Wann und in welcher Weise hat der Magistrat zum letzten Mal bei der Deutschen Bahn AG auf einen baldigen barrierefreien Umbau des Hauptbahnhofes gedrungen, was war das Ergebnis und was gedenkt der Magistrat in dieser Frage weiter zu tun?

Es antwortet Bürgermeister Dr. Kahle:

Der Magistrat hat in schriftlicher Form zuletzt am 24. März 2009 die DB Station und Service AG, Geschäftsbereich Personenbahnhöfe, angeschrieben. In dem Schreiben kritisiert die Stadt die Deutsche Bahn AG dafür, dass die beim Abschluss des Bau- und Finanzierungsvertrages im Dezember 2007 angekündigten Termine für den Baubeginn (4. Quartal 2008) nicht eingehalten wurden. In dem Schreiben wird angefragt, wann nun mit einem Baubeginn zu rechnen sei. Mit Schreiben vom 8. April 2009 informierte die DB Station und Service AG die Stadt Marburg darüber, dass für den Zeitpunkt des Baubeginns unter anderem die zur Verfügung stehenden Sperrpausen ausschlaggebend seien. Da die Main-Weser-Bahn auf Grund von Bauarbeiten an der Kinzigtalbahn für Umleitungsverkehre genutzt werden muss, seien die zur Verfügung stehenden Sperrpausen limitiert und müssten zwischen allen an der Strecke vorgesehenen Maßnahmen abgestimmt sein. Nach der Planung im April 2009 würden die Sperrpausen auf Grund der bereits laufenden Maßnahmen in Gießen, Bad Nauheim (Fertigstellung zwingend zur Landesgartenschau im April 2010) und Stadtallendorf (Fertigstellung zwingend zum Hessentag im Juni 2010) voraussichtlich so zur Verfügung stehen, dass der Umbau des Bahnsteiges in Marburg am Gleis 1 im März 2010 und die Arbeiten an den Mittelbahnsteigen im Mai 2010 beginnen würden.

Bekanntlich wurde im Dezember 2009 mit den für den Umbau erforderlichen Rückbaumaßnahmen in den beiden von der GeWoBau erworbenen Obergeschossen des Bahnhofsgebäudes begonnen. Ein Baubeginn für die Verkehrsstation mit Erhöhung der Bahnsteige, Einbau von Aufzügen etc. ist leider immer noch nicht in Sicht.

Am 25.05.2010 hat im Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt der letzte Gesprächstermin zum Bauvorhaben "Umbau und Modernisierung des Bahnhofsgebäudes" mit Vertretern der Deutschen Bahn AG stattgefunden. Nach einer örtlichen Besichtigung des Empfangsgebäudes wurde entschieden, dass zur Beschleunigung des Vorhabens das laufende Plangenehmigungsverfahren für den Umbau des Bahnhofsgebäudes beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingestellt wird und die Baugenehmigung im Rahmen eines Baugenehmigungsverfahrens bei der Bauaufsicht der Universitätsstadt Marburg beantragt werden soll.

Am 25.06.2010 ist der Bauantrag beim Fachdienst Bauaufsicht eingegangen und das Beteilungsverfahren wurde gestartet. Sobald das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist (voraussichtlich im September 2010), soll mit dem Umbau des Gebäudes begonnen werden. Das Planverfahren für die Verkehrsstation wird beim EBA fortgesetzt und noch in 2010 abgeschlossen. Ob dann mit dem Umbau der Bahnsteige sofort begonnen wird, ist angesichts der bisherigen Ankündigungen der Bahn AG abzuwarten.

Zusatzfragen der Stadtverordneten Prof. Dr. Fülberth (Marburger Linke) und Schwebel (FDP) werden ebenfalls durch Bürgermeister Dr. Kahle und Oberbürgermeister Vaupel beantwortet.