In der Unterführung am Rudolphsplatz Richtung Dresdner Bank befindet sich ein Wandgemälde eines chilenischen Künstlers. Der Zustand ist desaströs.

Besteht die Möglichkeit, dieses Bild zu restaurieren?

 

Es antwortet Stadträtin Dr. Weinbach:

 

Das Gemälde wurde seinerzeit Mitte der 1970er Jahre mit dem Wissen erstellt, dass es in der Unterführung am Rudolphsplatz der natürlichen Witterung mit Kälte, Feuchtigkeit, Wärmeschwankungen ausgesetzt ist. Es entstand im Zusammenhang mit „Straßenkunst" und war sicherlich auf Vergänglichkeit angelegt. Wenn es auf Dauer hätte bestehen sollen, so hätte es anders angelegt werden müssen (beispielsweise als Fresko).

Im Rahmen des Treppenprojektes existierte ebenso ein vergängliches Kunstwerk an den Treppenstufen der Ludwig-Bickell-Treppe. Dieses wurde nach ersten Abnutzungsspuren bewusst nicht mehr nachgebessert, da es in einen konkreten künstlerischen Zusammenhang mit aktuellem Bezug gehörte.

Bei der oben genannten Arbeit würde eine kostenintensive Restaurierung auch eine Verfälschung der ursprünglich künstlerischen Idee bedeuten. Darüber hinaus müsste eine umfangreiche Recherche zum Künstler mit der Klärung erfolgen, ob eine Restaurierung überhaupt erlaubt und gewünscht ist, da der Künstler immer die Urheberrechte besitzt.

Vorstellbar wäre eine fotografische Dokumentation der Arbeit, um sie für die Zukunft zu sichern.

 

Zusatzfragen der Stadtverordneten Schäfer (Marburger Linke) und Schwebel (FDP) werden ebenfalls durch Stadträtin Dr. Weinbach beantwortet.