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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0689/2002
Grunddaten
- Betreff:
-
Energiemanagement
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 60 - Bauverwaltung und Vermessung
- Bearbeiter*in:
- Sonja Wasserberg
- Verfasser*in:
- Rausch, Jürgen (60); Sommer, Hans-Rainer (60.1); Wagner, Peter (60.5)
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Magistrat
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Anhörung
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Anhörung
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19.11.2002
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Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Anhörung
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20.11.2002
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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29.11.2002
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Sachverhalt
Begründung:
zu 1.:
Energiebericht
Der Energiebericht für den Zeitraum 1999 bis 2001 zeigt die Verbrauchsdaten für Wasser-, Strom- und den Heizenergieverbrauch. Bereits im Mai 2002 hatte die Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen, welche Maßnahmen als Schlussfolgerungen aus dem Energiebericht 1990 bis 1998 zur Optimierung der Energieversorgung ergriffen werden. Selbstverständlich werden diese Maßnahmen weitergeführt und bei den Haushaltsplanungen für die kommenden Jahre berücksichtigt. Die nunmehr mit dem neuen Energiebericht vorliegenden aktualisierten Daten werden für die betriebliche Steuerung der Gebäude und die Schwerpunktsetzung beim Energiemanagement herangezogen. Der Energiebericht ist als Anlage dieser Vorlage beigefügt.
zu 2.:
Energiekostenbudgetierung
Der Umgang mit der Ressource Energie stellt eines der
dringendsten Probleme unserer Zeit dar, da die Reserven an fossilen
Energieträgern in wenigen Generationen verbraucht sein werden. Als öffentliche
Körperschaft mit der Zuständigkeit für sehr viele und umfangreiche Gebäude
unterliegt die Stadt Marburg der Verpflichtung, alle Möglichkeiten der
Energieeinsparung optimal zu nutzen. Neben der ökologischen Bedeutung dieses
Aspektes sind auch die ökonomischen Konsequenzen des Energieverbrauches für
eine Kommune von großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere angesichts der
Entwicklung der Rohölpreise und die daran gekoppelte Preiserhöhung anderer
Energieträger.
Mit Einführung eines
städtischen Energiemanagements wird dieser Aufgabenstellung Rechnung getragen.
Erst durch die ganzheitliche Betrachtung einzelner Liegenschaften, d. h., durch
die Betrachtung und Optimierung technischer Anlagen, der Gebäudehülle, aber
auch durch die Einbeziehung und Motivation der Nutzer können deutliche
Verbrauchsreduzierungen erwartet werden.
Parallel zu den bereits in Gang gesetzten Anstrengungen,
innerhalb weniger Jahre die technische und bauliche Ausstattung der Gebäude zu
verbessern, wird mit dem im folgenden erläuterten Budget- und Prämiensystem der
Versuch einer zielgerichteten Nutzermotivation unternommen.
Das Konzept des Budget- und Prämiensystems lässt sich wie
folgt zusammenfassen:
Energiebudget: Jeder Liegenschaft werden aufgrund zurückliegender
Verbrauchswerte Jahreskontingente für den Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser
zugewiesen. Im Haushalt werden diese mit den zu erwartenden Energiepreisen
eingestellt.
Prämiensystem: Das Prämiensystem dient der nachhaltigen
Motivation der Nutzer und wird zur freiwilligen Teilnahme angeboten. Hierbei
werden unter Berücksichtigung mehrerer Einflussfaktoren die rein
nutzerbedingten Verbrauchsdaten ermittelt und ausgewertet. Von den erzielten
Einsparungen sollen 30 % zur freien Verfügung des Teilnehmers, und 40 % zur
Reinvestition in energiesparende Anlagen ausgezahlt werden. Die verbliebenen 30
% der Einsparung tragen zur Entlastung des städtischen Haushaltes bei.
