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Ratsinformation
01.06.2007 - 4.18 Kleine Anfrage des Stadtverordneten Dietmar Göt...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.18
- Gremium:
- Stadtverordnetenversammlung
- Datum:
- Fr., 01.06.2007
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Christina Schmidt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Andere
deutsche Städte verabschieden sich von der Nutzung von lizensierten
Microsoft-Programmen und wollen damit mehrere hunderttausend Euro Lizenzkosten
pro Jahr einsparen, indem z.B. auf Linux gewechselt wird.
Wie
weit ist man in Marburg mit solchen Überlegungen?
Es
antwortet der Oberbürgermeister:
Die
Stadtverwaltung Marburg hat aufgrund von IT-Sicherheitsaspekten und
Einsparungen im Lizenzkostenbereich bereits seit einigen Jahren mehrere
Linux-Server im Einsatz.
Auch
sind mehrere Linux-Webserver in Betrieb. Dabei handelt es sich um das
Ratsinformationssystem ALLRIS-NET, ein Webserver der Stadtbücherei und der
Webserver der Stadtverwaltung. Das Intranet der Stadtverwaltung basiert
ebenfalls auf einem Linux-System.
Bereits
seit 2006 werden von uns keine Betriebssystemkosten mehr gezahlt, diese Kosten
werden erst wieder bei einem Betriebssystemwechsel (angedacht im Jahr 2011)
fällig. Lediglich die Kosten für
die eingesetzten Office-Pakete werden von uns weiterhin benötigt.
Die
Umstellung aller Arbeitsstationen würde zunächst nicht unerhebliches
Einsparpotential im Lizenzkostenbereich bringen, aber einem Umstieg stünden ein
sehr großen Arbeits-, Programmier- und Kostenaufwand an anderen Stellen
gegenüber.
Es
müssten weit über 100 Anwendungsprogramme, die auf Microsoft-Office Produkte
zurückgreifen, wie z.B. Fachanwendungen im Standesamt, in der
Friedhofsverwaltung, im Einwohnerwesen, im Bereich der VHS, im Bereich der
Bücherei, bei unserem Bürokommunikationssystem CC DMS, bei ALLRIS, bei den
Programmen für die Ordnungswidrigkeiten, bei unserem Programm LOGA für unser
Personalwesen etc. auf andere Office-Produkte umgestellt oder entsprechende
Schnittstellen (welche aus unserer Sicht nicht bezahlbar und pflegbar
erscheinen) programmiert und implementiert werden.
Die
Kosten die dabei entstehen, bedürfen einer gründlichen Überprüfung und können
nur durch ein externes Gutachten ermittelt werden.
Es
ist hierbei sowohl der technische Aufwand für die Umsetzung des Wechsels der
Betriebssystemsoftware (erst ab 2011) zu betrachten, als auch in erheblichem
Umfange die Schulung der Administratoren und Techniker und die Schulung und
Einweisung der städtischen Mitarbeiter auf die neue Softwareumgebung. Nicht
ohne Grund werden die beiden unten genannten Projekte mit IT-Konzernen (z.B.
IBM) in kostenpflichtigen Projekten durchgeführt.
Auf
Grund der Tatsache, dass viele Softwarehersteller einen Umstieg auf LINUX noch
nicht einmal angedacht haben, ist ein Wechsel für unsere Verwaltung kurzfristig
nicht möglich.
Doch
auch hier ist ein Umdenken in der Branche bereits spürbar vorhanden. Es wird
aber noch geraume Zeit dauern, bis Programme unter Betriebssystemen beider
Anwender angeboten werden. Sicherlich wird sich auch die Preisgestaltung der
Firma Microsoft im Lizenzbereich den Veränderungen auf dem Markt anpassen.
Die
Vorhaben in Schwäbisch-Hall und München befinden sich im Aufbau eines sicher
über Jahre dauernden Prozesses. Die Aktivitäten beider Städte werden von uns
sehr genau im Auge behalten. Sollten wir die Möglichkeit sehen, Kosten
einzusparen, werden wir, genau wie bei unserem bisherigen Umstieg auf LINUX,
diese umgehend umsetzen.
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
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