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Ratsinformation
Fraktionsantrag - VO/1322/2023
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktionen Klimaliste Marburg, Bündnis 90/Die Grünen und SPD betr.: Allmende Marburg
- Antragsteller/-in:
-
Jana Ullrich
Maik Schöniger
Martina Rupp
Uwe Volz
Alexandra Klusmann
Matthias Simon
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Fraktionsantrag
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Lothar Sprenger
- Beteiligt:
- 69 - Umwelt-, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel
- Verfasser*in:
- Klimaliste Marburg, B90/Die Grünen, SPD
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Stellungnahme
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Erledigt
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Umweltausschuss
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Vorberatung
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13.06.2023
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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23.06.2023
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Beschlussvorschlag
Der Magistrat wird beauftragt, ein Konzept für eine Allmende Marburg zu erarbeiten.
Unter Allmende ist eine funktionale, kommunale Nahversorgungsinfrastruktur für landwirtschaftliche Produkte zu verstehen, die auch einen Teilhabecharakter im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mitbringt. Ziele der Nahversorgungsinfrastruktur sind die Erhöhung der regionalen Selbstversorgung mit Lebensmitteln, kurze Transportwege,aufbauender Umgang mit dem Boden und Förderung der Biodiversität und Klimaanpassung der Umgebung, sowie die Nutzung städtischer Flächen in diesem Sinne. Insbesondere der Umgang und die Nutzung der stadteigenen Flächen im Sinne einer städtischen Allmendeinfrastruktur soll beleuchtet werden. Die Vergabekriterien für eine umfassende Konzepterarbeitung sollen so gestaltet werden, dass ein Planungs- bzw. Designbüro mit Bezug zu Permakulturdesign den Auftrag erhält, das in der Lage ist relevante Akteure, z.B. in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung und Verarbeitung, zu identifizieren und an der Erstellung des Konzeptes zu beteiligen.
Begründung
Die kulturelle Praxis der Allmende aus dem Hochmittelalter, bei der Flächen eines Dorfes als Gemeinschaftseigentum von allen Bauern genutzt werden konnten, bietet heute eine vielversprechende Möglichkeit gesellschaftliches Leben nachhaltig und partizipativ zu gestalten und dabei weitere Grundsteine für eine sozial-ökologische Transformation in der Gesellschaft zu legen. Dabei können professionelle landwirtschaftliche Betriebe mit Fokus auf den Anbau direkt verwertbarer Produkte, ein wichtiger Baustein der Versorgung mit gesunden, erschwinglichen Lebensmitteln und des sozialen und ökologischen Zusammenhalts sein. Das Ziel Bürger*innen Teilhabe an der Produktion von Lebensmitteln zu ermöglichen, kann auf vielfältige und praktische Weise erreicht werden, z.B. durch SoLaWis oder Quartierskantinen. Die Nähe zu den landwirtschaftlichen Prozessen bietet außerdem die Möglichkeit Bildung für Nachhaltige Entwicklung in der Stadt zu stärken.
Die Methoden des Permakulturdesigns sind im besonderen Maß geeignet für eine ganzheitliche Planung, die Lebensmittelproduktion mit dem Schutz der Natur und guten Lebensbedingen für die Menschen in Einklang bringt, entsprechende Infrastrukturen schafft, in Planungsprozessen vorsteigt und die Menschen mitnimmt. Geeignete Vergabekriterien sollen sicherstellen, dass die genannten Ziele in der Konzepterstellung erreicht werden.
Der stadteigene Besitz an landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere dort wo sie in unmittelbarer Nähe zu Quartieren liegen hat großes Potenzial zur Entwicklung von zeitgemäßen Allmendestrukturen. Die Ernsthaftigkeit einer sozial ökologischen Transformation ist auch und in besonderem Maße am Umgang mit dem eigenen Besitz zu bewerten. Die Verpflichtung gegenüber dem Eigentum bietet große Möglichkeiten für eine unmittelbare, konsequente sowie kreative Gestaltung des städtischen Ernährungssystems im Sinne der sozial ökologischen Transformation.
Jana Ullrich Martina Rupp Alexandra Klusmann
Maik Schöniger Uwe Volz Matthias Simon
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