An der Adolf-Reichwein-Schule wird ab dem Schuljahr 2023/24 die Fachoberschule (Organisationsform A und B) in der Fachrichtung Technik um den Schwerpunkt Medienproduktion erweitert.

Bereits seit 2019 bestehen Überlegungen dahingehend, an der Adolf-Reichwein-Schule die Fachoberschule in der Fachrichtung Technik um den Schwerpunkt Medienproduktion zu erweitern. Seinerzeit plante das Hessische Kultusministerium, das bis dahin einmalig als Schulversuch bestehende Angebot an der Gutenbergschule in Frankfurt in ein Regelangebot zu überführen und im Zuge dessen aufgrund der sehr guten Erfahrungen weiteren hessischen Schulen die Möglichkeit zu eröffnen, ebenfalls ihre Fachoberschule entsprechend zu erweitern. Damit einher ging eine Überarbeitung der Kerncurricula in der Fachoberschule, mit der im Herbst 2019 vom Hessischen Kultusministerium eine Gruppe von Lehrkräften (u. a. auch eine Lehrerin der Adolf-Reichwein-Schule) beauftragt wurde. Bedingt durch die wenige Monate später einsetzende Corona-Pandemie kam es jedoch zu zeitlichen Verzögerungen. Inzwischen konnte ein Kerncurriculum im Entwurf erarbeitet werden, so dass von Seiten des Hessischen Kultusministeriums die Planungen zur Erweiterung einiger hessischen Standorte weiterverfolgt werden können und interessierte Schulen um eine Bewerbung gebeten wurden.

 

Für die Region Marburg-Biedenkopf kommt als einzige der insgesamt fünf beruflichen Schulen lediglich die Adolf-Reichwein-Schule in Betracht.

 

Allgemeine Informationen zur Adolf-Reichwein-Schule:

Die Adolf-Reichwein-Schule ist eine berufliche Schule für gewerblich-technische, informationstechnische und körperpflegerische Berufe mit derzeit insgesamt rund 1.500 Schüler*innen. Im Vollzeitbereich besteht u. a. die Fachoberschule, Fachrichtung Technik mit den Schwerpunkten Maschinenbau, Elektrotechnik, Bautechnik, chemisch/physikalische Technik und Informationstechnik.

Zum offiziellen Schülerzahlenstichtag 01.11.2021 waren in der Fachoberschule der Adolf-Reichwein-Schule insgesamt 95 Schüler*innen in 6 Klassen registriert.

 

Allgemeine Informationen zur Fachoberschule:

Die Fachoberschule wird in den Organisationsformen A und B angeboten. In der Organisationsform A erstreckt sich der Unterricht über zwei Jahre. Im ersten Jahr (= Jahrgangsstufe 11) findet eine Teilzeit-Beschulung statt (zwei Tage pro Woche Unterricht in der Schule und drei Tage pro Woche als Praktikum in einem einschlägigen Betrieb). Im zweiten Jahr (= Jahrgangsstufe 12) wird der Unterricht vollschulisch erteilt. Eingangsvoraussetzung in die Fachoberschule in der Organisationsform A ist u. a. ein Mittlerer Abschuss bzw. ein Versetzungszeugnis in die gymnasiale Oberstufe.

 

Die Fachoberschule in der Organisationsform B hingegen ist einjährig (= Jahrgangsstufe 12) und findet vollschulisch statt. Eingangsvoraussetzungen sind hier neben einem Mittleren Abschluss eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf in den Bereichen  Metall-, Elektro-, Bautechnik oder Naturwissenschaften oder der Abschluss einer mindestens zweijährigen einschlägigen schulischen Berufsausbildung durch eine staatliche Prüfung. Auch eine einschlägige Laufbahnprüfung im öffentlichen Dienst oder eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit in einem anerkannten Ausbildungsberuf der o. g. Bereiche werden als Eingangsvoraussetzung

anerkannt.

 

In beiden Organisationsformen führt die Fachoberschule zu einem studienqualifizierenden Abschluss, der Allgemeinen Fachhochschulreife. Damit besteht die Möglichkeit, bundesweit ein Studium an Fachhochschulen, ein integriertes Studium an Gesamthochschulen oder einen Bachelor-Studiengang an Universitäten zu beginnen.

 

 

 

Gesetzliche Grundlagen:

Gem. § 43 Abs. 2 Hessisches Schulgesetz und § 2 der Verordnung über die Ausbildung und Abschlussprüfung an Fachoberschulen trifft die Gesamtkonferenz der Schule die Entscheidung über die Einrichtung von Fachrichtungen und Schwerpunkten mit Zustimmung des Schulträgers und des Hessischen Kultusministeriums. Ein entsprechender Beschluss der schulischen Gremien wurde in einer Sitzung am 18.05.2022 gefasst (siehe Anlage 1).

 

 

Zum Antrag der Adolf-Reichwein-Schule:

Die Erweiterung der Fachoberschule in der Fachrichtung Technik um den Schwerpunkt Medienproduktionstechnik zum Beginn des Schuljahres 2023/24 wurde von der Adolf-Reichwein-Schule mit Schreiben vom 14.06.2022 beantragt (siehe Anlage 2).

Da die Adolf-Reichwein-Schule als einzige der fünf beruflichen Schulen im Schulamtsbezirk Marburg-Biedenkopf bereits im Beruflichen Gymnasium und in der zweijährigen Höheren Berufsfachschule den Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik anbietet, ist die Schule für die vorgesehene Erweiterung der Fachoberschule prädestiniert und es würde nicht zu Überschneidungen oder Konkurrenzen zu den Bildungsangeboten der übrigen Schulen in dieser Region kommen. Es handelt sich damit um ein ergänzendes Angebot für die Schüler*innen in der Bildungsregion Marburg-Biedenkopf, gerade auch vor dem Hintergrund, dass digitalen Medien sowohl gesellschaftlich als auch auf dem Arbeitsmarkt immer größere Bedeutung beigemessen wird.

 

Nach Auskunft des Staatlichen Schulamtes für den Schulamtsbezirk Marburg-Biedenkopf wird mit einer zuweisungsfähigen Klasse gerechnet; das Bewerbungsverfahren würde im kommenden Frühjahr beginnen.

 

Aufgrund der bereits bestehenden Angebote im Bereich der Gestaltungs- und Medientechnik sowie Informationstechnik sind die räumlichen und sächlichen Ressourcen in der Adolf-Reichwein-Schule vorhanden.

 

 

Fortschreibung Schulentwicklungsplan

Dem ursprünglichen Schulentwicklungsplan für die Beruflichen Schulen der Stadt Marburg hat das Hessische Kultusministerium per Erlass vom 18.07.1997 zugestimmt. Auch die in 2006 erarbeitete Fortschreibung des Schulentwicklungsplans u. a. für die Adolf-Reichwein-Schule hat das Hessische Kultusministerium per Erlass vom 05.06.2007 genehmigt.

 

Im Zuge der Erweiterung der Fachoberschulen in der Fachrichtung Technik um den neuen Schwerpunkt Medienproduktionstechnik wird der Maßnahmenkatalog für die Adolf-Reichwein-Schule aus der letzten Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes entsprechend aktualisiert und im Rahmen des Genehmigungsverfahrens dem Hessischen Kultusministerium vorgelegt.

 

 

 

 

Kirsten Dinnebier

Stadträtin

 

 

Keine