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Ratsinformation
Beschlussvorlage Magistrat - VO/0076/2002
Grunddaten
- Betreff:
-
Bund-Länder-Programm 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Die soziale Stadt'; Programmjahr 1999;*hier: Erwerb des Grundstückes Sudetenstr. 26 b*
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Magistrat
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Norina Nickel
- Beteiligt:
- Liegenschaftsamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Magistrat
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Entscheidung
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|
●
Erledigt
|
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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13.02.2002
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Beschlussvorschlag
Der
Magistrat wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Die
Stadt Marburg erwirbt von Herrn Frank Naumann, Neue Kasseler Str. 23 a, 35039
Marburg, das Hausgrundstück Sudetenstr. 26 b
Gemarkung Marburg, Flur 56,
Flurstück 95/67 = 984 qm
- eingetragen im Grundbuch von
Marburg, Blatt 11. 172 –
Der
Grundstückskaufpreis beträgt 265.872,-- €.
Die
Kosten des Kaufvertrages und seiner Durchführung gehen zu Lasten der Stadt –
als Erwerberin.
Haushaltsmittel
in Höhe von insgesamt 277.000,-- € werden im Haushaltsplan 2002 unter
Haushaltsstelle 2.6170.932000.5 zur Verfügung gestellt. Die Verfügbarkeit der
Mittel wird hiermit beantragt.
Sachverhalt
Begründung:
Die Stadt
Marburg ist schon seit längerem damit befasst, zur Realisierung der Maßnahme
„Medientreff Richtsberg und Werkstattprojekt“ ein geeignetes Grundstück zu
finden. Das vorgenannte Hausgrundstück, die ehemalige „Richtsbergschänke“, hat
dabei eine besondere Rolle gespielt, da diese in der zurückliegenden Zeit nur
noch sporadisch verpachtet war und der Eigentümer gegenüber der Stadt
grundsätzliche Verkaufsbereitschaft signalisiert hatte. Die ursprünglichen
Preisvorstellungen des Eigentümers lagen bei 594.000,-- DM. Auf dem
Verhandlungswege ist es dem Liegenschaftsamt schließlich gelungen, diesen
Betrag auf 520.000,-- DM zu drücken.
Eine im
September 2001 durch die Kommunale Bewertungsstelle bei der Stadt Marburg
vorgenommene Wertermittlung des Grundstückes Sudetenstr. 26 b weist für das
Objekt einen Sachwert in Höhe von 636.000,-- DM sowie einen Ertragswert von
415.000,-- DM aus. Der relativ niedrig angesiedelte Ertragswert stützt sich auf
monatliche Miet-/Pachteinnahmen von angenommenen 2.600,-- DM, die allerdings
als zu niedrig einzustufen sind. Die monatlich tatsächlich erzielte Gesamtpacht
lag bei 3.300,-- DM, woraus sich ein Ertragswert von 520.000,-- DM errechnet.
Das
Grundstück Sudetenstr. 26 b liegt im aufstehenden Gebäude und ist zur
Verwirklichung des vorgenannten Projektes geeignet.
Grundlegendes
Ziel der Maßnahme „Medientreff Richtsberg und Werkstattprojekt“ ist die
Schaffung von Arbeitsplätzen, von Qualifizierungsangeboten am Richtsberg sowie
die Förderung der Kommunikation im Stadtteil, welcher insbesondere von der
Funktion „Wohnen“ geprägt ist. Das Grundstück, das in günstiger Lage zum
Zentrum am oberen Richtsberg liegt, bietet für folgende Nutzungsmöglichkeiten
vorteilhafte Bedingungen:
Im
vorderen Raum der ehem. Gaststätte ist ein Bistro im Verbund mit einem
Internetcafe vorgesehen. Aufgrund der fehlenden Gastronomie besteht ein
erheblicher Bedarf für ein solches Angebot, wo sich Richtsberg-Bewohner
zwanglos treffen können. Es ist gedacht, dass das Bistro eine kleine Küche
bietet im Verbund mit einem „Café“ und täglich zwischen 12.00 und 23.00 Uhr den
entsprechenden Bedarf abdecken kann. Der Raum könnte aber auch für kleine
Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Familienfeiern sowie kleine
Bewohnerversammlungen (im Verbund) genutzt werden, um so mehr Vielfältigkeit
der Nutzungen und mehr Attraktivität nach außen demonstrieren zu können.
