Kann der Magistrat Auskunft geben, wie das Kinderfloßprojekt von den Marburger Kindergärten angenommen wird, und ob dieses Projekt fortgesetzt werden soll?

 

Es antwortet Bürgermeister Dr. Kahle:

 

Der FD Kinderbetreuung der Universitätsstadt Marburg führt regelmäßig seit einigen Jahren zusammen mit der DLRG und dem FD Stadtgrün, Umwelt und Natur einen „Flusskindergarten" durch, der im Rahmen der Bildungskonzeptionen der kommunalen Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit zum Forschen und Entdecken im Naturraum „Lahn" ermöglicht. Dieses Projekt wird einmal jährlich für eine Woche angeboten, teilnehmen können Gruppen mit rd. 15 Kindern aus allen städtischen Kindertagesstätten; die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass der Flusskindergarten von den städtischen Einrichtungen und den Kindern sehr gut angenommen wird.

 

Mit dem städtischen Flusskindergarten wurde die Einbeziehung von „Lahn" und Wasser erstmals für die kommunalen Kindertagesstätten angedacht und umgesetzt. Der Flusskindergarten ist überaus erfolgreich und soll aus Sicht des Magistrats in jedem Fall fortgeführt werden. Der Flusskindergarten 2009 fand vom 14. bis 18. September statt.

 

Seit Ende April diesen Jahres gibt es durch den Träger bsj e.V. ein ähnliches Angebot, das „Kinderfloß", das sich ebenfalls an Gruppen aus Kindertagesstätten, aber auch an Horte und Schulklassen wendet. Im Unterschied zu dem Flusskindergarten findet dieses über einen längeren Zeitraum - in 2009 von Ende April bis in den Oktober - statt, wodurch die Möglichkeit einer zeitlichen Ausweitung auf ein bis zwei Wochen je Gruppe besteht. Dadurch können Themen der Frühen Bildung und der Gesundheitsförderung mit den Kindern intensiver behandelt werden. In 2009 haben 22 Gruppen mit ein- bis zweiwöchigen Projekten teilgenommen. Für 2010 sind bereits größere Zeiträume ausgebucht, die Nachfrage zeigt, dass auch dieses Angebot in den nächsten Jahren weitergeführt werden sollte.

 

Beide Projekte - Flusskindergarten und Kinderfloß - zeigen, wie wichtig naturnahe Lernorte, wie z.B. die Lahn, und naturpädagogische Zugänge im Bereich der frühen Bildung sind. Diese Lernorte fordern zum Forschen und Experimentieren auf und eröffnen den Mädchen und Jungen vielfältige und entwicklungsangemessene Möglichkeiten zu einer selbsttätigen sowie selbstbildenden Auseinandersetzung mit der Welt.

Der Magistrat befürwortet eine Weiterführung des Projektes Kinderfloß ebenso wie den Flusskindergarten und wird entsprechende Mittel in den Haushaltsentwurf 2010 einbringen. Über die Fortführung wird im Rahmen der Haushaltsberatungen zu entscheiden sein.

 

Eine Zusatzfrage der Stadtverordneten Dr. Perabo (B90/Die Grünen)) wird ebenfalls durch Bürgermeister Dr. Kahle beantwortet.