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Partnerschaftlichkeit nach der Trennung ermöglichen
© Pixels.comWenn Familien auseinander gehen, dann ist das traurig, häufig emotional und belastend. Für die Eltern und für die Kinder. Und doch bleiben Vater, Mutter, Kind für immer miteinander verbunden und müssen ihren Weg als getrennte Familie finden. Dabei gibt es nicht das eine Rezept für alle. Trennungsfamilien sind vielfältig.
Unterschieden wird zwischen Alleinerziehenden, wenn die Kinder im Wesentlichen bei einem Elternteil leben, und getrennt Erziehenden. Getrennt Erziehende teilen sich die Betreuung der Kinder gemeinschaftlich, auch wenn sie nicht mehr zusammen sind. Wenn eine Partnerschaft gerade in die Brüche gegangen ist, wenn es Verletzungen und Streit gibt, ist das erst einmal nicht leicht. Familien, denen partnerschaftliche Erziehung gelingt, profitieren davon.
Was sich Trennungsfamilien wünschen
Die Lebensrealitäten von Frauen und Männern und ihre Wünsche und Bedarfe haben sich stark verändert. Junge Paare wünschen sich heute ökonomisch unabhängige Partnerinnen und Partner. Bei den Müttern steigt die Erwerbsbeteiligung, die Väter wünschen sich mehr Zeit für die Familie. Von den Eltern mit kleinen Kindern möchte heute eine Mehrheit von 60 Prozent eine partnerschaftliche Aufteilung von Haus-und Familienarbeit, bei der beide in gleichem Umfang erwerbstätig sind und sich gleichermaßen um Haushalt und Familie kümmern. Partnerschaftlichkeit und eine ausgewogene Vereinbarkeit - darum geht es Familien heute.
Damit verändert sich auch die Ausgangssituation nach der Trennung. Nach den Ergebnissen der durch das Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Befragung "Gemeinsam getrennt erziehen" wünschen sich über die Hälfte der befragten Trennungseltern (51 Prozent) eine hälftige beziehungsweise annähernd hälftige Aufteilung von Betreuung und Erziehung ihrer Kinder. 15 Prozent erziehen und betreuen bereits zu gleichen oder annähernd gleichen Teilen.
Um herauszufinden, wie Kinder mit getrennten Eltern gut aufwachsen können, hat das Bundesfamilienministerium die Studie "Kindeswohl und Umgangsrecht" in Auftrag gegeben. Bei der Studie stehen die Kinder im Mittelpunkt und werden selbst zur Umgangssituation befragt.
Unterstützung von Familien vor, in und nach Trennung
Eine Familienpolitik, die auch die Nachtrennungssituation in den Blick nimmt, muss sich um ausreichende Unterstützungsangebote für Alleinerziehende kümmern. Denn wer Kindererziehung, Beruf und Haushalt allein stemmt, leistet so viel wie andere Familien auch - eher mehr, weil Arbeit, Sorge und Alltag auf weniger Schultern lasten.
Auch die getrennt Erziehenden verdienen angemessene Unterstützung - passend zu ihrer Lebenssituation und ihren Bedürfnissen. Hier müssen die Rahmenbedingungen teilweise noch geschaffen werden. Im Zuständigkeitsbereich des Bundesfamilienministeriums hat sich bereits einiges getan. Getrennterziehende profitieren genauso wie zusammenlebende Paare von den Regelungen des Elterngeldes. Sie können auch nach der Trennung gemeinsam das Elterngeld, ElterngeldPlus und den Partnerschaftsbonus in Anspruch nehmen. Bei den Planungen für das Familiengeld sind sie ebenfalls berücksichtigt.
Im Vordergrund steht bei allen Maßnahmen das Wohlergehen der Kinder, die diesen Einschnitt im Leben zu bewältigen haben. Zur Perspektive der Kinder wird derzeit eine Studie erarbeitet. Diese Studie wird zentrale Erkenntnisse für die weitere Diskussion und für die kindgerechte Ausgestaltung von Prozessen, Konzepten und Lösungen liefern.
Familienpolitik im Dialog
Mit dem Zukunftsgespräch "Gemeinsamgetrennt erziehen" vom 11. Juli 2017 hat das Bundesfamilienministerium einen Dialogprozess mit Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in Gang gesetzt, der in der kommenden Legislaturperiode weiter geführt wird. Gemeinsam sollen die Interessen der Kinder ins Blickfeld gerückt, Partnerschaftlichkeit nach Trennung gefördert und gute Lösungen für die unterschiedlichen Betreuungskonstellationen gefunden werden.
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