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Ratsinformation
Kleine Anfrage - VO/0627/2004
Grunddaten
- Betreff:
-
Kleine Anfrage des Stadtverordneten Ulrich Severin (Nr.22 09/04)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Anita Stadtmüller
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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17.09.2004
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Sachverhalt
Insgesamt sind im Jahr 2003 aus den Mitteln des Landes
Hessen für Soziokultur (Projektförderung) 56.700,00 nach Marburg geflossen:
KFZ: 25.000,00
Trauma: 15.000,00
Strömungen: 4.200,00
Abraxas: 1.500,00
Die Kürzung der gesamten
Landesmittel in 2004 beträgt 80.000,00 (18,45 %). Es stehen also statt
433.600,00 nur noch 353.600,00 zur Verfügung.
Aus diesen Mitteln hat das KFZ für
2004 19.500,00 , das Café Trauma
11.500,00 bewilligt bekommen. (Im Vergleich: Im Jahr 1992 bekam das KFZ aus
Landesmitteln 50.000,00 DM).
Das Hessische Landestheater behielt
aufgrund des Gesellschaftervertrages die Zuschüsse in voller Höhe.
Die Landesförderung der Musikschule
für 2004 wurde um 16 % gekürzt, so dass die Teilnehmergebühren zum 01.02.2004
um ca. 4 % angehoben werden mussten. Die Verzögerung der Auszahlung des Landeszuschusses
bereitet der Musikschule große Liquiditätsprobleme, d. h. das Konto der
Musikschule ist per Vorgriff auf den ihr zugesagten Zuschuss mit Spitzen von
30.000,00 im Soll.
Angesichts der Haushaltslage der
Stadt Marburg sind die Landeskürzungen mittels des städtischen Haushaltes 2005
nicht aufzufangen.
Die vielen von den ab 01.01.2004 wirksamen dramatischen
Zuschusskürzungen und streichungen des Landes Hessen im Rahmen der Operation
sichere Zukunft betroffenen freien Träger im Bereich der Jugendhilfe haben
hierauf sehr unterschiedlich reagiert. Die vielfältige Palette der Auswirkungen
bzw. der Reaktionen erstreckt sich von der Einstellung oder Reduzierung von
Leistungs- und Angebotssparten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien über
Personalentlassungen, Arbeitszeit- und Lohnkürzungen bei MitarbeiterInnen bis
hin zu konkreten Überlegungen einzelner Träger, ihre weitere Existenz
aufzugeben.
All diese sehr individuellen Auswirkungen im Detail
darzustellen, hätte die Qualität einer Großen Anfrage bzw. eines
Berichtsantrags und würde den Rahmen einer Kleinen Anfrage völlig sprengen.
Der Jugendhilfeausschuss, dessen Mitglied der Fragesteller
ist, und die Fachausschüsse Jugendförderung und Erziehungshilfen haben sich in
mehreren Sitzungen mit den Folgewirkungen dieser Kürzungen und Streichungen
intensiv beschäftigt, so z. B. der Jugendhilfeausschuss in einer Anhörung der
Träger am 27.11.2003 und zuletzt am 09.09.2004.
Dass durch die Reduzierung und Einstellung kostengünstiger
niedrigschwelliger, präventiver und ambulanter Maßnahmen erhebliche finanzielle
Mehrbedarfe im teilstationären und stationären Bereich der Erziehungshilfen
entstehen können, ist aus Praxis, Wissenschaft und Forschung hinlänglich
bekannt. Bereits in der Abwicklung des Haushaltes 2004 ergibt sich im Bereich
der Erziehungshilfen ein überplanmäßiger Mehrbedarf von knapp 1 Mio. , auch
wenn diese Entwicklung nicht allein als Folgewirkung des Sparpakets des Landes
interpretiert werden kann. Es steht zu befürchten, dass sich diese Entwicklung
fortsetzt.
Der Haupt- und Finanzausschuss hat mit Kenntnisnahme durch
die Stadtverordnetenversammlung - für die Aufstellung des städtischen
Haushaltes 2005 Eckwerte vorgegeben, die deutlich unter den Ansätzen des Jahres
2004 liegen und somit eine sowohl fachlich als auch fiskalisch gebotene
Anhebung von Ansätzen im niedrigschwelligen, präventiven und ambulanten Bereich
verhindern. Es bleibt somit den parlamentarischen Gremien vorbehalten, im
Rahmen der Haushaltsberatungen andere Entscheidungen zu treffen.
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