Wie Erfahrungen anderer Kreise und Kommunen zeigen, ist es
möglich den Energieverbrauch in öffentlichen Einrichtungen durch bewusstes
Nutzerverhalten im Durchschnitt um ca. 15 % zu reduzieren. Das bedeutet am
Beispiel eines Gymnasiums mit 90.000,- Euro Jahresenergiekosten, dass bei
entsprechendem Sparerfolg dieser Schule ca. 4.000 Euro zur freien Verfügung
zukommen würden und zusätzliche 5.400,- Euro in energiesparende Techniken
investiert werden.
Mit einem Volumen von rd. 1,1 Mio. Euro Jahresenergiekosten
sind die Schulen hinsichtlich der Energiebewirtschaftung die bedeutendste
Gebäudegruppe der Stadt Marburg. Bisher wurden wiederholt Seminare für
Hausmeister durchgeführt, Schulleitungen zur diesbezüglich engeren
Zusammenarbeit mit der Hochbauabteilung motiviert und zuletzt eine
Multimedia-Veranstaltung zum Thema Umwelt und Energie den Schulklassen der
Sekundarstufen I und II angeboten. Das Budgetierungs- und Prämiensystem in den
städtischen Schulen einzuführen ist somit eine konsequente Fortsetzung mit
Aussicht auf messbaren Erfolg.
Die
Schulen sind im Frühjahr 2002 über die Absicht, die Energiekostenbudgetierung
einzuführen, informiert worden. Aus der beabsichtigten
Energiekostenbudgetierung ergeben sich zunächst keine Veränderungen für den
Haushaltsplan 2003. Erst für den Haushaltsplan 2004 müssen in den
Unterabschnitten 2100 bis 2800 Einnahme- und Ausgabehaushaltsstellen gebildet
werden. Dies muss in den Unterabschnitten des Verwaltungshaushaltes geschehen.
Die aus den Einsparungen resultierenden Prämien von 30 % der Einsparungsquote
werden aus dem Gebäudewirtschaftsbudget in die jeweiligen Unterabschnitte der
Nutzer überwiesen und können dann vom Schulamt bewirtschaftet werden.
Die
Einsparungen beim Energieverbrauch führen in der Regel zu Resten im
Gebäudewirtschaftsbudget (Unterabschnitt 8820). Diese anteiligen Reste werden
in das nächste Haushaltsjahr übertragen und sodann in den Nutzerabschnitt
überwiesen. In der Regel wird die Abrechnung der Energiekosten Ende
November/Anfang Dezember stattfinden. Die Überweisung in den Unterabschnitt der
Nutzerämter kann sodann am Anfang des folgenden Haushaltsjahres durchgeführt
werden.
40 %
der Einsparungen sollen der Bauunterhaltung zur Verfügung gestellt werden.
Dieser Betrag muss im Haushaltsplan nicht gesondert dargestellt werden. Er wird
als Rest über die Deckungsfähigkeit im Gebäudewirtschaftsbudget bereitgestellt.
Der 30%ige Ansatz der möglichen Einsparungen, der als Einsparung im allgemeinen
Haushalt verbucht werden soll, wird bei der Resteübertragung aus dem
Gebäudewirtschaftsbudget jeweils gestrichen, so dass sich dies tatsächlich als Einsparung
bemerkbar macht.
Da
mit der geschilderten Vorgehensweise im Haushaltsplan nicht alle Informationen,
die wichtig sind, dargestellt werden können, muss ergänzend ein differenziertes
Berichtswesen zur Energieversorgung aufgebaut werden, das den Bereich der
Energiekostenbudgetierung erschöpfend repräsentiert.
Egon
Vaupel
Bürgermeister
Anlage 1 Energiebericht
Anlage 2 Energiebudget
- Prämiensystem 30/40/30 PLUS
Kenntnis
genommen und einverstanden:
60 |
60.1 |
60.2 |
61 K |
61 SAN |
61 L |
60.5 |
60.6 |
23 |
67 |
|
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