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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0921/2010
Grunddaten
- Betreff:
-
Konzept
Freiraumgestaltung im Afföller
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Michaela Bauer
- Verfasser*in:
- Nützel, Bernd
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Kenntnisnahme
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Kenntnisnahme
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16.02.2010
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Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Kenntnisnahme
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18.02.2010
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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26.02.2010
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, dass Konzept
zur Freiraumgestaltung im Bereich von Afföller Wehr und Wehrdaer Weg zur
Kenntnis zu nehmen.
Der Bedarf zur Realisierung einer Fußgänger- und
Radfahrerbrücke über die Lahn wird anerkannt.
Das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren soll für das
Konzept insgesamt beantragt werden.
Sachverhalt
Begründung
Der Bereich der Afföller Wiesen zwischen Kleingärten,
Wehrdaer Weg und Afföller Wehr stellt den einzigen zusammenhängenden
Freiflächen- und Grünbereich in dieser Größenordnung direkt im Norden der
Marburger Kernstadt dar. Somit birgt er ein großes Potential für die Erholung der
Marburger Bürger, die in den angrenzenden stark verdichteten Stadtquartieren
leben.
Bisher ist dieses Potential für die Öffentlichkeit nicht
nutzbar, da das Areal für Fußgänger und Radfahrer nicht vernünftig erschlossen,
nicht entsprechend gestaltet und der ausschließlichen Nutzung als
Universitäts-Sportgelände vorbehalten ist.
Damit dieser Freiflächen- und Grünbereich sein
Naherholungspotential für die benachbarten Stadtquartiere ausschöpfen kann, ist
ein Konzept für die Freiraumgestaltung im Afföller entwickelt worden. Und
gleichzeitig soll die Lahn als Landschaftselement für jung und alt erlebbar
werden.
1. Ausgangssituation
Der südliche Teil der Afföller Wiesen grenzt unmittelbar an
das Afföller Wehr und somit an die Lahn an. Direkt am Ufer befindet sich der
Borsten-Fischpass des Wehres, der die Möglichkeit für Fischwanderungen an
dieser Stelle der Lahn optimiert und auch als Kanu-Rutsche dient.
Im Anschluss an die Uferzone der Lahn, die hier nördlich des
Wehres mit einem dichten, aber auch unterbrochenem Ufergehölzsaum versehen ist,
befindet sich das Universitäts-Sportgelände. Es ist eine sehr weitläufige
Wiesenfläche. Im Norden geht sie in Gehölzflächen über. Im Westen schließen
sich eine Hundesport-Fläche sowie Kleingärten an.
An den Wehrdaer Weg war das Sport-Areal über eine
Fußgängerbrücke der Universität, die mittlerweile abgerissen worden ist
angebunden. Allerdings stand diese Wegebeziehung nur den
Universitäts-Sporttreibenden offen.
Der Lahnufer-Weg endet im Süden auf Höhe der Kleingärten und
führt durch diese nach Norden weiter. Er stellt den überregionalen
Lahn-Radwanderweg dar.
Die Freiraum- und Grünflächen nördlich des Afföller Wehres
sind somit weder von Westen, also von der anderen Lahnseite (Wehrdaer Weg) aus,
noch von Süden (Rosenbrücke, Innenstadt) befriedigend erschlossen.
2. Konzept
Das erwähnte Konzept zur Freiraumgestaltung im Afföller
besteht aus 2 Bausteinen. Multifunktional nutzbare Freiflächenangebote sollen
geschaffen und die Erreichbarkeit für Fußgänger und Fahrradfahren verbessert
werden. Als Freiflächenangebote sind eine Liege- und Ballspielwiese sowie ein
Lahnpodest mit entsprechender Umfeldgestaltung vorgesehen. Letzterer
Gestaltungsbereich ist von der Entscheidung einer Wasserkraftnutzung am
Afföller Wehr abhängig. Die Erreichbarkeit wird durch eine neue Brücke über die
Lahn und deren Anschluss an den Lahnuferweg optimiert.
Liege- und Ballspielwiese
Der südliche Teil des Universitäts-Sportareals (ca. 5.000 m2)
wird in Absprache mit der Universität aus der Sportnutzung durch die
Universität entlassen und einer allgemeinen öffentlichen Nutzung als Liege- und
Ballspielwiese zugeführt. Die Abtrennung zum verbleibenden Sportbereich soll
durch einen offenen und durchgängigen Derbstangenzaun und Hinweisschilder auf
die angrenzende Sportnutzung geschehen. Dadurch bleibt der großzügige
zusammenhängende Wieseneindruck im Landschaftsbild erhalten.
