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Ratsinformation
27.02.2004 - 4.6 Kleine Anfrage der Stadtverordneten Sonja Sell ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.6
- Gremium:
- Stadtverordnetenversammlung
- Datum:
- Fr., 27.02.2004
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:05
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 15 - Stabsstelle Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung und Statistik
- Bearbeiter*in:
- Anita Stadtmüller
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wie viele Einzelhandelsgeschäfte stehen in der Marburger Innenstadt leer? Welche Beratung wird Ladeninhabern, die von Schließung oder Insolvenz bedroht sind, von der kommunalen Wirtschaftsförderung zuteil? Wie gehen vergleichbare hessische Städte mit dieser Problematik um?
Es
antwortet der Oberbürgermeister:
Derzeit
stehen ca. 9 % der Einzelhandelsgeschäfte in der Marburger Innenstadt
(Nordstadt, Oberstadt, Südstadt, Marburg Mitte, Weidenhausen) leer. Dies dürfte
etwa 2 % der gesamtstädtischen Angebotsfläche ausmachen. Diese Zahl grenzt an
Daten aus der Vergangenheit und dürfte nach aller Erfahrung noch im Rahmen der
bewältigbaren Fluktuation liegen, wenn sich die Lage infolge der allgemeinen
Kaufkraftverluste der Bevölkerung in Zukunft nicht verschärfen sollte. Bislang
konnte durch Neugründungen die Zahl der Geschäftsaufgaben in Marburg jedenfalls
i. d. R. immer wieder ausgeglichen werden.
Neben
dem Einzelhandelsverband bietet die städtische Wirtschaftsförderung im
Marburger Rathaus in Kooperation mit den Beratungsexperten des RKW
(Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft) seit
geraumer Zeit branchenspezifische Beratungsleistungen
u. a. für existenzbedrohte Unternehmen an.
Diese
Hilfen sollen kurzfristig erweitert werden. Aktuell sind einschlägige
Veranstaltungen in Kooperation mit der IBH (Investitionsbank Hessen) und dem
RKW-Hessen geplant bzw. verabredet.
Andere
hessische Städte bieten ebenfalls Beratungsdienste an.
Für
die Anwendung weitergehender erfolgsträchtiger Konzepte wie z. B. BIDs
(Business Improvement Districts) fehlt derzeit noch die rechtliche Grundlage.
Wirksame
Handlungsmöglichkeiten des Planungsinstrumentariums wurden in der Vergangenheit
bereits ausgeschöpft. Durch Stadtverordnetenbeschluss hat die Stadt Marburg erfolgreich
Maßnahmen zur Stärkung der Marburger Innenstadt auf den Weg gebracht und
schädliches Flächenwachstum auf der grünen Wiese behindert. Angeregt wird
nunmehr, im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit auf Ebene des
Regierungsbezirkes weiteres Flächenwachstum in ganz Mittelhessen zu begrenzen und
die Erstellung eines regionalen Einzelhandelsstandortkonzeptes in Angriff zu
nehmen.
Zusatzfragen
der Stadtverordneten Sell SPD-Fraktion, Schwebel FDP-Fraktion und Köster
PDS/ML werden ebenfalls durch den Oberbürgermeister beantwortet.
Um
17:40 übernimmt der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Dr. Reimer Wulff
CDU-Fraktion die Sitzungsleitung