefinger oder Bußgelder“, erklärt OB Spies.
Gerade auf den Lahnwiesen ist in den wärmeren Monaten ein erhöhtes Müllaufkommen zu verzeichnen. Gereinigt wird jeden Morgen vom Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) – die Reinigung ist dennoch leichter, wenn mitgebrachter Müll nicht achtlos weggeworfen wird. Daher hat sich die Stadt Marburg entschieden, das Einsatzgebiet der Umweltscouts zu erweitern. Unter dem Motto „Bleib Sauber!“ schaffen die Umweltscouts daher auch dort Bewusstsein dafür, dass das achtlose Entsorgen von Abfällen im öffentlichen Raum alle betrifft.
Das Präventionskonzept „Bleib Sauber!“ ist durch die Marketingagentur dreivorzwölf und Stefan Degreif entwickelt worden und geht über Überwachung und Intervention hinaus. Die Umweltscouts laufen am Wochenende ihre Routen und werden auch gesondert und mit erhöhter Frequenz zu Stadtfesten, wie beispielsweise 3 Tage Marburg, dem Elisabethmarkt oder dem Marburger Frühling eingesetzt.