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Ausbau der Marburger Straße in Cappel
Ausbau der Marburger Straße in Cappel
Von August dieses Jahres bis voraussichtlich Ende 2018 wird die Hauptverkehrsader von Cappel, die Marburger Straße, grundlegend erneuert und umgestaltet. Trotz der angespannten Haushaltslage hat das Großprojekt dem politischen Willen nach in der Universitätsstadt Priorität. Bürgermeister und Baudezernent Dr. Franz Kahle hatte Anlieger und Interessierte zu einer Bürgerinformationsveranstaltung zu der großen Baumaßnahme ins Bürgerhaus eingeladen und mehr als 250 Bürgerinnen und Bürger kamen am 02.06.2016.
Vertreter der Stadtverwaltung, der Stadtwerke und des Planungsbüros standen den Interessierten Rede und Antwort. Bürgermeister Kahle erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass bereits seit langem eine Sanierung der maroden Straße diskutiert wurde. Die jetzt vorstellten Planungen seien das Ergebnis intensiver Bürgerbeteiligungen. „Heute sind wir am Ende des Planungsprozesses“, verdeutlichte der Bürgermeister. Die Ausschreibung erfolge und in der Umsetzungsphase werde der Bürgerwille berücksichtigt. Dabei sei natürlich klar, dass es niemand allen Recht machen könne, aber es seien alle Interessen verschiedener Gruppen, sei es der Autofahrer, der Radfahrer, der Fußgänger, aber auch behinderter und älterer Menschen eingeflossen. Auch die Gewerbetreibenden und weitere Interessensvertreter seien intensiv beteiligt worden.
Mit Gesamtbaukosten von rund 4,5 Millionen Euro und einem Landeszuschuss von circa 600 000 Euro sei die Sanierung der Marburger Straße derzeit das größte Straßenbauprojekt in Marburg. Thomas Engelbach, Leiter des Fachdienstes Tiefbau, blickte noch einmal auf das intensive Beteiligungsverfahren zurück. Nach der Vorplanung 2012 habe es im November die erste Bürgerversammlung gegeben. Die Vorschläge seien eingearbeitet worden, bevor es 2013/14 die Entwurfsplanung gegeben habe, 2015/16 folgte dann die Ausführungsplanung. Im Oktober 2014 habe die Stadt einen Förderantrag beim Land gestellt, der jetzt im April bewilligt wurde. Deshalb könne es jetzt losgehen, so Engelbach.
Bürgermeister Dr. Franz Kahle (hinten) stellte im Bürgerhaus in Cappel das große Sanierungsprojekt Marburger Straße vor. Vorne der Leiter des Fachdienstes Tiefbau Thomas Engelbach (links) und der Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt Jürgen Rausch. © Heiko Krause, Stadt Marburg Steve Battenberg vom beauftragten Ingenieurbüro Gringel betonte, dass zwischen Schubertstraße und Moischter Straße die gesamte Marburger Straße inklusive Gehwegen in sieben Bauabschnitten grundhaft saniert wird. Zugleich würden Kanal, Wasserleitungen und Stromleitungen von den Stadtwerken in der Erde erneuert und dem neuesten Stand der Technik angepasst. Auch Leerrohre für schnelles Internet werden verlegt und darüber hinaus kommen in Teilbereichen Gasleitungen hinzu. Die Straßenbeleuchtung wird komplett auf LED umgestellt.
Geplant ist eine bis auf einen kleinen Teilbereich durchgehende Straßenbreite von sechs Metern, was einen problemlosen Begegnungsverkehr auch von Lkw und Bussen gewährleistet. Die Gehwegbreite wird auf beiden Seiten durchgängig mindestens 1,5 Meter betragen, meist sogar deutlich mehr. Wie Battenberg weiter ausführte werden versetzt auf beiden Straßenseiten, auch zur Verkehrsberuhigung, Bäume gepflanzt und Parkplätze bereitgestellt. Bürgermeister Kahle hob hervor, dass insbesondere die Bepflanzung mit Bäumen die Wohnqualität erheblich steigert. Bushaltestellen werden erhöht und alle Einmündungsbereiche barrierefrei. Die Haltestelle Paul-Natorp-Straße stadteinwärts wird aus dem Kurvenbereich etwas vorgezogen, so dass die Fahrzeuge gerade stehen, was die Barrierefreiheit auch hier erhöht.
