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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0689/2002

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgende Beschlüsse zu fassen:

 

1.  Der Energiebericht der Stadt Marburg zum Zeitraum 1999 bis 2001 wird zur Kenntnis genommen.

 

2.  An den städtischen Schulen wird die Energiebudgetierung mit einem Energiespar-Prämiensystem eingeführt.

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Sachverhalt

Begründung:

 

zu 1.:

Energiebericht

Der Energiebericht für den Zeitraum 1999 bis 2001 zeigt die Verbrauchsdaten für Wasser-, Strom- und den Heizenergieverbrauch. Bereits im Mai 2002 hatte die Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen, welche Maßnahmen als Schlussfolgerungen aus dem Energiebericht 1990 bis 1998 zur Optimierung der Energieversorgung ergriffen werden. Selbstverständlich werden diese Maßnahmen weitergeführt und bei den Haushaltsplanungen für die kommenden Jahre berücksichtigt. Die nunmehr mit dem neuen Energiebericht vorliegenden aktualisierten Daten werden für die betriebliche Steuerung der Gebäude und die Schwerpunktsetzung beim Energiemanagement herangezogen. Der Energiebericht ist als Anlage dieser Vorlage beigefügt.

 

 

zu 2.:

Energiekostenbudgetierung

Der Umgang mit der Ressource Energie stellt eines der dringendsten Probleme unserer Zeit dar, da die Reserven an fossilen Energieträgern in wenigen Generationen verbraucht sein werden. Als öffentliche Körperschaft mit der Zuständigkeit für sehr viele und umfangreiche Gebäude unterliegt die Stadt Marburg der Verpflichtung, alle Möglichkeiten der Energieeinsparung optimal zu nutzen. Neben der ökologischen Bedeutung dieses Aspektes sind auch die ökonomischen Konsequenzen des Energieverbrauches für eine Kommune von großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere angesichts der Entwicklung der Rohölpreise und die daran gekoppelte Preiserhöhung anderer Energieträger.

 

Mit Einführung eines städtischen Energiemanagements wird dieser Aufgabenstellung Rechnung getragen. Erst durch die ganzheitliche Betrachtung einzelner Liegenschaften, d. h., durch die Betrachtung und Optimierung technischer Anlagen, der Gebäudehülle, aber auch durch die Einbeziehung und Motivation der Nutzer können deutliche Verbrauchsreduzierungen erwartet werden.

Parallel zu den bereits in Gang gesetzten Anstrengungen, innerhalb weniger Jahre die technische und bauliche Ausstattung der Gebäude zu verbessern, wird mit dem im folgenden erläuterten Budget- und Prämiensystem der Versuch einer zielgerichteten Nutzermotivation unternommen.

 

Das Konzept des Budget- und Prämiensystems lässt sich wie folgt zusammenfassen:

 

Energiebudget:      Jeder Liegenschaft werden aufgrund zurückliegender Verbrauchswerte Jahreskontingente für den Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser zugewiesen. Im Haushalt werden diese mit den zu erwartenden Energiepreisen eingestellt.

Prämiensystem:   Das Prämiensystem dient der nachhaltigen Motivation der Nutzer und wird zur freiwilligen Teilnahme angeboten. Hierbei werden unter Berücksichtigung mehrerer Einflussfaktoren die rein nutzerbedingten Verbrauchsdaten ermittelt und ausgewertet. Von den erzielten Einsparungen sollen 30 % zur freien Verfügung des Teilnehmers, und 40 % zur Reinvestition in energiesparende Anlagen ausgezahlt werden. Die verbliebenen 30 % der Einsparung tragen zur Entlastung des städtischen Haushaltes bei.

 

Wie Erfahrungen anderer Kreise und Kommunen zeigen, ist es möglich den Energieverbrauch in öffentlichen Einrichtungen durch bewusstes Nutzerverhalten im Durchschnitt um ca. 15 % zu reduzieren. Das bedeutet am Beispiel eines Gymnasiums mit 90.000,- Euro Jahresenergiekosten, dass bei entsprechendem Sparerfolg dieser Schule ca. 4.000 Euro zur freien Verfügung zukommen würden und zusätzliche 5.400,- Euro in energiesparende Techniken investiert werden.

 

Mit einem Volumen von rd. 1,1 Mio. Euro Jahresenergiekosten sind die Schulen hinsichtlich der Energiebewirtschaftung die bedeutendste Gebäudegruppe der Stadt Marburg. Bisher wurden wiederholt Seminare für Hausmeister durchgeführt, Schulleitungen zur diesbezüglich engeren Zusammenarbeit mit der Hochbauabteilung motiviert und zuletzt eine Multimedia-Veranstaltung zum Thema „Umwelt und Energie“ den Schulklassen der Sekundarstufen I und II angeboten. Das Budgetierungs- und Prämiensystem in den städtischen Schulen einzuführen ist somit eine konsequente Fortsetzung mit Aussicht auf messbaren Erfolg.

 

Die Schulen sind im Frühjahr 2002 über die Absicht, die Energiekostenbudgetierung einzuführen, informiert worden. Aus der beabsichtigten Energiekostenbudgetierung ergeben sich zunächst keine Veränderungen für den Haushaltsplan 2003. Erst für den Haushaltsplan 2004 müssen in den Unterabschnitten 2100 bis 2800 Einnahme- und Ausgabehaushaltsstellen gebildet werden. Dies muss in den Unterabschnitten des Verwaltungshaushaltes geschehen. Die aus den Einsparungen resultierenden Prämien von 30 % der Einsparungsquote werden aus dem Gebäudewirtschaftsbudget in die jeweiligen Unterabschnitte der Nutzer überwiesen und können dann vom Schulamt bewirtschaftet werden.

 

Die Einsparungen beim Energieverbrauch führen in der Regel zu Resten im Gebäudewirtschaftsbudget (Unterabschnitt 8820). Diese anteiligen Reste werden in das nächste Haushaltsjahr übertragen und sodann in den Nutzerabschnitt überwiesen. In der Regel wird die Abrechnung der Energiekosten Ende November/Anfang Dezember stattfinden. Die Überweisung in den Unterabschnitt der Nutzerämter kann sodann am Anfang des folgenden Haushaltsjahres durchgeführt werden.

40 % der Einsparungen sollen der Bauunterhaltung zur Verfügung gestellt werden. Dieser Betrag muss im Haushaltsplan nicht gesondert dargestellt werden. Er wird als Rest über die Deckungsfähigkeit im Gebäudewirtschaftsbudget bereitgestellt. Der 30%ige Ansatz der möglichen Einsparungen, der als Einsparung im allgemeinen Haushalt verbucht werden soll, wird bei der Resteübertragung aus dem Gebäudewirtschaftsbudget jeweils gestrichen, so dass sich dies tatsächlich als Einsparung bemerkbar macht.

Da mit der geschilderten Vorgehensweise im Haushaltsplan nicht alle Informationen, die wichtig sind, dargestellt werden können, muss ergänzend ein differenziertes Berichtswesen zur Energieversorgung aufgebaut werden, das den Bereich der Energiekostenbudgetierung erschöpfend repräsentiert.

 

 

 

 

 

Egon Vaupel

Bürgermeister

 

Anlage 1         Energiebericht

Anlage 2         Energiebudget - Prämiensystem 30/40/30 PLUS

 

 

 

 

 

 

 

Kenntnis genommen und einverstanden:

    60

  60.1

  60.2

  61 K

   61 SAN

61 L

60.5

60.6

    23

67

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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