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Ratsinformation

ALLRIS - Auszug

29.08.2008 - 4.14 Kleine Anfrage des Stadtverordneten Reinhold Be...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Welche Entwicklung nimmt der Spitzen- und Breitensport im Georg-Gaßmann-Stadion ein und wie wird seine weitere Entwicklung eingeschätzt?

 

Es antwortet der Oberbürgermeister:

 

Der organisierte Sport ist immer auch ein Spiegelbild seiner Zeit und der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Parallel  zur individuellen Bedeutung des Sports für den Einzelnen hat die soziale und politische Relevanz des Vereinssports zugenommen. Fragen von Prävention und Gesundheit, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes, um nur einige Bespiele zu nennen, sind verstärkt von Bedeutung für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Sports, seiner Vereine und seiner ehrenamtlichen Führungsstrukturen.

 

Die Veränderungen der Sportnachfrage, die Differenzierung in den Zielgruppen und das wachsende Konkurrenzverhalten für den Vereinssport tun ein Übriges. Dabei geraten zunehmend der Ressourcen des Vereinssports und der notwendigen Sporträume in den Fokus der Aufmerksamkeit.

 

Im Bereich Breitensport/Sportentwicklung werden vom Fachdienst 42 /Sport Dienstleistungs- und Beratungsaufgaben wahrgenommen, um die Rahmenbedingungen des Sports und der Sportvereine in den Handlungsfeldern des Breitensports und der Sportentwicklung zu verbessern. Dabei geht es nicht zuletzt um die nachhaltige Sicherung eines Netzwerkes, das angesichts anhaltender gesellschaftlicher Wandlungsprozesse und Umwälzungen an sozialer Bedeutung noch gewinnen wird.

 

Unsere Gesellschaft beansprucht heute die Lebensgrundlagen Natur und Umwelt übermäßig. Auch Sportaktivitäten und die Sportinfrastruktur tragen dazu bei. Daneben stehen aber der gesundheitliche Wert und die Attraktivität des Sports. Schon von daher hat der Sport ein ureigenes Interesse daran, die rationelle Verwendung von Energie, Fläche, Trinkwasser und anderen Ressourcen zu beachten. Der Ausbau bestehender Anlagen und die Umwidmung nicht mehr genutzter Gebäude und Flächen sollen Vorrang vor Neubauten haben.

 

Der demographische Wandel hat den Sport bereits erreicht und wird ihn weiterhin in vielfältiger, verstärkt innovativer Weise in Bewegung gehalten. Klar ist: In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens werden Nachwuchsmangel und gesellschaftliche Alterung unübersehbare Spuren hinterlassen, so zweifelsfrei auch in unseren Vereinen. Dennoch bieten die sich ändernden Rahmenbedingungen gerade dem organisierten Sport keineswegs nur Risiken und Nachteile, sondern vor allem auch Chancen und Entwicklungspotenziale, und zwar auf breiter Ebene.

 

Unsere Vereine sind daher aufgerufen, sich mit den Herausforderungen der Zukunft intensiver denn je auseinander zu setzen und mutig neue Wege zu gehen. Je früher das Wissen über Auswirkungen und Facetten des demographischen Wandels fester Bestandteil des aktiven Planens wird, desto leichter fällt die Beeinflussung des Geschehens. Agieren, nicht Reagieren ist gefragt.

 

Vor diesem Hintergrund wollen wir vom FD 42/ Sport die Weichenstellung für die Zukunft in unserer Stadt durch die Erarbeitung eines Sportstätten-Leitplanes unterstützen.

 

Das Mega-Thema „Gesundheit" dürfte Deutschland in den kommenden Jahren sprichwörtlich in Bewegung bringen. Die positiven Auswirkungen regelmäßiger sportlicher Betätigung auf Körper und Seele sind hinlänglich bekannt. Im Zuge des demographischen Wandels zeichnet sich jedoch ab, dass auf Bewegung und Aktivität bezogene Lebensentwürfe nochmals deutlich an Relevanz gewinnen werden und dem Sport damit eine bislang nicht da gewesene  gesellschaftliche Gewichtung zuteil wird, nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern vor allem auch für mittlere und fortgeschrittene Altersgruppen.

 

Als Eliteschule des Sports bezeichnet man im Sport wie im schulischen Bereich gemeinhin besonders funktionstüchtige Verbundsysteme von Schule, Internat und Verein bzw. Verband.

„Weltmeister werden und die Schule schaffen" ist eine treffende Beschreibung dessen, was das Ziel dieser Einrichtung für sportlich talentierte Nachwuchstalente ist - die Koordination schulischer Bildung und sportlicher Ausbildung, ohne einen der beiden Bereiche auf Kosten des anderen zu vernachlässigen.

