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Ratsinformation
04.09.2009 - 10.19 Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen u. ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 10.19
- Gremium:
- Stadtverordnetenversammlung
- Datum:
- Fr., 04.09.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag Bündnis 90/Die Grünen/SPD
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Melanie Drusel
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Für
den Sozialausschuss berichtet die Vorsitzende Stadtverordnete Dr. Perabo (Bündnis
90/Die Grünen). Der Sozialausschuss empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung
mehrheitlich die Zustimmung zu dieser Vorlage.
Die
Stadtverordnetenversammlung fasst bei Enthaltung der FDP-Fraktion, mit den übrigen
Stimmen des Hauses folgenden Beschluss:
Der
Magistrat der Stadt Marburg wir aufgefordert, sich bei der Landesregierung
dafür einzusetzen, dass diese mit einem Hessischen Aktionsplan ‚Mehr
Erzieherinnen und Erzieher' dem sich abzeichnenden Notstand an Erzieherinnen
und Erziehern aktiv vorbeugt.
Dieser
Aktionsplan soll folgende Bausteine beinhalten:
1. Es
wird ein Sofortprogramm aufgelegt, durch das 500 neue Ausbildungsplätze an den
Fachschulen für Sozialpädagogik und an den Berufsfachschulen für Sozialassistenz
geschaffen werden, beginnend ab dem Schuljahr 2009/2010. Für dieses
Sonderprogramm sind für vier Jahre pro Jahr zusätzlich 2,5 Mio. Euro aus
Landesmitteln zu veranschlagen, das Gesamtvolumen des Programms beträgt 10
Millionen Euro.
2. In
Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit sollen die etwa 1500 arbeitslos
gemeldeten Erzieherinnen und Erziehern in Hessen für den Wiedereinstieg in den
Beruf gewonnen werden. Langzeitarbeitslosen Erzieherinnen und Erziehern sowie
aus dem Beruf ausgestiegenen Fachkräften
sollen besondere
Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote den Wiedereinstieg in den
Beruf erleichtern. Arbeitslos gemeldeten Personen aus verwandten Berufsfeldern
sollen Umschulungen angeboten werden.
3. Es
soll eine landesweite Initiative in Kooperation mit den Kommunen und anderen
Trägern von Kindertageseinrichtungen gestartet werden, um Erzieherinnen und
Erziehern, die nach Elternzeit oder aus anderen Gründen aus dem Beruf
ausgeschieden und momentan nicht erwerbstätig sind, für die Rückkehr in den
Beruf zu gewinnen.
4. Eine
breitflächig angelegte Werbekampagne soll mehr junge Menschen für diese
Ausbildung motivieren. Es sollen insbesondere junge Menschen mit
Migrationshintergrund angesprochen werden, da der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund
in den größeren Städten bereits heute weit über 30% liegt, während der Anteil
des pädagogischen Personals mit Migrationshintergrund in Kindertagesstätten
verschwindend gering ist.
Um den Genderaspekt besser als bisher zu berücksichtigen,
sollen auch gezielt mehr junge Männer geworben werden, da der Anteil des
männlichen Personals in den Kindertageseinrichtungen nur bei rund 5% liegt,
Mädchen und Jungen aber männliche und weibliche Vorbilder brauchen.
5. Die
Attraktivität des Berufs soll durch bessere Karrierechancen gesteigert werden.
Dazu gehört u.a. die Unterstützung von Studiengängen zur Erreichung eines
Bachelor-Abschlusses, wie z.B. an der evangelischen Fachhochschule Darmstadt, und die Unterstützung
berufsbegleitender Studiengänge,
wie z.B. an der Fachhochschule Gießen-Friedberg.
6. Es
soll ein Konzept zur Reform der Erzieherinnenausbildung erarbeitet werden, das
mittelfristig die Ausbildung auf
Fachhochschulniveau etabliert, um dem
europäischen Standard zu entsprechen.
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
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- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
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