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NICOLE REUTHER. SUMI-E – JAPANISCHE TUSCHEMALEREI (Kurs I) & AUSDRUCKSSTARKE GESTEN IN DER TUSCHEMALEREI (Kurs II)
SUMI-E – JAPANISCHE TUSCHEMALEREI
(Kurs I)
Dieser Kurs ist leider schon ausgebucht (wir starten mit der Warteliste)!
Sumi-e steht für Malen mit schwarzer Tusche und ist japanische Malerei in der Tradition Zen-buddhistischer Mönche und Nonnen. Die Pinselstriche im Sumi-e werden in der Art des tanzenden Pinsels mit schwarzer Tusche blitzartig zu Papier gebracht. Das Flüchtige des Augenblicks schreibt sich in den Strich mit ein. Die Dozentin führt mit vielen Beispielen der Pinselführung in das besondere Wesen der asiatischen Bambus- und Blumenmalerei ein und erläutert die zugrundeliegende Philosophie. In diesem Kurs kann auch abstrakt gemalt werden.
TERMIN: einwöchig vom 29. Juli bis 2. August
AUSDRUCKSSTARKE GESTEN IN DER TUSCHEMALEREI (Kurs II)
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Experimentieren und Machen stehen hier im Vordergrund. Die Teilnehmenden arbeiten seriell mit einem Materialmix aus Japantusche und Gouache auf Asia-Papieren und lassen sich vom Gestus des westlichen abstrakten Expressionismus – der Informel-Malerei – inspirieren. Das Besondere daran: Die Künstler*innen des Informel waren von der ZEN-Tuschemalerei nicht nur fasziniert, sondern in den 50er Jahren auch stark beeinflusst. Die Dozentin wird diesen Einfluss anhand von vielen Beispielen aufzeigen und leitet an, selbst eine Verbindung zwischen der zeitgenössischen westlichen Malerei und Japantusche herzustellen.
TERMIN: einwöchig vom 5. bis 9. August
Beide Kurse sind für Anfänger*innen und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet.
BITTE MITBRINGEN: eine Rolle Chinapapier Wenzhou als Übungspapier und Japantusche. Spezielle Asia-Papiere (auch handgeschöpfte) sind je nach Bedarf in Höhe von 20–50 € im Kurs erhältlich, ein Spezialpinsel kann im Kurs geliehen werden.
MAXIMALE GRUPPENGRÖßE: 12 Personen
UNTERRICHTSSPRACHE: Deutsch (Englisch möglich)
NICOLE REUTHER
Sumi-e zählt zu den japanischen Wegekünsten, wie auch das Bogenschießen, der Weg des Tees, das Noh-Theater. Die japanischen Wegekünste werden traditionell von einer Meisterin oder einem Meister an die Lernenden weitergegeben. Ich wurde von 2009–2014 bei der Tuschemeisterin Rita Böhm in Berlin ausgebildet. Danach habe ich mich in der chinesischen Literatenmalerei weitergebildet.
Aktuell beschäftige ich mich intensiv mit zwei speziellen Aspekten der Tuschemalerei: mit ihrer Verbindung zur westlichen gestischen Informel-Malerei (abstrakter Expressionismus) und mit ihrem performativen Charakter. Bei der performativen Tuschemalerei, die vor Publikum ausgeführt wird, steht nicht das Ergebnis, sondern die Bewegung im Vordergrund. Sie verweist auf den Augenblick und seine Vergänglichkeit. Die Flüchtigkeit des Moments und das Vergängliche sind in Japan ästhetische Konzepte mit langer Tradition. Tuschemalerei als Aufführungspraxis hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert als Malerei am Hofe.
Seit 2011 stelle ich meine Arbeiten in Deutschland und Österreich aus und führe performative Tuscheveranstaltungen durch, so wie bei den Kulturtagen in Koblenz, auf der Landesgartenschau in Lahr, beim TANZPAKT Stadt-Land-Bund in Freiburg u. a. Ich arbeite im Rahmen eines Philosophiestudiums (M. A.) am Masterthema Freie Bewegungsgeste in der Malerei.
Nicole Reuther lebt und arbeitet in Baden-Baden.
www.tuschekunst.de
I @nicole.reuther