Lahnpodest
Durch die Neugestaltung des Uferbereiches am Afföller Wehr
mit einem Lahnpodest soll der Wunsch der Öffentlichkeit nach Aufenthalt am
Wasser Rechnung getragen werden. Mit der Neugestaltung soll für die jetzt schon
stattfindende Nutzung des Ufers im Wehrbereich ein Angebot entstehen. Insgesamt
kann damit das Ufer mit dem Wiesenbereich verbunden werden und die soziale
Kontrolle erhöht sich. Bisher ist die gegenseitige Einsehbarkeit nicht gegeben.
Brücke
Etwas nördlich der ehemaligen Brücke der Universität zum
Wehrdaer Weg soll eine neue und barrierefreie Brücke über die Lahn gebaut
werden. Sie ist eine Grundvoraussetzung für die öffentliche Erreichbarkeit des
Areals aus Westen (Nordstadt und Wehrda). Darüber hinaus kann dadurch auch die
Erreichbarkeit durch den ÖPNV (Haltestelle Linie 2 im Wehrdaer Weg) unmittelbar
gewährleistet werden.
Fuß- und Radweg
Zusammen mit der Verlängerung der Fuß- und Radwegebeziehung
des Lahnuferweges über die neue Brücke zum Wehrdaer Weg ist dieses neue
Freiflächenangebot optimal an die Innenstadt als auch an Wehrda angebunden. Der
öffentliche Weg verläuft am Rand der Liege- und Ballspielwiese und bindet das
neue Umfeld des Wehres mit dem Lahnpodest ein. Eine Baumreihe wird diesen
Wegeabschnitt bekleiden und so in den Wiesenbereich überleiten.
Insbesondere für die Fahrradfahrer wird durch diese
Verbindung die Möglichkeit geschaffen auf direktem Weg - ohne den Umweg über
die Cölber Brücke oder durch die Nordstadt - über den Lahnuferweg in die
Innenstadt zu gelangen.
3. Genehmigungsverfahren
Dieses Konzept stellt sich nicht nur aus
freiraumplanerischer Sicht als Einheit dar. Auch im Hinblick auf die
naturschutzfachlichen und gewässerökologischen Fragestellungen im notwendigen
wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren soll dieses für die Konzeption
ganzheitlich beantragt werden.
Im Rahmen des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens soll
auch überprüft werden, ob eine Wasserkraftnutzung am Afföller Wehr ergänzt
werden kann oder ob dies im Mühlgraben energetisch sinnvoller ist. Für die
Realisierung beider Möglichkeiten reicht die zur Verfügung stehende Wassermenge
nach jetzigem Kenntnisstand nicht aus.
4. Kosten
Die nötigen Flächen (ca. 8.600 m2) sind im
Eigentum des Landes Hessen (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst),
vertreten durch die Philipps-Universität. Mit Wirkung zum 1.1.2010 ein ist
Pachtvertrag (s. Anlage) über diese Flächen mit dem Ziel der Realisierung
dieses Freiraumkonzeptes abgeschlossen worden.
In diesem Zusammenhang sind die Grundstücksflächen des
Borsten-Fischpasses, die im Eigentum des Landes sind mit angepachtet worden.
Mittelfristig sollte es allerdings das Ziel sein, diese Flächen zusammen mit
den unmittelbaren Uferbereichen des Wehres in das Eigentum der Stadt zu
übernehmen. Hierfür spricht die Unterhaltungspflicht durch die Stadt.
Selbstverständlich stehen die Bestandteile des
Freiraumkonzeptes noch unter dem Finanzierungsvorbehalt der
Stadtverordnetenversammlung. Eine Verfügbarkeit der Wiesenflächen, die von der
Universität angepachtet worden sind, wäre auch ohne die noch zu realisierenden
anderen Bausteine sinnvoll.
Grunderwerb
Die jährliche Pacht beträgt 910,00 €.
Liege- und Ballspielwiese
Hier fallen keine Investitionskosten an. Die Pflegekosten
belaufen sich auf ca. 5.000,- € pro Jahr.
Lahnpodest 300.000,-
€
Brücke 500.000,-
€
Fuß- und Radweg
100.000,-
€
Für die Finanzierung des Fuß- und Radweges sowie der Brücke
sollen GVFG-Mittel beantragt werden.
5. Zeitplan
Frühjahr 2010 Freigabe
Liege- und Ballspielwiese
Sommer 2010 Wasserrechtliches
Genehmigungsverfahren (schließt naturschutzrechtliche mit ein)
2011 Brücke
und Wegebau
2012 Lahnpodest
Dr. Franz Kahle
Anlage
Freiraumplanerische Einbindung Lahnuferweg Afföllerwiese
(Vorentwurf Juni 2009)
Beteiligung an der Vorlage durch:
FB 6 |
FD 61 |
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|
|
B |
B |
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|
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A: Anhörung; B: Beteiligung; K:
Kenntnisnahme; S: Stellungnahme
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
|
(wie Dokument)
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1,3 MB
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