Kann der Magistrat Auskunft geben, wie viele Anträge und Anfragen auf Errichtung von Photovoltaik- und Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in der Kernstadt und in den ländlichen Stadtteilen in den letzten 5 Jahren eingegangen sind und wie seitens des zuständigen Fachamtes entschieden wurde?

Es antwortet Bürgermeister Dr. Kahle:

An die Untere Denkmalschutzbehörde wurden in den vergangenen 5 Jahren ca. 30 Anträge und Anfragen zur Realisierung von solarthermischen- sowie Photovoltaikanlagen gerichtet.

Hiervon entfallen die Hälfte auf großflächige PV-Installationen bei landwirtschaftlichen Gebäuden in denkmalgeschützten Gesamtanlagen, zumeist in den Außenstadtteilen. Die andere Hälfte betrifft vor allem kleinere solarthermische Anlagen in kernstädtischen Bereichen, wie dem Südviertel, Ockershausen,  Cappel und Wehrda.

Innerhalb der Marburger Altstadt sind 4 solarthermische Einheiten in nicht einsehbaren Dachlagen genehmigt worden, wovon jedoch nur 2 auch errichtet wurden.

Sämtliche beantragte Anlagen wurden dem Denkmalbeirat vorgestellt.

Dessen Votum folgend wurden nur 3 Anlagen mit direkt störendem Blick auf hochwertige denkmalrelevante Ortsansichten oder in Nachbarschaft von Einzelkulturdenkmalen negativ bewertet, so dass eine Versagung der Unteren Denkmalschutzbehörde erfolgte. Hiervon befanden sich 2 innerhalb Ginseldorfs.

Bei ca. 5 Anfragen ist keine Umsetzung des Vorhabens erfolgt, sei es aus der Erkenntnis heraus, dass ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund des Abgleichs von Größe, Ausrichtung oder Verschattung und zu tätigender Investitionen nicht möglich erschien oder weil sich Betreiber(-gruppen) aufgrund der zu tragenden Anteilskosten wieder umorientiert haben.