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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/3650/2014

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgendes zu beschließen:

 

1.              Die als Anlage I beigefügte Ausarbeitung zur Verbesserung der Zuwegung zum Marburger Landgrafenschloss wird mit der Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Schrägaufzuges (Anlage II) und der Visualisierung einer möglichen Bergstation am Landgrafenschloss (Anlage III) zur Kenntnis genommen.

 

2.              Die Umsetzung einer modernen Aufstiegsanlage zum Landgrafenschloss auf der Grundlage der in der Machbarkeitsstudie favorisierten Trasse vom Haus Wettergasse 43 über das Grundstück Renthof 5 zum Landgrafenschloss mit dem Aufstiegssystem WieLie wird vor dem Hintergrund der mit dem Betrieb des physikalischen Instituts verbundenen Einschränkungen in der Weise weiterverfolgt, dass eine spätere Realisierung ermöglicht wird. Die Pläne sollen zunächst einem öffentlichen Beteiligungsverfahren unterzogen werden.

 

3.              Der Magistrat wird beauftragt, unter Berücksichtigung der im Schreiben der Philipps-Universität Marburg vom 15. Okt. 2014 getroffenen Aussagen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau einer modernen Aufstiegsanlage zu schaffen.

 

4.              Die GeWoBau Marburg wird beauftragt, mit der Eigentümerin des Gebäudes Wettergasse 43 Kaufverhandlungen aufzunehmen.

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 25. Januar 2013 den Magistrat per Beschluss aufgefordert zu prüfen, in wie weit eine Verbesserung der Zuwegung zum Schloss realisiert werden kann, u. a. durch einen Schrägaufzug. Weiter befördert wurde die Thematik durch Aussagen zur Erschließung des Schlossareals in der Potentialstudie „Schloss-Areal - Museumslandschaft - Stadtgeschichte" bezüglich Erreichbarkeit und Barrierefreiheit.

 

Die beigefügte Ausarbeitung zur Verbesserung der Zuwegung zum Marburger Landgrafenschloss stellt in einer Ist-Aufnahme die vorhandenen Zuwegungen dar und zeigt auf, an welchen Stellen und durch welche Maßnahmen Verbesserungen möglich sind.

Mit der Prüfung der technischen Realisierung eines Schrägaufzuges wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, das in Abstimmung mit den betroffenen Fachdiensten in der Stadtverwaltung die beigefügte Machbarkeitsstudie erstellt hat. Gleichzeitig wurde das ortsansässige Architekturbüro Oesterle damit betraut, die in der Studie favorisierte Aufstiegsanlage und ihre Anbindung an das Landgrafenschloss in einer ersten Visualisierung darzustellen.

 

Der Auftrag an das Ingenieurbüro beinhaltete die Prüfung der Machbarkeit eines Schrägaufzuges und die Darstellung möglicher Alternativen. Als favorisierter Standort für die Talstation eines Schrägaufzuges wurde dem Ingenieurbüro zunächst der Wasserkump auf der Wasserscheide genannt. Nach Besichtigung der Örtlichkeiten und weiterer Prüfung stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass ein Schrägaufzug - beginnend am Wasserkump - zwar technisch realisierbar wäre, aber auch nicht unerhebliche Probleme mit sich bringen würde. So konnte z. B. keine barrierefreie Lösung gefunden werden und auch zu Fragen des Denkmalschutzes gab es keine zufriedenstellende Lösung. Außerdem würden hohe Baukosten entstehen und eine lange Streckenführung im Tunnel. An der Nordterrasse des Landgrafenschlosses wäre darüber hinaus ein zusätzlicher Aufzug erforderlich.

 

Das beauftragte Ingenieurbüro wurde daraufhin nach Vorstellung und Erörterung alternativer Aufstiegsanlagen gebeten, ein Aufstiegssystem der Fa. Wiegand, den sogenannten PendelWieLi als Alternative zu prüfen. Im Gegensatz zu einem Schrägaufzug, der nur eine gerade Streckenführung zulässt, hat dieses System den Vorteil, auch Kurven fahren zu können. Außerdem wurde dem Büro wegen der Problematiken am Wasserkump als alternativer Startpunkt das Gebäude Wettergasse 43 genannt, das sich im Privatbesitz befindet.

