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Ratsinformation
Antrag der BfM - VO/3259/2014
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der BfM betr. Wohnen in Gemeinschaften
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag der BfM
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Melanie Drusel
- Beteiligt:
- 10 - Personal und Organisation; 60 - Bauverwaltung und Vermessung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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25.06.2014
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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27.06.2014
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Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgende Beschlüsse zu fassen:
Bei zukünftigen Wohnbauvorhaben in der Stadt Marburg wird der Magistrat gebeten, auf die privaten Bauherren_innen und die GEWO Bau dahin gehend Einfluss zu nehmen, dass neben der Schaffung von kleinen Wohneinheiten auch Gemeinschafts-Wohnformen berücksichtigt werden.
Des Weiteren wird der Magistrat gebeten zu prüfen, ob Teilflächen ausgewiesen werden können, die ausschließlich für integrative Wohnformen vorgesehen sind.
Sachverhalt
Begründung:
Moderne Lebensformen schlagen sich deutlich in den Bundesstatistiken bei der Betrachtung der Haushalte nieder. Allein in Hessen hat sich die Anzahl der Einpersonenhaushalte von 2003 zu 2012 um 16,4% erhöht. Der bundesweite Trend liegt bei einer Erhöhung um 14,2% (Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder).
Auch wenn konkrete Zahlen laut Auskunft der Verwaltung für Marburg nicht vorliegen, ist davon auszugehen, dass nicht nur die modernen Lebensformen, sondern auch 25.000 Studenten in der Stadt die Anzahl der Einpersonenhaushalte jetzt und in Zukunft erhöhen werden.
Die Gründe, warum heute Menschen alleine leben wollen oder müssen, sind sehr vielschichtig.
Menschen, die allein leben wollen, suchen und brauchen die Abgeschiedenheit. Menschen, die alleine leben müssen, leiden oft an Einsamkeit, verarmen, fühlen sich nicht gebraucht, sind unglücklich und ziehen sich somit aus der Gesellschaft zurück und wollen nicht mehr für die Allgemeinheit tätig sein.
Gemeinschaftliche Wohnformen verhindern die negativen Auswirkungen des Alleinseins und leisten einer Vereinsamung Vorschub. Bekannt sind Wohnformen, in denen sich mehrere Generationen unter einem großen Dach wieder finden. Erfahrungen haben gezeigt, dass in diesen Wohnformen überdurchschnittlich viele Kinder geboren werden. Aufgrund der hohen Lebensqualität gehen die Älteren später oder gar nicht in ein Wohnheim.
Aber nicht nur Mehrgenerationen-Wohnformen liegen im Trend. Öko-Dörfer finden mehr und mehr Zuspruch. Darüber hinaus finden sich Menschen zu Wohnformen zusammen, die ihnen Kreativität und die gemeinschaftliche Ausübung von unterschiedlichen Handwerken ermöglicht und eine Lebengrundlage bieten.
Mit gemeinschaftlichen Wohnformen schafft Marburg mehr Lebensqualität und setzt Akzente.
Andrea Suntheim-Pichler