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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/1814/2003
Grunddaten
- Betreff:
-
Bauleitplanung der Stadt Marburg
5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 1 - 2/30 a im Bereich des Brauereigeländes
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Ellen Fischer
- Verfasser*in:
- Markus Klöck
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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●
Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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21.04.2004
| |||
●
Erledigt
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|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
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|
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30.04.2004
|
Sachverhalt
Einführung und
Begründung:
Das
Gelände der Brauerei stellt aufgrund seiner exponiert-zentralen Lage innerhalb
der Marburger Kernstadt eine besondere stadtentwicklungspolitische Wertigkeit
und Herausforderung dar.
Aus
dem aktuellen Anlass der wirtschaftlichen Entwicklung der Brauerei erwachsen
Chancen und Optionen, aber auch bei
Nichtdefinition von Planungsrecht Gefährdungen für ein geordnetes
innerstädtisches Gefüge. Nach Aufstellung eines Bebauungsplans besteht daher
die Möglichkeit, durch klar formulierte Zielvorstellungen zur Bau- und
Nutzungsstruktur des Bereichs, ungewollte Entwicklungen auszuschließen und
vielmehr verträgliche Optionen für eine Nachfolgenutzung festzulegen. Hierzu
soll zwischenzeitlich über die Grundlagenermittlung von Rahmenbedingungen und prägenden Standortfaktoren hinaus
ein Rahmenplan mit Zielinhalten zur Umsetzung entwickelt und diskutiert werden.
Dabei gilt es Nutzungsoptionen direkter Anrainer, z. B. möglicherweise der
Universität, ebenso zu berücksichtigen wie die Einarbeitung bisher eher
räumlich peripherer Planungsbausteine wie das Konzept des beantragten
Sanierungsgebiets Nordstadt/Bahnhofsquartier, den Rahmenplan zur Nachfolgenutzung
und Konsolidierung universitärer Streulagen durch Verlagerung von
Kliniksbereichen, die Bauleitplanung in den Altsanierungsgebieten, das neue Wegekonzept
und den Pflegeplan der Universität zum Alten
Botanischen Garten oder landschaftsplanerische Zielvorgaben.
Standortfaktoren:
Gemäß
Flächennutzungsplan und Bebauungsplan Nr. 1 - 2/30a (09.06.1969) ist der
Bereich als Mischgebiet ausgewiesen, allerdings wird dort keine weitere
Zielprofilierung angegeben.
Das Brauereigelände bietet ein hohes Potential an
günstigen Standortfaktoren, da es sehr altstadtnah liegt und zukünftig eine
Verzahnung mit den Bereichen Marburg-Mitte, Alter Botanischer Garten, Oberstadt
und den Universitätsgebäuden in der Biegenstraße erlaubt. Neben der reizvollen
Nähe des Mühlgrabens ist die sehr gute verkehrliche Erschliessung mitsamt dem
Parkhaus als wesentlicher Vorteil zu nennen.
Defizite stellen derzeit u. a. die mangelhafte
Ost-West-Zugänglichkeit, auch im Hinblick auf eine behindertengerechte
Überquerung des Bereichs, die fehlende Verzahnung mit dem Alten Botanischen
Garten und der Erlebbarkeit der Grün- und Gewässerstruktur dar.
Inhaltlicher Ausblick:
Planungsansprüche und -ansätze:
Der Bereich sollte einen öffentlichen Charakter
erhalten, was die Auflösung des zurzeit introvertierten Betriebshofgeländes
bewirkt. Die vorhandene Gebäudesubstanz bietet unter Berücksichtigung der
denkmalgeschützten Kerngebäude breite Optionen für universitäre oder kulturelle
Nutzungen. Hingegen ungeeignet erscheint die Umsetzung von privat genutztem
Wohnungsbau bzw. Nutzung als immobilienwirtschaftlichem Standort und sollte
daher bauleitplanerisch ausgeschlossen werden. Dies begründet sich aus den v.
g. positiven öffentlichen Entwicklungsoptionen, der bereits erfolgten
Ausweisung umfangreicher Wohnungsbauprojekte innerhalb anderer Bereiche der
Kernstadt als auch der im Winterhalbjahr stark verschatteten Lage des Gebiets.
Eine Verbesserung der Nutzbarkeit des öffentlichen
Raums kann mittels eines erlebbaren Zugangs zum Mühlgraben geschaffen werden,
allerdings muß dies unter Berücksichtigung landschaftsplanerischer Leitmotive
erfolgen.
Letztlich ist eine Überprüfung angedacht, inwieweit
ein Ersatz- und Ergänzungsgebiet für die "Nördliche Altstadt" lohnend
wäre (siehe Beispiel Stock-/ Schlachthofgelände).
Dietrich Möller
Oberbürgermeister
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