 

In der beigefügten Machbarkeitsstudie kommt das Ingenieurbüro zu dem Schluss, dass eine Streckenführung - ausgehend vom Gebäude Wettergasse 43 - gute Möglichkeiten bietet, das gesteckte Ziel einer verbesserten und barrierefreien Zuwegung zum Landgrafenschloss zu erreichen. Zum Einsatz kommen könnten der PendelWieLi der Fa. Wiegand, aber auch der Mountain Stepper der Fa. Mountain Systems, der als weitere Alternative ebenfalls untersucht wurde.

 

Das beauftragte Ingenieurbüro geht in seiner Schätzung bei der Variante PendelWieLi von Baukosten in Höhe von ca. 2.275.000 € aus. Hinzu kämen die Kosten für den Erwerb und den Umbau des Gebäudes Wettergasse 43. Die Besitzerin hat auf Anfrage ihre Bereitschaft zum Verkauf des Gebäudes bereits erklärt. Vorgesehen ist, die GeWoBau Marburg mit dem Kauf der Immobilie zu beauftragen, da sich in dem Gebäude auch Mietwohnungen befinden, die für diesen Zweck - soweit möglich auch erhalten werden sollen.

 

Bereits im Laufe der Erstellung der Machbarkeitsstudie hat sich gezeigt, dass die Trassenführung vom Haus Wettergasse 43 über das Grundstück Renthof 5 (Fachbereich Physik) der Philipps-Universität zur Nordterrasse des Landgrafenschlosses unter den Gesichtspunkten Umsetzbarkeit, Erreichbarkeit und touristische Attraktivität des Einstiegs die einzig sinnvolle Variante darstellt. Der Einstieg Wettergasse 43 liegt gut sichtbar mitten in der touristischen Lauflage zwischen Elisabethkirche und Marktplatz und ist über die Aufzüge am Parkhaus Pilgrimstein auch für in der Mobilität eingeschränkte Personen gut zu erreichen. Nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie wurde diese deshalb auf Beschluss des Magistrats vom 02.06.2014 der Philipps-Universität wegen der Querung des Grundstückes Renthof 5 zur Stellungnahme zugeleitet. Diese liegt mittlerweile von und ist der Vorlage als Anlage IV beigefügt.

 

In der Stellungnahme begrüßt die Philipps-Universität das Vorhaben das Landgrafenschloss mittels einer modernen Aufstiegsanlage zu erschließen grundsätzlich. Sie kommt aber gleichzeitig zu dem Schluss, dass physikalische Forschung, wie sie am Standort des Fachbereichs Physik betrieben wird und bei der z. T. Präzisionsmessungen mittels hoch sensibler Messapparaturen durchgeführt werden, mit den durch den Bau und Betrieb einer Bahn verursachten Erschütterungen nicht vereinbar ist. Die Universität verweist deshalb auf die im Masterplan Campus Lahnberge vorgesehene Verlagerung der Physik auf die Lahnberge und regt an, den Bau einer Aufstiegsanlage wieder aufzunehmen, sobald die Verlagerung des Fachbereichs Physik vollzogen ist.

 

Fazit:

Es bleibt festzustellen, dass die Erschließung des Landgrafenschlosses mittels einer modernen Aufstiegsanlage aufgrund der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie grundsätzlich möglich ist, derzeit mit Rücksicht auf die Einwände der Philipps-Universität auf der einzig sinnvollen Trasse nicht realisiert werden kann.

 

Im Hinblick auf die Bedeutung des Vorhabens für die Entwicklung des Schlossareals und damit auch die Marburger Stadtentwicklung sollte jedoch an einer Realisierung auf der Trasse Wettergasse 43 - Renthof 5 - Landgrafenschloss festgehalten werden. Die Zwischenzeit sollte genutzt werden, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Projektes zu schaffen und auch den Kauf des Hauses Wettergasse 43 als geplante Talstation für die Aufstiegsanlage zu tätigen.

 

 

 

 

 

 

 

Egon Vaupel

Oberbürgermeister

 

 

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Anlagen

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