In diesem
Raum sollen zudem Computer mit Internetzugang installiert werden, um der
Richtsbergbevölkerung, insbesondere aber auch den Jugendlichen die Möglichkeit
in einer solchen Räumlichkeit zu bieten, sich mit dem Medium „Internet“
vertraut zu machen. Neue Kommunikationsformen werden so mit alten (Kneipe,
Bistro, Café) lokal verortet.
Der
hintere Bereich der ehem. Gaststätte kann auch heute schon durch eine Trennwand
abgeteilt werden. Es ist geplant, in diesem Raum Schulungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen im IT-Bereich anzubieten und durchzuführen. Hierbei
ist es von großer Bedeutung, dass solche Maßnahmen standortnah für die Bevölkerung
am Richtsberg angeboten werden können (arbeitslose Jugendliche; Frauen, die in
das Berufsleben zurückkehren möchten; Alleinerziehende – in Verbindung mit den
Betreuungsangeboten vor Ort -; Aussiedler, Ausländer).
Nach
Rücksprache mit dem Arbeitsamt existiert gerade für diese Klientel die
Notwendigkeit, ein standortnahes Qualifizierungsangebot zu schaffen, damit
diese Kurse auch von diesen Personen besucht werden. Zudem gibt es auch von
Seiten der VHS reges Interesse, im Stadtteil Kursangebote unterbreiten zu
können.
Der
Gesamtbereich Obergeschoss soll bezüglich dieser oben angesprochenen Nutzungen
von einem Träger abgewickelt werden. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass das
Kleinprojekt Bistro/Internetcafe unter dem Gesichtspunkt einer Existenzgründung
betrachtet wird. Gedacht ist, insbesondere Frauen aus dem Stadtteil Richtsberg
für dieses Projekt zu gewinnen, das perspektivisch selbständig laufen soll.
Das
Nutzungskonzept wurde von der Lenkungsgruppe und dem Stadtteilteam des
Projektes „Soziale Stadt“ entwickelt.
Im
Untergeschoss stehen neben den zentralen Versorgungseinrichtungen für das Haus
3 Räume zur Verfügung. Ein Raum kann als Büro vom Träger des Projektes
beansprucht, ein weiterer kann vom Betreiber des Bistros/Internetcafes als
Aufenthaltsraum genutzt werden.
Im
dritten und größten Raum soll die Arbeitskolonne des Projektes „Stadterneuerung
Richtsberg“ untergebracht werden. Die Kolonne, die aus 10 Personen besteht, hat
zurzeit keinen Frühstücks-/Aufenthaltsraum und keine Toilettenanlage zur Nutzung.
Sie kann hier zentral im Stadtteil angesiedelt werden.
Durch die
Nutzung der zur Liegenschaft gehörenden Garage kann das Fahrzeug der Kolonne
direkt vor Ort sicher geparkt werden, zudem bietet die hintere Fläche der
Liegenschaft die Möglichkeit, Baumaterialien problemlos zu lagern.
Auf
dieser Ebene kann das Beschäftigungsprojekt reibungslos arbeiten und seinen
Aufgaben nachgehen.
Finanzmittel
zum Erwerb der Liegenschaft stehen aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtteile
mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die soziale Stadt“, Programmjahr 1999, zur
Verfügung. Daraus resultiert, dass für einen Kaufpreis in Höhe von 520.000,--
DM / 265.872,-- € eigene städt. Komplementärmittel zum Erwerb nur in Höhe von
147.680,-- DM / 75.507,65 € bereitgestellt werden müssen (Eigenanteil bei
dieser Förderung 28,4%).
Entstehende
Umbaukosten sind relativ gering und in einem separaten Haushaltstitel
ausgewiesen – diese Kosten werden über das Förderprogramm abgewickelt und
dementsprechend für die Stadt minimiert.
Die Suche
nach einem Träger für die Projekte „Bistro/Internetcafe“ und „Schulungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen im IT-Bereich“ wird von Amt 51.9 über eine
Ausschreibung zurzeit vorbereitet.
Die
weitere Abwicklung des Projektes wird von der Lenkungsgruppe des Projektes
„Soziale Stadt“, in der Zusammenarbeit der Ämter 50, 51 und 61-K mit dem
Stadtteilteam verfolgt.
Der
Grundstückseigentümer Naumann ist an einer zügigen Abwicklung des
Grunderwerbsgeschäftes interessiert. Er hat das Objekt nach Aufnahme der
Grunderwerbsverhandlungen pachtfrei gestellt und geht davon aus, dass eine
Abwicklung bis Ende Februar 2002 erfolgen wird.
Es wird
gebeten, dieser Vorlage zuzustimmen.
Dietrich
Möller Egon
Vaupel
Oberbürgermeister Bürgermeister
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