Welches Ausbildungsangebot stand den Marburgern Ausbildungssuchenden zur Verfügung und wie viele Jugendliche suchen noch eine entsprechende Stelle?

 

Es antwortet Stadtrat Dr. Kahle.

 

Zur Zeit liegen lediglich die Ergebnisse des am 30.09.2002 zu Ende gegangenen Ausbildungsjahres 2001/02 vor. Aktuelleres Zahlenmaterial wird es frühestens Mitte April geben, wenn die Halbjahresauswertung des neuen Ausbildungsjahres 2002/03 vorliegen wird.

 

·     Im Ausbildungsjahr 2001/02 hatten sich im gesamten Arbeitsamtsbezirk Marburg 2.079 Ratsuchende als Bewerberinnen und Bewerber um eine betriebliche Berufsausbildungsstelle vormerken lassen (2,5% weniger als im Vorjahr). Auf den Hauptamtsbezirk Marburg entfielen davon 1.046 Ratsuchende (minus 8,7%) und speziell im Bereich der Stadt Marburg waren es 541 Ratsuchende (hier liegt keine Vergleichszahl aus dem Vorjahr vor).

 

·     Im gleichen Zeitraum wurden dem Arbeitsamt 1.467 Ausbildungsstellen zur Vermittlung angeboten (dies bedeutete einen Rückgang von 11,7 %). Von diesen Stellen entfielen auf den Hauptamtsbezirk Marburg 899 (minus 7,1%) und speziell auf die Stadt Marburg 733 (auch hier ist kein Vergleich mit dem Vorjahr möglich).

 

·            Lediglich bezogen auf die Stadt Marburg übertraf also das Angebot an Ausbildungsplätzen die entsprechende Nachfrage. Da diese Situation im gesamten Arbeitsamtsbezirk aber nur auf Marburg zutrifft (in allen anderen Gemeinden übertrifft die Nachfrage das Angebot z.T. sogar recht deutlich) und da sich Bewerbungen um Ausbildungsplätze in der Regel nicht auf dem Hintergrund „zufälliger“ kommunalpolitischer Grenzen abspielen, können bestimmte Fragen sinnvoll nur innerhalb einer größeren Region (wie z.B. dem gesamten Arbeitsamtsbezirk) beantwortet werden.

 

·     Im Arbeitsamtsbezirk Marburg hatten am 30.9.2002 genau 86 junge Frauen und Männer (von den oben genannten 2.079) überhaupt nichts gefunden – also nicht die gewünschte Lehrstelle, aber auch keinen Schulplatz oder irgendeine andere Überbrückungsmöglichkeit (im Vorjahr waren dies 61 gewesen). Wenn allerdings alle diejenigen mitgerechnet würden, die zwar erst einmal eine Alternative gefunden, gleichzeitig aber erklärt hatten, dass sie sofort mit einer Ausbildung beginnen würden, wenn es denn noch eine für sie gäbe, ergibt sich für das Arbeitsamt Marburg eine unversorgte Nachfrage in einer Größenordnung von insgesamt rund 450 jungen Menschen.

 

·     Wie viele von diesen jungen Menschen aktuell noch einen Ausbildungsplatz suchen, kann so nicht beantwortet werden. Generell lässt sich aber sagen, dass der Anteil sog. „Altbewerber/-innen“ (also von jungen Menschen, die schon seit einem Jahr oder noch länger einen Ausbildungsplatz suchen) von Jahr zu Jahr größer wird.