Wie bewertet der Magistrat die Erfolge bei den neuen Alkohol- und Gewaltpräventionen?

 

Es antwortet Bürgermeister Dr. Kahle in Vertretung des Oberbürgermeister:

 

Der Erfolg einer einzelnen Maßnahme zu einem „Gesamterfolg" lässt sich nicht zuordnen. Vielmehr wird bei jedem einzelnen „Misserfolg", d.h. einem Alkoholmissbrauchs- oder Gewaltvorkommen das gesamte präventive System diskreditiert.

 

Das Gesamtsystem der kommunalen Daseinsvorsorge der Universitätsstadt Marburg hat einen präventiven Charakter. Dies wird mit positiven Beispielen und Veränderungen in den Beziehungen der Menschen selbst erreicht. Kommunikation, Austausch, Akzeptanz von Anderssein, Bewusstsein von Vielfalt, Gemeinsamkeit in Aktionen sind Maßnahmen, mit denen Kompetenz und individuelle Stärke konkret hergestellt wird.

 

Dieses Gesamtsystem gilt es zu erhalten, zu ergänzen und fortzuführen. Es ist auch grundsätzlich erfolgreich in Marburg. Es kann und soll nicht gesondert für jedes gerade aktuelle Thema ein gesonderter Maßnahmenkatalog erarbeitet und umgesetzt werden. Die Maßnahmen sind in den verschiedenen Problembereichen ähnlich.

 

Zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung über die Wirkungen von Prävention verweisen wir auf die folgende, öffentlich zugängliche Schrift: Rössner, D. (2004): Wirkungsforschung: Konsequenzen für die kommunale Kriminalprävention. In: Kerner, H.-J.; Marks, E. (Hrsg.): Internetdokumentation Deutscher Präventionstag. Hannover.

<http://www.praeventionstag.de/content/9_praev/doku/roessner/index_9_roessner.html>

 

Zusatzfragen der Stadtverordneten Röder (CDU) und Dr. Perabo (Bündnis 90/Die Grünen) werden ebenfalls durch den Bürgermeister beantwortet.