Herr Haberle verliest für die AG Nachhaltige Stadtentwicklung folgenden Bericht der Arbeitsgruppe vom 09.12.2021 und wünscht allen Anwesenden ein friedliches sowie glückliches neues Jahr.

„Die Arbeitsgruppe der lokalen Agenda Nachhaltige Stadtentwicklung hatte trotz schwieriger Zeiten zu einer Sitzung eingeladen. Gemäß der Tagesordnung wurden das Klimaanpassungskonzept, die Bevölkerungsentwicklung sowie aktuelle Bauprojekte in der Temmlerstraße/Beltershäuser Straße und Bauvorhaben am Hasenkopf erörtert. Gäste der Bürgerinitiative "Wir sind Hasenkopf" erläuterten ihre ablehnende Haltung zur geplanten Bebauung. In der Diskussion wurde besonders auf die Problematik der Bodenversiegelung von wertvollen Ackerflächen hingewiesen.

Derzeit werden noch täglich rund 58 ha, das entspricht 82 Fußballfeldern, versiegelt. Ziel des Bundesumweltamtes ist es, bis 2030 den Wert auf 30 ha zu senken. Bereits 2017 hatte das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz das Flächenverbrauchsziel "NETTO NULL" bis 2050 beschlossen.

 Das Bundesministerium für  Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat eine Expertise zur Nutzung von städtischen Bauflächen erarbeiten lassen. Durch eine Flächenkreislaufwirtschaft kann in der Ausschöpfung bestehender Flächenpotenziale vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen und ökologischer Anforderungen ein ökonomisch tragfähiger Ansatz erarbeitet werden. Die Agenda regt an, dies auch in Marburg zu nutzen.  Die Baunutzungsverordnung ist dabei ein Hebel. Wohnbebauung sollte deshalb soweit als möglich "INNEN vor AUSSEN" erfolgen!

 Vor dem Hintergrund des Marburger Klimanotstands empfiehlt die Agenda zunächst den Endbericht des Klimaanpassungskonzepts abzuwarten, bevor weitere Schritte zur Hasenkopfbebauung erfolgen. Die Frischluftzufuhr zur Stadt darf nicht beeinträchtigt werden! Wir möchten daran erinnern, dass bereits vor Jahren die Agenda einen Mitarbeiter des Thüringischen Instituts für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu einem Vortrag eingeladen hat. Nach einer Ortsbesichtigung auf den Hügeln der Stadt im Westen - der Hauptwindrichtung -, hatte er von einer Bebauung abgeraten - ähnlich wie in Jena, wo eine geplante Bebauung  unterblieb, weil dadurch auch die Durchlüftung der Stadt gefährdet war.

 Um die Effektivität der Agendaarbeit künftig zu steigern, wurde in der gut besuchten Sitzung das Konzept eines neuen Flyers vorgestellt sowie angeregt, die Pressearbeit zu verstärken, um auch in schwierigen Zeiten die "Lokale Agenda" als wichtiges Sprachrohr in der Bürgerschaft zu sichern. Das Agendabüro wird beauftragt, den Flyerentwurf als Datei über den E-Mail-Verteiler zu versenden.“