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Ratsinformation
30.01.2009 - 4.11 Kleine Anfragen der Stadtverordneten Gerlinde S...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.11
- Gremium:
- Stadtverordnetenversammlung
- Datum:
- Fr., 30.01.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:05
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Christina Schmidt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wie
ist der gegenwärtige Sachstand bei der Umsetzung des StVV-Beschlusses zur
Einrichtung einer Behring-Gedenkstätte (Beschluss vom 2.11.2007)
Es
antwortet Stadträtin Dr. Weinbach:
Frage
11 und 12 wurden aufgrund des inhaltlichen Zusammenhangs gemeinsam von den FD
61 (Stadtplanung) und 41 (Kultur) beantwortet.
Zum
Nutzungskonzept einer Behring-Gedenkstätte/-stelle
Hinsichtlich
einer zukünftigen Nutzung der ehemaligen Laborgebäude Emil von Behrings in der
Wannkopfstraße 13 wurde seitens FD 41 in der Sitzung des Schul- und
Kulturausschusses vom 6. März 2008 ein erster Sachstandsbericht gegeben.
Seinerzeit wurde auf die verschiedenen Orte in Marburg hingewiesen, an denen
das Thema Behring eine Rolle spielt (Emil-von-Behring-Bibliothek,
Behring-Archiv, thematische Gästeführungen etc.). Gleichzeitig wurden die
Aufwendungen aufgezeigt, die bei einer möglichen Anmietung von Räumlichkeiten
im Objekt Wannkopfstr. 13 durch die Stadt Marburg (ca. 15.000 - 20.000
Euro/Jahr) und Neunutzung des Gebäudes nötig würden (Erarbeitung
Ausstellungskonzeption und Einrichtung einer musealen Gedenkstätte, attraktive
Ausstellungsstücke inkl. Versicherung und konservatorische Voraussetzungen,
besondere und dauerhafte PR-Maßnahmen durch Lage des Gebäudes,
Aufrechterhaltung eines belebten Museumsortes über 12 Monate hinweg etc.;
hierdurch Personalkosten von ca. 30.000 Euro/Jahr). Seinerzeit wurde deshalb
das Anbringen einer Gedenktafel zu dieser Wirkungsstätte Behrings in der
Wannkopfstraße 13 empfohlen.
Parallel
wurde im Frühjahr 2008 die Einrichtung einer Behring-Dauerausstellung im
Hauptgebäude des Klinikums auf den Lahnbergen forciert vorangetrieben durch die
Emil-von-Behring-Bibliothek der Philipps-Universität und den FD 41 (geplante
Eröffnung der Ausstellung im Sommer 2008). Diese zunächst sehr aussichtsreichen
Planungen wurden seitens des FB Medizin im Klinikum kurzfristig außer Kraft gesetzt.
Dieser
veränderte Sachstand inklusive der Information, dass die Gebäude Wannkopfstraße
13 am Jahresende 2008 an einen neuen Eigentümer übergehen, wurden in der
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses vom 18. September 2008 durch den FD 41
ausführlich vorgetragen. Die Schwierigkeiten und daraus abgeleiteten
Empfehlungen (siehe oben) wurden erneut dargelegt.
Mit
Jahreswechsel 2008/2009 wurde das Gebäude Wannkopfstraße 13 verkauft. Der neue
Eigentümer hat sich bislang weder formell noch informell mit den Fachdiensten
ausgetauscht bzw. seine Absichten dargelegt.
Zum
Grundstück Wannkopfstraße 13:
Die
Lage ist nur im historischen Kontext (Pferdewiesen, Unterbringung der Tiere,
Laboratorium) zu erklären. Aus heutiger Sicht ist es nur ungenügend über eine
schmale Straße, die durch ein Wohngebiet führt, erschlossen und hierdurch
schwierig zu finden. Bei einer publikumsintensiven Nutzung sind Konflikte mit
Anwohnern vorprogrammiert (u. a. Parkplatzfrage). Aus Verhandlungen mit
Voreigentümern wurde der Teilerhalt des Gesamtkomplexes - in Abstimmung mit dem
Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) - festgeschrieben. Das Gebäude ist
Denkmal gemäß HDschG aus sozialgeschichtlichen Gründen. Gleichwohl muss betont
werden, dass keinerlei Originalsubstanz (außer Mauerwerk) erhalten blieb und
die Innenräume seit den 1930er Jahren mehrfach umgebaut wurden. Eine genaue
Rekonstruktion der Einrichtungen erscheint aufgrund fehlender Kenntnisse eher
vage und die denkmalpflegerische Wertigkeit einer reinen Rekonstruktion sei hier
dahingestellt.
Zur
Förderung:
Für
eine Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bzw. das LfDH bedarf
es ausgearbeiteter Planungen, Kostenschätzungen und Finanzierungspläne, die
jedoch nur stimmig sein können, wenn in der Gesamtkonzeption alle Anforderungen
berücksichtigt wurden. Die oben angeführten Argumente verdeutlichen jedoch die
Problematik einer Behring-Gedenkstätte/Dauerausstellung zu Leben und Wirken
Behrings an diesem Standort.
Sollte
jedoch der Standort Wannkopfstraße 13 ungeachtet der oben angeführten
Problematik Präferenz für eine Dauerausstellung haben, so müsste in Absprache
mit dem nun neuen Eigentümer ein entsprechendes Raumprogramm ausgearbeitet
werden, das in Abstimmung mit den zuständigen Fachdiensten der Antragstellung
bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz resp. dem LfDH vorgelegt werden
müsste.
Empfehlung:
Es
wird empfohlen, am Standort Wannkopfstraße 13 eine wetterfeste Gedenktafel mit
Text und Bild anzubringen, die differenziert den sozialhistorischen und
kulturellen Hintergrund der ehemaligen Nutzung des Gebäudes veranschaulicht.
Über die Nutzung des Gebäudes bzw. einzelner Räumlichkeiten wird im
Bauantragsverfahren entschieden.
Zwei
Zusatzfragen der Stadtverordneten Schwebel (FDP) werden ebenfalls durch
Stadträtin Dr. Weinbach beantwortet.
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