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Ratsinformation
Antrag SPD/Bündnis 90/Die Grünen - VO/0095/2004
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der SPD und B90/Die Grünen-Fraktionen betr. Landschaftspflegekonzept Ockershausen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag SPD/Bündnis 90/Die Grünen
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Norbert Wagner
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
|
Vorberatung
|
|
|
17.02.2004
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
27.02.2004
|
Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Magistrat der Stadt Marburg wird beauftragt, ein Pflege- und Nutzungskonzept
für den Bereich Soldatengraben, Schülerhecke, kleiner Grund und Weinstraße
(Ockershausen) zu erstellen.
Dies soll in enger Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz beim Landrat des Kreises Marburg-Biedenkopf erfolgen.
Die Folgenutzung ist
nach Möglichkeit über das
Hessische
Landschafts-pflegeprogramm sicherzustellen. Eine Kooperation mit der
Universität Marburg / Fachbereich Biologie ist anzustreben.
Sachverhalt
Begründung:
Die Gemarkung Ockershausen
ist eine von zwei Gemarkungen Hessens, die niemals einem
Flurbereinigungsverfahren unterworfen wurden. Aus diesem Grund haben sich dort
viele wertvolle Kleinstrukturen wie Weg- und Feldraine, Böschungen, Hecken,
Obstbaumreihen und kleinparzellierte Wiesen und Weiden erhalten.
Die steilen, überwiegend
südostexponierten Hänge weisen magere und flachgründige Böden auf, die
traditionell extensiv genutzt werden. Es konnten sich deshalb artenreiche, in
Hessen vom Aussterben bedrohte Grünlandgesellschaften erhalten. So wurde im
Rahmen von botanischen Untersuchungen im Heiligen Grund und an der Schülerhecke
die Salbei-Glatthaferwiese nachgewiesen. Bemerkenswert ist auch die Vielfalt an
Tagfaltern (26 Arten) und Vögeln (54 Arten), welche in und von den Wiesen und
Hecken leben.
Während der Heilige Grund
sich durch eine angepasste Nutzung in einem guten Zustand befindet, fielen z.B.
bei der Schülerhecke viele Flächen brach oder verloren durch eine
Nutzungsänderung an Artenvielfalt. Ziel und Zweck der Förderung ökologischer
Untersuchungen ist es deshalb, die aktuell hochwertigen Flächen zu erfassen und
durch eine den Schutzzielen angepasste extensive Nutzung zu sichern. Dies kann
nur durch ein pragmatisches und umsetzungsorientiertes Nutzungskonzept
erfolgen, welches in Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Landwirtschaft,
Forsten und Naturschutz in Marburg erarbeitet und realisiert werden soll.
Die überwiegend privaten
Eigentümerinnen und Eigentümer sind eng in diesen Prozess mit einzubeziehen.
Darüber
hinaus wird durch den Erhalt der vielfältigen, kleinräumlichen Strukturen auch
ein wertvolles Naherholungsgebiet gesichert, das sich auch hervorragend als
Anschauungs- und Lehrobjekt im Bereich der Umweltbildung eignet.
gez. Dr. Ralf
Musket gez. Pandelis Chatzievgeniou gez.
Uwe
Meyer
gez.
Petra Baumann gez. Jürgen Markus
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