 

An derzeit 39 Standorten in Deutschland haben Nachwuchsathleten die Möglichkeit, besonders optimierte Rahmenbedingungen für eine „duale Karriere" (Schule plus Sport) in Anspruch zu nehmen. Marburg ist zwar nicht dabei, aber mit dem Mädchen Basketball-Leistungszentrum, dem DFB Stützpunkt für die Jugendfußballer und der U 12 Mädchen-Fußballschule des Hessischen Fußballverbandes sind diesbezüglich Zeichen gesetzt, die es kontinuierlich auszubauen gilt.

 

Die aktive Teilnahme am Sport gehört für Kinder und Jugendliche - mehr denn je - zu den wichtigsten Stützen des Heranwachsens. Im Training und Wettkampf werden  nicht nur motorische Fähigkeiten geschult und angewandt. Gleichzeitig nimmt die spielerische Vermittlung von Teamgeist, Durchsetzungswillen und Toleranz in anerkannt hohem Maße Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung. Dinge also, die nicht nur auf individueller, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene von unschätzbarem Wert sind. Und dennoch sehen sich unsere Vereine gerade auch im Nachwuchsbereich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die konzeptionelle Lösungen auf breiter Ebene erfordern.

 

In Marburg haben wir mit dem Projekt „SportVerein und Schule" schon im Jahre 2003 reagiert und bieten ergänzend zum schulischen Sportangebot durch lizenzierte Vereinsübungsleiter/-innen Sport AG´s an den Schulen an, um die Vorzüge des Vereinssports zu vermitteln.

Schon heute prägen Kinder immer seltener das Bild der Straßen, aus vielerlei Gründen. Die Lehrpläne werden straffer, Zeit- und Notendruck steigen. Den (multi-) medialen Verlockungen sind kaum noch Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass auch das Kindsein als solches offenbar immer mehr an Bedeutung verliert bzw. elterlichem Pragmatismus zu weichen scheint. Kurz gesagt: Das gesellschaftliche Verhältnis zum Thema Kind ist in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten ungleich schwieriger, komplizierter geworden.

 

Die kontinuierliche Sanierung und die intensiven Pflegemaßnahmen an den Sportstätten in der Stadt und den Stadtteilen sind deshalb unverzichtbare Voraussetzungen, um einerseits den Anforderungen unserer sporttreibenden Bevölkerung gerecht zu werden und um andererseits ein adäquates Angebot zu machen. Dabei kommt der zentralen Sportstätte, dem Georg-Gaßmann-Stadion, besondere Bedeutung zu.

 

Das Stadion steht für die Inanspruchnahme durch den Breitensport in all seinen Facetten, den Schulsport und den Spitzensport zur Verfügung. Hier kann man das Sportabzeichen ablegen, hier testet Deutschlands Zehnkampf-Elite, hier trifft sich die örtliche Lauf- und Leichtathletikszene, hier sind Nordic Walker auf der Strecke, hier spielen Frauen und Männer Fußball, Hockey- und Beach-Volleyball. Hier bereiten sich Fußball-Profimannschaften auf die Saison vor, hier arbeiten die Mädchen des Basketball-Leistungszentrums an ihrer Zukunft, hier finden Länderspiele/Ländervergleiche, Deutsche und Internationale Meisterschaften statt.

 

Hier sind die sportlichen Vorbilder ebenso zu Hause, wie diejenigen jungen Menschen, die diese mit großen Augen bestaunen. Hier findet der Breitensport und Leistungsport sozusagen auf Augenhöhe statt und durch die zur Verfügung stehenden, hochwertigen Sportstätten ist die Nachfrage nach deren Inanspruchnahme ausgesprochen groß. Die Richtigkeit der vor einigen Jahren eingeleiteten und weiter fortzuführenden Modernisierungsmaßnahmen werden durch die intensive Nutzung im höchsten Maße bestätigt.

 

Der Sport ist und bleibt ein Kulturphänomen unserer Zeit. Er prägt unser Leben durch eine Vielfalt an Erscheinungsformen. Ein herausragender Stellenwert ist zweifelsohne dem Leistungssport beizumessen, der viele Menschen weltweit in seinen Bann zieht, so auch in Marburg. Die Begeisterung für leistungssportliche Wettkämpfe im lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Bereich spricht für sich.

 

Die Bewunderung sportlicher Leistungen und das Streben nach Höchstleistungen, verbunden mit dem Ausloten persönlicher Leistungsgrenzen, sind aber nicht neu. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte und können bis zu unseren kulturellen Wurzeln zurückverfolgt werden.

 

 

Fazit:

Breitensport und Spitzensport sind in Marburg die zwei Seiten ein und derselben Medaille; sie gehören zusammen. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir freuen uns deshalb  bei dieser Gelegenheit mitteilen zu können, dass im kommenden Jahr der Ländervergleich der Zehnkampf-Elite zwischen Deutschland und den USA in Marburg stattfinden wird. Damit bieten wir in Marburg der heimischen und überregionalen Leichtathletik Familie einen Leckerbissen der allerfeinsten Sorte.

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