Der Oberbürgermeister bzw. der Magistrat werden aufgefordert detaillierte Daten bzw. Zahlen zur Corona Situation in der Stadt Marburg vom Gesundheitsamt einzuholen: Hierzu gehören:

 

1. Tagesaktuelle Zahlen zur Sieben-Tage-Inzidenz (wie es z.B. im LK Gießen für Städte/Gemeinden erfolgt)
2. Konkrete Aufschlüsselung der Impfquote (auch nach Altersgruppen)

 

Zudem wird der Magistrat aufgefordert, die in Marburg vorhandenen Coronavirus Testzentren transparent und für die Bürger*innen schnell abrufbar auf seiner Homepage und der Marburg App aufzuführen.

 

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf steigen die Coronafälle in den letzten Tagen rapide an. Besonders auffällig sind in diesem Zusammenhang die drastischen Steigerungen in der Universitätsstadt Marburg.

Es wäre irritierend und würde fast schon an Verantwortungsverweigerung grenzen, wenn  der Oberbürgermeister bzw. der Magistrat in dieser Krisensituation untätig blieben und das Gesundheitsamt nicht dazu anhalten würden, konkretere Daten - so wie von vielen Bürger*innen erwartet - für die Stadt zu liefern.

Bei den besonders in Marburg hohen Covid-Fällen kann jetzt schon (Stand 10.01.22) davon ausgegangen werden, dass auch in der Stadt Marburg die Schwelle der 350 Inzidenz überschritten wurde und damit Marburg ein Hotspot ist. Hier muss Verantwortung vom Magistrat übernommen werden. Es geht nicht, sich hinter Nichtzuständigkeiten bzw. hinter dem Landkreis zu verstecken und abzuwarten, hier muss der Magistrat selbst initiativ werden, um den Schutz der Bürger*innen zu gewährleisten. Eine schnell zu ergreifende Maßnahme wäre z.B. Maskenpflicht in den Fußgängerzonen  der Oberstadt.

 

Es ist zu begrüßen, dass der Magistrat eine Impfkampagne auf den Weg gebracht hat. Noch besser wäre es aber, wenn es den Magistrat auch interessieren würde, in welchen Stadtteilen und in welchen Altersgruppen der Fokus gelegt werden müsste. Die lapidare Antwort des Magistrats auf eine diesbezügliche Kleine Anfrage in dem gesagt wird „ Das Gesundheitsamt teilt mit, dass die Impfquote für einzelne Kommunen und Altersgruppen nicht vorliegt." ist leider beschämend.

 

In der letzten Sitzung des Stadtparlaments zeigte sich der Oberbürgermeister auch bei den Standorten der Testzentren in Marburg wenig informiert. Immer wieder verwies er auf den Landkreis, der auf seiner Homepage alle Testzentren des Landkreises aufführe.

Da immer mehr Tests in allen gesellschaftlichen Bereichen nachgefragt werden (2G+) wäre es unbedingt notwendig sowohl für die Bürger*innen als auch Gäste in Marburg, die Testmöglichkeiten auf der Homepage der Stadt und in der Marburg App auszuweisen. (Welcher Gast kommt schon auf die Idee, wenn er sich in der Stadt Marburg aufhält, beim Landkreis Marburg-Biedenkopf in der langen Liste der Testzentren aller Städte und Gemeinden nach Testzentren in Marburg zu suchen.) Dies geht auch Bürger*innen freundlicher, effizienter und weniger wirklichkeitsfremd.

 

Dietmar Göttling