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Ratsinformation
27.09.2002 - 4.22 Kleine Anfrage des Stadtverordneten Heinz Ludwi...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.22
- Gremium:
- Stadtverordnetenversammlung
- Datum:
- Fr., 27.09.2002
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 10.1 - Allgemeiner Service
- Bearbeiter*in:
- Anita Stadtmüller
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wie haben sich die vom Dienstleistungsbetrieb
eingeführten neuen Müllfahrzeuge d. h. die sogenannten Seitenlader bewährt?
Wann ist mit einer endgültigen Einführung zu rechnen?
Von Anwohnern ist zu hören, dass die
Müllabfuhr mit den sog. Seitenladern zu erheblichen Problemen führt. So ist
davon die Rede, dass oft ein zweiter Mann (des Bedienpersonals) aussteigen
müsse, um die Müllgefäße auszurichten.
Es
antwortet der Oberbürgermeister.
Der DBM
hat in der Zeit von Ende April bis Ende Juni 2002 ein Seitenladerfahrzeug
testweise im Einsatz gehabt. Zielsetzung der Testphase war es, zu prüfen, ob
der Einsatz von Seitenladerfahrzeugen in Marburg sinnvoll ist, d.h. ob bei
gleichem Leistungsstandard mit dieser Technik die Effizienz gesteigert werden
kann.
Grundsätzlich
bietet die Seitenladertechnik den Vorteil, dass sie bei erfolgreicher Einführung
nur die Kapazität von einem Fahrer bindet. Dies setzt aber voraus, dass die
Touren für den Seitenlader speziell zugeschnitten sind und die Müllgefäße durch
die Bürgerinnen und Bürger entsprechend zur Leerung bereitgestellt werden.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass sich diese Technik nur in eher
dörflich strukturierten Bereichen effizient einsetzen lässt. Daher bedarf es
vor der Einführung der Seitenladertechnik in Marburg einer grundlegenden
Änderung der kompletten Tourenplanung, da es allgemeine Auffassung ist, dass
Seitenlader speziell auf ihre technische Fähigkeiten zugeschnittene Reviere
benötigen, um die Vorteile ausnutzen zu können.
Der
zweite entscheidende Aspekt ist die Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern
bei der Bereitstellung der Müllgefäße. Zum erfolgreichen Einsatz des
Seitenladers müssen die Gefäße unbedingt so aufgestellt werden, dass der
Seitenladerfahrer diese ohne Aussteigen entleeren kann. Dies setzt, wie in
anderen Städten bereits erfahren, eine lange und nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit
voraus. Diese kann auch gegebenenfalls deutlich über ein Jahr dauern. Während
dieser Einführungsphase ist es zwingend erforderlich einen Lader, der die
falsch aufgestellten Gefäße ausrichtet, mitfahren zu lassen.
Insgesamt
bedarf es also einer umfassenden und detaillierten Bewertung und
organisatorischen Neustrukturierung, um die Seitenladertechnik sinnvoll
einzusetzen. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten in Marburg erscheint der
Einsatz nur eines Fahrzeuges mit dieser Technik eher weniger ratsam, da
insgesamt betrachtet spürbare Effektivitätssteigerungen nur bei Einsatz von
mehreren Fahrzeugen zu erwarten sind. Dazu bedarf es aber, wie bereits oben
erläutert, einer kompletten Umstrukturierung der Tourenplanung. Dazu gilt es
auch zu beachten, dass die für Mülltonnen sinnvolle Schüttung des Seitenladers
nicht in der Lage ist, auch die auf allen Touren vorhandenen Container zu
leeren. Dies stellt weitere Anforderungen an die Routenstrukturen und ist auch
wirtschaftlich in die Betrachtung mit einzubeziehen.
Darüber
hinaus darf bei allen Überlegungen nicht unberücksichtigt bleiben, dass die
Anschaffung eines Seitenladers mit höheren Anschaffungskosten verbunden ist und
wie der Test gezeigt hat, die Fahrer natürlich die Ladeleistung der bisherigen
Heckladerbesatzungen zunächst keineswegs realisieren können.
Deshalb
bedarf es vor der endgültigen Einführung einer sorgfältigen Abwägung der Vor-
und Nachteile dieser Technik, insbesondere auch im Verhältnis zu den
vorhandenen technischen Ressourcen.
Bei allen
Nutzungsmöglichkeiten des Seitenladers sollte auch nicht vergessen werden, dass
sowohl in der öffentlichen als auch in der privaten Entsorgungswirtschaft der
Hecklader noch immer mit Abstand die vorherrschende Technik darstellt und auch
auf jeden Fall in städtischen Gebieten auf absehbare Zeit bleiben wird. Auch in
der privaten Entsorgungswirtschaft wird der Seitenlader nur für bestimmte
Aufgabengebiete eingesetzt.
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