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Ratsinformation
26.04.2002 - 4.7 Kleine Anfrage der Stadtverordneten Dr. Christa...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.7
- Gremium:
- Stadtverordnetenversammlung
- Datum:
- Fr., 26.04.2002
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 10.1 - Allgemeiner Service
- Bearbeiter*in:
- Anita Stadtmüller
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Kann der
Magistrat Auskunft geben, welche Auswirkungen die Änderungen bei der Bundesanstalt
für Arbeit für die Außerbetriebliche
Ausbildung, die Ausbildung im Verbund und die Ausbildung- und
Qualifizierungseinrichtungen der freien Träger haben?
Es
antwortet Stadtrat Dr. Kahle.
Das am
01.01.2002 in wesentlichen Teilen in Kraft getretene Job-AQTIV-Gesetz und die
aktuellen Diskussionen und Entscheidungen bezüglich der organisatorischen
Veränderungen bei der Bundesanstalt für Arbeit haben erst einmal keinerlei
direkte Auswirkungen auf die in der Frage angeschnittenen Bereiche.
Auswirkungen
ergaben sich jedoch bereits aufgrund der Tatsache, dass der Eingliederungstitel
des Marburger Arbeitsamtes (aus dem auch diese Bereiche finanziert werden) im
Gegensatz zum letzten Jahr stark gekürzt worden ist. Im Zuständigkeitsbereich
des Teams Ausbildungspartner (der früheren Beratung) führte dies zu folgenden
Überlegungen / Entscheidungen:
· Die Ausbildungsangebote im
REHA-Bereich sollen nach Möglichkeiten in unveränderter Höhe weitergeführt
werden.
· Im Bereich der außerbetrieblichen
Ausbildung werden in Marburg Angebote vom VaAM (Verein für außerbetriebliche
Ausbildung Marburg) und vom VSB (Verein für Sozialpolitik, Bildung und
Berufsförderung) vorgehalten. Bei beiden Trägern laufen in diesem Jahr die
Finanzierungen für jeweils 10 Plätze aus, wobei das Arbeitsamt bereits
entschieden hat, jeweils nur 3 neu zu bewilligen. Das übrige Angebot des VSB
ist dadurch erst einmal nicht gefährdet, da dieser Verein keine eigenen
Werkstätten besitzt und überwiegend mit freiberuflichen Beschäftigten auf
Honorarbasis arbeitet (hier wird es im Herbst zu entsprechenden Reduzierungen
kommen). Bei weiteren Kürzungen im nächsten Jahr (die nicht ausgeschlossen
werden können) müsste der VSB neu entscheiden, ob eine Fortführung seiner
Aktivitäten möglich ist. Beim VaAM führt dagegen bereits die Kürzung dieses
Jahres zu großen Schwierigkeiten, da hier eigene Werkstätten und fest
angestelltes Personal vorhanden sind. Beschlüsse des Vereins liegen noch nicht
vor denkbar sind jedoch Stundenkürzungen beim Personal oder noch weiterreichende
Konsequenzen.
· Im Bereich der Verbundausbildung ist
in erster Linie das Projekt zu nennen, das in Kooperation zwischen der Stadt
Marburg, der PRAXIS GmbH, Betrieben und sozialen Vereinen durchgeführt wird.
Hier gibt es Finanzierungsaussagen durch das Arbeitsamt bis Ende des Jahres,
die selbstverständlich eingehalten werden. Ob es allerdings im nächsten Jahr zu
einer Fortführung kommen und wie diese dann aussehen wird, steht momentan noch
nicht fest.
· Die zurzeit bei verschiedenen
Trägern laufenden berufsvorbereitenden Maßnahmen (Förderlehrgänge,
Grundausbildungslehrgänge und Lehrgänge zur Verbesserung beruflicher Bildungs-
und Eingliederungschancen -BBE-) laufen in dem bewilligten Umfang bis zum
Sommer weiter (Bei den BBE-Lehrgängen hat es beim Verein Arbeit und Bildung
sogar eine Aufstockung von 66 auf 84 Plätzen gegeben). Wie die Situation im
Herbst aussehen wird (welche Träger dann welche Lehrgänge mit welchen
Platzzahlen erhalten werden), kann zurzeit nicht beantwortet werden.
· Bezüglich der
ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) liefen die Finanzierungszusagen des
Arbeitsamtes bereits Ende letzten Jahres aus. Die 12 Plätze beim Caritasverband
(St. Martin-Haus) wurden weitergeführt, von den 100 Plätzen beim Verein Arbeit
und Bildung wurde die Hälfte gestrichen (von den verbliebenen 50 Plätzen wird
jeweils die Hälfte in Marburg und Stadtallendorf angeboten). Auf Grund dieser
Kürzung musste Arbeit und Bildung seinen Personalschlüssen in diesem
Arbeitsbereich von 4 ½ auf 2 ½ Stellen reduzieren.
· Das Projekt AQJ (Arbeit und
Qualifizierung für noch nicht ausbildungsgeeignete Jugendliche) an der
Adolf-Reichwein-Schule läuft noch bis August. Auch hier hat sich das Arbeitsamt
noch nicht festgelegt, ob und unter welchen Konditionen es fortgeführt werden
kann.
· Abschließend sei noch erwähnt, dass
das Arbeitsamt in diesem Jahr auch alle Förderprogramme für betriebliche
Ausbildungsplätze (die aus der freien Förderung finanziert werden) gestrichen
hat. Dies geschah nach Aussage des Arbeitsamtes allerdings nicht nur aus
Einsparungsnotwendigkeiten heraus, sondern auch deshalb, weil diese Programme
als nicht so erfolgreich gewertet wurden.
Zusatzfragen der Stadtverordneten
Dr. Perabo - Bündnis 90/Die Grünen -, Lotz-Halilovic - SPD -, Gottschlich - CDU
- und Köster - PDS/ML - werden ebenfalls durch Stadtrat Dr. Kahle beantwortet.
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
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