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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/1185/2023

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung fasst folgenden Beschluss:

1. Der Sportentwicklungsplan „Sport und Bewegung in Marburg 2035“ wird zur Kenntnis genommen.

 

2. Der Sportentwicklungsplan „Sport und Bewegung in Marburg 2035“ stellt die Grundlage für das Handeln des Magistrates und der inhaltlich betroffenen Fachdienste in den nächsten Jahren dar.

 

3. Der Fachdienst Sport wird beauftragt, mit den zuständigen Fachdiensten die Umsetzung der vorgeschlagenen nicht-investiven Maßnahmen unter Berücksichtigung von zeitlichen und personellen Ressourcen zu priorisieren und eine Umsetzungsliste für die nächsten Jahre zu erstellen.

 

4. Hinsichtlich der investiven Empfehlungen wird der Fachdienst Sport auf Grundlage der Rahmeninvestitionsplanung (VO1098/2023) in Kooperation mit dem Fachdienst Hochbau eine Vorschlags- und Prioritätenlisteliste für die empfohlenen Maßnahmen erarbeiten.

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Sachverhalt

Der bestehende Sportentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 2009. Mit diesem Plan wurden 46 Maßnahmen beschlossen, die bis auf vier Maßnahmen alle umgesetzt wurden. Größte Projekte waren die Kletterhalle und das Boxsportzentrum.

 

In der Sitzung am 22.11.2019 hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, den Sportentwicklungsplan von 2009 fortzuschreiben, zu überprüfen und zu aktualisieren.

 

Für diese Aufgabe konnte das Institut für Kooperative Planung (IKPS) aus Stuttgart gewonnen werden. IKPS hat eine sehr große Erfahrung bei der Erstellung von Sportentwicklungsplänen für Kommunen, Landkreise und Bundesländer. Verwaltungsintern wurde eine Lenkungsgruppe eingerichtet.

 

Das mit IKPS vereinbarte Planungskonzept sah zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme mit vielen Datensätzen aus unterschiedlichsten Bereichen vor. Dabei sind unter anderem Zahlen zur Bevölkerungs-, Stadt- und Schulentwicklung sowie zu den bestehenden Angebotsstrukturen und der Infrastruktur eingeflossen.

 

Nach der Bestandsaufnahme wurden drei Umfragen durchgeführt. Es wurden Schulen, Vereine sowie die Bevölkerung befragt. Bei der Bevölkerungsbefragung wurden 12.000 Einwohner*innen zufällig ausgewählt. Der Rücklauf war außerordentlich gut. Mehr als 2.000 Personen haben teilgenommen und neben den Fragebögen noch hunderte individueller Anregungen gegeben.

 

Nach Auswertung der Umfragen wurde eine kooperative Planungsgruppe geründet, in der interne und externe Expert*innen aus den entsprechenden Bereichen (Bildung, Sportvereine und Freizeit) sowie zufällig ausgewählte Bürger*innen beteiligt waren.

 

Die kooperative Planungsgruppe hat die Ergebnisse in den Settings Bildung, Freizeit und Vereine diskutiert. Aus diesen Ergebnissen sind die nun empfohlenen Maßnahmen entwickelt worden.

 

Die Handlungsempfehlungen erstrecken sich auf zahlreiche Bereiche von Kitas über Schulen und Freiflächen bis hin zum organisierten Sport.

 

Erfreulich ist, dass Marburg als bewegungsfreundlichere Stadt eingestuft wird als die Vergleichskommunen. Die Aktivenquote befindet sich bei allen Alterstufen bei über 68 %. Es gibt in Marburg viele Bewegungsangebote, einen hohen Organisationsgrad und viele Mitglieder in den Vereinen. Die Mitgliederzahl in den Vereinen ist durch Corona kaum gesunken.

 

Die Sportarten, die am meisten durchführt werden, sind Radfahren, Laufen, Fitness, Schwimmen, Wandern, Spazierengehen und Yoga. Einen deutlichen Anstieg gibt es im Bereich der über 70jährigen Menschen, insbesondere in den Bereichen Gymnastik, Fitness und Gesundheitssport.

 

Die Sportanlagen liegen bei der Bewertung im interkommunalen Mittelwert. Auffällig ist, dass die Stadt insbesondere in den Außenstadtteilen gut aufgestellt ist.

 

Die Sporthallen liegen knapp unter dem kommunalen Mittelwert. Bei Betrachtung der Bevölkerungszahlen ergibt sich ein Defizit in den Außenstadtteilen. Bei Betrachtung der schulischen Bedarfe ist es genau umgekehrt und ein gesteigerter Bedarf ist in der Innenstadt erkennbar.

 

Es ist deutlich geworden, dass die Stadt überdurchschnittlich gut mit großen Drei- und Vierfeldhallen ausgestattet ist. Ein geändertes Bewegungsverhalten der Bevölkerung und die Tatsache, dass sich immer mehr ältere Menschen bewegen sowie ein Wachsen der Angebote im Gesundheitssport, lässt den Schluss zu, dass keine neue große Halle notwendig ist. Vielmehr sollten mehrere kleinteiligere Hallenflächen und Räume geschaffen werden, um die veränderten Bedarfe zu decken. Momentan gibt es für den Schulbereich statistisch sogar eine Überversorgung an Sportflächen. IKPS bescheinigt „gesamtstädtisch eine gute Versorgungslage für den Schulsport“. Dem Bedarf von 54 Einheiten stehen 58 Ist-Einheiten gegenüber. Insgesamt fehlen in der Perspektive 3,8 Hallenteile. Das liegt auch an der Einführung der Partnerschule des Leistungssports am Philippinum.

 

Erfreulich ist auch, dass 86 % der Schulen mit der schulnahen Versorgung zufrieden sind. Mit den zur Verfügung stehenden Zeiten sind 59 % der Schulen zufrieden. Knapp unter dem interkommunalen Vergleichswert befindet sich die Bewegungsfreundlichkeit der Schulhöfe.

 

Die Hauptwünsche aus der Bevölkerung sind eine freie Zugänglichkeit wohnortnaher Anlagen und eine gute Erreichbarkeit mit dem Fahrrad. Zudem gibt es Wünsche nach mehr offenen Angeboten in Grünflächen und Parks.

 

Im Bereich der Vereine zeigt sich deutlich, dass die Hauptprobleme darin liegen, Übungsleiter*nnen und andere Ehrenamtliche zu finden.

 

Die Sportanlagen werden von 70 % der Vereine als sehr gut, gut oder befriedigend eingestuft. Die Sportplatzsituation im Winter wird dagegen kritisch gesehen, ebenso die Belegung in den Bädern.

 

Erfreulich ist, dass die Vereine die Arbeit des Magistrates und des Fachdienstes Sport in den Bereichen von Vereinsförderung, finanzieller Unterstützung, Ehrungen, Wertschätzung und Beratung positiv sehen.

 

Die nun ausgearbeiteten über 50 Empfehlungen sollen eine Handlungsanleitung für die Jahre 2023 – 2035 darstellen. Für die systematische Bearbeitung und Umsetzung dieser Empfehlungen ist eine zu erarbeitende Prioritätenliste unerlässlich.

 

 

 

 

Kirsten Dinnebier

Stadträtin

 

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Finanz. Auswirkung

Derzeit noch nicht abschließend zu beziffern.

 

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