Der Magistrat der Stadt Marburg wird aufgefordert, die Kosten für die Fortführung der sich im Stadtgebiet befindlichen 18 „Sprach-Kitas“ zu übernehmen und eine Fortführung des Programms auf städtischer Ebene sicherzustellen.

Das seit langem bewährte und etablierte Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ wird zum Jahresende 2022 auslaufen. Dieses stellte bislang durch finanzielle Mittel, zusätzliches Personal sowie Material und Schulungen die Sensibilisierung von Erziehenden bei der Sprachförderung von (Klein-)Kindern sicher. Auf kommunaler sowie auf Landesebene gibt es derzeit kein Programm zur Sprachförderung, das in Qualität und Quantität vergleichbar ist. Durch den ersatzlosen Wegfall in den letzten Jahren gewachsener Strukturen, wird sich die Sprachförderung in den betroffenen Kindertagesstätten dramatisch verschlechtern. Die sprachliche Bildung im Kita-Alter ist besonders wichtig, um Kinder gut auf den weiteren Bildungsweg vorzubereiten und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Grundlagen für den späteren Bildungserfolg werden häufig schon in den Jahren vor der Einschulung gelegt. Die frühe Sprachförderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund sowie Kindern aus sozial schwachen Familien ist eine zentrale Voraussetzung für (Aufstiegs-)Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Wenn die Förderung der „Sprach-Kitas“ wegfällt, werden sich die entsprechenden spezialisierten Fachkräfte beruflich neu orientieren, was die bereits jetzt schon unter Personalmangel leidenden Kindertagesstätten vor neue Probleme stellt.

Birgit von Bargen Lisa Deißler Phillip Knaack

Lars Küllmer Jelena Noe Winfried Kissel