Im ersten Bauabschnitt, der im April 2017 abgeschlossen sein soll, ist die Erneuerung und Umgestaltung des Bereichs von der Schubertstraße bis „Auf der Heide“ vorgesehen. Bis Juni 2017 werden in der Straße „Zur Aue“ Kanal und Wasserleitungen erneuert, bevor die Marburger Straße von dort aus bis zur Paul-Natorp-Straße bis Januar 2018 umgebaut wird. Weitere Bauabschnitte sind der Kreuzungsbereich zur Paul-Natorp-Straße bis April 2018, die Marburger Straße bis zur Sommerstraße bis Juni 2018, bis zum Rosenmorgen bis September und abschließend bis zur Moischter Straße.
Marburger Straße wird während der Bauzeit für den Durchgangsverkehr gesperrt, der über die Umgehungsstraße umgeleitet wird. Anlieger, also Bewohner und Menschen, die die Geschäfte und Gewerbebetriebe anfahren wollen, haben jedoch immer die Möglichkeit, in die Straße hineinzufahren. Alle Grundstücke, sollen bis auf kurzfristige Ausnahmen, die ganze Zeit erreichbar bleiben. Umgeleitet wird auch der Busverkehr über die Umgehungsstraße. Dort werden weitere Haltestellen provisorisch angelegt und die Zuwege baulich verbessert. Bürgermeister Kahle versprach außerdem, dass die Stadtwerke prüften, ob nach der Fertigstellung einzelner Bauabschnitte auch schon früher wieder über die Marburger Straße gefahren werden kann.
Wöchentlich Ansprechpartner für Bürger/innen vor Ort
Einmal in der Woche werden die Bauleitung und die Stadtverwaltung als Ansprechpartner der Anlieger in der Verwaltungsaußenstelle zur Verfügung stehen, betonte Ortsvorsteher Heinz Wahlers. Dann könnten auch mögliche Probleme angesprochen werden. Besucher der Informationsveranstaltung hatten beispielsweise Befürchtungen geäußert, dass eine Überquerung der Umgehungsstraße für Buskunden zu gefährlich ist oder aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens ein Ausfahren aus dem Industriegebiet erschwert wird. Bürgermeister Kahle und der Leiter der Straßenverkehrsbehörde Harald Schröder sagten zu, im Problemfall schnell zu reagieren. Zudem werden laut Schröder die Ortseingangsschilder versetzt, sodass auf der Umgehungsstraße durchgehend Tempo 50 gilt.
Zum Abschluss des Abends rechnete der für die Anliegerbeiträge in der Verwaltung der Universitätsstadt zuständige Mitarbeiter, Friedhelm Stein, vor, auf welche Belastungen sich die Grundstückseigentümer einstellen müssen. Nach dem kommunalen Abgabengesetz müsse die Stadt die Beiträge erheben und im Fall der Marburger Straße mit innerörtlichem Durchgangsverkehr zu 50 Prozent. Berechnet wird der Beitrag nach Grundstücksgröße und möglicher Geschosszahl.
Die derzeitige Kostenschätzung gehe von durchschnittlichen 14 bis 18 Euro pro Quadratmeter Grundstück aus. Danach berechneten sich auch die 80 Prozent des möglichen Gesamtbeitrags, die von allen Anliegern der Marburger Straße in der zweiten Jahreshälfte 2017 als vorläufiger Beitrag erhoben werden. Die endgültige Abrechnung erfolge dann nach Abrechnung der Baumaßnahme. Stein bot allen Betroffenen an, mit ihnen individuell zu schauen, welche Belastungen auf sie zukommen können. Außerdem könnten die Betroffenen die leistenden Zahlung auch im Voraus durch eine Einmalzahlung ablösen.
Im Downloadbereich neben dem Text ist die Präsentation von der Anlieger- und Bürgerversammlung am 02.06.2016 angefügt.
Bei Fragen können Sie sich per Email an tiefbau@marburg-stadt.de wenden oder an die nachfolgenden Ansprechpartner.
Ansprechpartner Planung
FD 66 Tiefbau:
Herr Engelbach: 06421 / 201 - 1648
Frau Grieb: 06421 / 201 - 1791
Herr Wagner: 06421 / 201 - 1649
Ansprechpartner Anliegerbeiträge
FD 60 Bauverwaltung :
Herr Stein: 06421 / 201 - 1602
Frau Bollmann: 06421 / 201 - 1604