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Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Marburg
Bereits im Jahr 2011 hat die Stadt Marburg ein Klimaschutzkonzept entwickelt. Es sieht 38 Maßnahmen vor, um die CO2-Emissionen zu senken. Der Klima-Aktionsplan 2030, der 2019 und 2020 entwickelt wurde, baut darauf auf.
Ein Konzept, zahlreiche Maßnahmen
2011 wurde von der Klima und Energie Effizienz Agentur (KEEA) ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Marburg entwickelt. Darin wurden der Energieverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen erfasst.
Anschließend wurden zusammen mit Marburger Bürger*innen verschiedene Maßnahmen erarbeitet, um die CO2-Emissionen zu senken. Die insgesamt 38 Maßnahmen beziehen sich auf acht Bereiche:
- Verwaltung
- Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
- Gebäude, Wohnen, Denkmalschutz
- Verkehr
- Klimaschutz in Unternehmen
- Handlungsfeld Bildung
- Umsetzung des Klimaschutzmanagements
- Öffentlichkeitsarbeit
Die Erstellung des Konzeptes wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (heute Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) gefördert. Grundlage war ein Beschluss des Deutschen Bundestages.
Klimaschutz und Energie: vertiefende Konzepte
Zur Vertiefung des Klimaschutzkonzeptes wurden ab 2013 weitere Konzepte entwickelt:
- Klimaschutz-Teilkonzept Erneuerbare Energien (2013)
- Klimaschutz-Teilkonzept für die eigenen Liegenschaften (2013)
- Innovatives Klimaschutz-Teilkonzept (2013)
- Klimaschutz-Teilkonzept klimafreundliche Mobilität (2014)
- Energiekonzept Richtsberg (2014)
- Energiekonzept Nordstadt (2016)
Strategien nachhaltiger Entwicklung
Es gibt drei wesentliche Strategien, wie eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden kann. Diese treffen auch auf das Klimaschutzziel zu:
- Suffizienz: weniger Ressourcen (Energie) verbrauchen
- Effizienz: die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Energie) effizienter einsetzen, weil dadurch werden weniger Ressourcen benötigt werden
- Konsistenz: umweltschädliche Technologien/Ressourcen durch umweltfreundliche ersetzen, etwa Kohle und Öl durch erneuerbare Energien oder Umstieg vom Autoverkehr auf Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel
Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes
Aus den Klimaschutzkonzepten und der CO2-Bilanz ergeben sich die wichtigsten Stellschrauben für die Reduzierung der städtischen CO2-Emissionen:
- energetische Sanierung der Gebäude
- Austausch alter Öl- und Gaskessel
- Energieeffizienz und Energiesparen
- Ausbau der Windenergie
- Ausbau der Solarenergie
- Klimafreundlicher Verkehr
- Bewusstseinsbildung, Motivierung der Stadtgesellschaft zum Klimaschutz
Umgesetzte Beispielprojekte
Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes erfolgt fachdienstübergreifend. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von bereits umgesetzten Maßnahmen:
- energetische Sanierung der Liegenschaften der Stadtverwaltung (zum Beispiel der denkmalgeschützten Remisen)
- Umstellung der Heizsysteme in Gebäuden der Stadtverwaltung (zum Beispiel Pelletheizung im Rathaus) sowie Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf den Dächern
- Einführung von Jobticket, Carsharing, E-Autos als Dienstwagen und Dienst-Pedelecs
- Umstellung eines Großteils der Straßenbeleuchtung auf LED
- Einführung von diversen Informations- und Bildungsprogrammen (Energieberatung, Online-Solarkataster, Online-Gründachkataster, Klimaschutztheater für Grundschulen, Klimasparbuch und Klimaschutzbecher für Neubürger*innen)
- dauerhafte und temporäre Zuschussprogramme für Bürger*innen sowie kleine und mittlere Unternehmen (Förderprogramm regenerative Energien, Gründachzuschuss, LED-Zuschuss für Vereine, Bürgerprojekte zum Klimaschutz)
Der Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel koordiniert die Umsetzung der Klimaschutz- und Energiekonzepte und erstellt die stadtweite CO2-Bilanz.
Hauptaufgabe des Fachdienstes ist die Umsetzung und Entwicklung von weiteren Klimaschutzmaßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Bewusstseinsbildung und der Unterstützung der Stadtgesellschaft bei der Umsetzung von eigenen Klimaschutzmaßnahmen, etwa durch Bildungs-, Informations-, Beratungs- und Zuschussprogramme.